Neubau in Jena bietet Platz für weitere 15 Kliniken und Institute auf 49.000 Quadratmetern Nutzfläche / Krankenversorgung wird an einem Standort konzentriert
Das größte Bauprojekt des Freistaates Thüringen wächst weiter: Wissenschaftsminister Christoph Matschie legte am 2. Oktober 2013 den Grundstein für den zweiten Bauabschnitt des Universitätsklinikums Jena (UKJ). Bis zum Jahr 2018 wird die Patientenversorgung auf dem Klinikcampus Lobeda zusammengeführt. Zudem entstehen neue Flächen für Forschung und Lehre.
„Mit diesem gewaltigen Bauprojekt schaffen wir die Voraussetzungen für eine generationenübergreifende und interdisziplinäre Patientenversorgung, für zukunftsorientierte Forschung und für eine praxisorientierte Medizinerausbildung in Thüringen“, sagte Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des UKJ, bei der Grundsteinlegung.
Aktuell sind viele der teils historischen Klinikbauten des UKJ noch über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die einzelnen Gebäudeteile des zweiten Bauabschnitts bieten zukünftig auf rund 49.000 Quadratmetern Nutzfläche Platz für 15 Kliniken und Institute, 710 Betten und zwölf Operationssäle. Die Investitionskosten für die Maßnahme belaufen sich auf 308 Millionen Euro. Das UKJ trägt davon 85 Millionen Euro selbst, das Land Thüringen trägt mit 223 Euro Millionen den Großteil der Baukosten und die damit für den Freistaat verbundenen Finanzierungskosten.
Christoph Matschie, Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, betonte bei der Grundsteinlegung: „Mit diesem Bauprojekt errichten wir in den kommenden Jahren eines der modernsten Krankenhäuser in Deutschland. Das neue Universitätsklinikum Jena gewährleistet auch in Zukunft eine optimale medizinische Versorgung auf universitärem Niveau in Thüringen. Zudem stärken wir damit das Wissenschafts- und Forschungsprofil im Freistaat ganz entscheidend. Medizin und Lebenswissenschaften zählen gerade in einer älter werdenden Gesellschaft zu den wichtigsten Wissenschaftsbereichen in der Bundesrepublik.“
UKJ-Vorstand Prof. Dr. Klaus Höffken dankte der Landesregierung, den beteiligten Ministerien und der Stadt Jena für die Unterstützung des Projektes und die Zusammenarbeit während des vorangegangenen intensiven Planungsprozesses. Von der Geburtshilfe bis zur Geriatrie werde die komplette somatische Krankenversorgung räumlich unter einem Dach konzentriert: „Das neue Universitätsklinikum Jena wird damit dem Anspruch einer Mehr-Generationen-Klinik gerecht“, sagte er ebenfalls mit Blick auf die Herausforderungen des demographischen Wandels.
Alte Klinik für Innere Medizin wird 2016 abgerissen
Mit der Realisierung des zweiten Bauabschnittes kann das UKJ nun an einem Standort zusammenwachsen. Bereits im Jahr 1980 war der Neubau für das damalige „Krankenhaus für Innere Medizin" in Jena-Lobeda, kurz „KIM“, übergeben worden. 2004 wurde dann der erste Bauabschnitt des Universitätsklinikums am Standort Lobeda mit einer Nutzfläche von ca. 37.000 Quadratmetern in Betrieb genommen, an den nun der zweite Bauabschnitt unmittelbar anschließt. Die Realisierung der jetzigen Baumaßnahmen erfolgt in zwei Phasen, die direkt aufeinander abfolgen und sich in verschiedene Teilprojekte gliedern.
Zum Ende der ersten Bauphase wird dabei im Jahr 2016 der 1. Teilbauabschnitt in Betrieb genommen und die „KIM“ abgerissen. Nach dem Abriss des Gebäudekomplexes wird auf der Fläche dann der zweite Bauabschnitt bis 2018 vollendet. In der Innenstadt von Jena verbleiben nach der Fertigstellung ausschließlich die Einrichtungen der psychiatrischen Krankenversorgung, die in den vergangenen Jahren bereits umfassend modernisiert wurden. Transporte quer durch das Stadtgebiet, aufwändige Bauinstandhaltungen der Altkliniken oder auch eine unzeitgemäße Energiebilanz der historischen Gebäude gehören damit in wenigen Jahren der Vergangenheit an.
Neue Eingangshalle als zentrale Anlaufstelle
Der Grundstein wurde direkt auf dem Areal des künftigen Haupteingangs gelegt: Die neue Eingangshalle als zentrale Anlaufstelle entsteht in der Verlängerung der bestehenden Magistrale. Von dieser Gebäudeachse aus werden die meisten Kliniken erschlossen. In den unteren Ebenen der fünf- bzw. sechsgeschossigen Medizinischen Zentren befinden sich z.B. die Ambulanzen, in den oberen Geschossen die Pflegestationen. Der Blick in Richtung Drackendorfer Park bleibt unverbaut und wird landschaftsarchitektonisch komplett neu gestaltet. Dem steigenden Raumbedarf für patientenorientierte Forschung und Lehre wird der zweite Bauabschnitt mit einem zusätzlichen Forschungsgebäude direkt an der Erlanger Allee gerecht. Auch in dem Gebäude, in dem sich momentan u.a. das Knochenmarktransplantationszentrum befindet, entstehen Forschungsflächen.
Anfang Juni hatte das UKJ als Bauherr den Generalunternehmervertrag mit der Ed. Züblin AG unterzeichnet. In den vergangenen Wochen wurde die Baustelle komplett eingerichtet, die ersten Bauarbeiten sind bereits gestartet. Bis zum Jahresende ist geplant, die Bohrpfahlgründung für das Medizinische Zentrum II fertig zu stellen, die Baugrube für das Forschungs- und Institutsgebäude an der Erlanger Allee auszuheben, die ersten Kräne aufzustellen und die Gründungsarbeiten im Bereich des Medizinischen Zentrums IV zu beginnen. Dabei werden die ersten 400 Bohrpfähle mit einer Länge von bis zu 23 Metern installiert. Ab 2014 wächst die Baustelle dann in die Höhe.
Zweiter Bauabschnitt – Daten auf einen Blick
Überblick:
Nutzfläche gesamt: ca. 49.000 Quadratmeter
15 Kliniken und Institute
710 Betten
Zwölf Operationssäle
Einrichtungen für Forschung und Lehre: 2 Hörsäle, 10 Seminarräume, 10 Kursräume, 5.500 Quadratmeter Nutzfläche für die Forschung
Dienstleistungszentrum
Eingangshalle und Cafeteria
v.l.: Klaus Pöllath, Vorstand Ed. Züblin AG, Torsten Teichgräber, Züblin, Technischer Bereichsleiter ...
Michael Szabó / UKJ
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v.l.: Klaus Pöllath, Vorstand Ed. Züblin AG, Christoph Matschie, Thüringens Minister für Bildung, Wi ...
Michael Szabó / UKJ
None
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Construction / architecture, Medicine
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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