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10/07/2013 13:45

Therapiebegleitende Diagnostik bei Krebs: Eigentumsrechte klären und Abläufe standardisieren

Anna Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Ärzte können heute durch Tests immer häufiger und genauer vorhersagen, ob ein Krebsmedikament bei einem Patienten wirken wird oder nicht. Diese „Companion Diagnostics“ entwickeln sich derzeit zu einem wachsenden neuen Forschungsbereich der Medizin. Die dafür notwendigen Gewebeproben werden zunehmend für klinische Studien genutzt. Welche ethischen, auch eigentumsrechtlichen und technischen Probleme Companion Diagnostics bergen, ist ein Thema des diesjährigen Herbstsymposiums der Korporativen Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM).

    Ein Drittel aller neu zugelassenen Arzneimittel bis zum Jahr 2015 sind Krebsmedikamente. Früher bestimmten Pathologen durch ihre Gewebediagnostik im wesentlichen nur, an welcher Krebsart ein Patient leidet und wie bösartig der Tumor ist. Doch vor allem für Lungen-, Magen-, Dickdarm- und Hautkrebs entwickelten Forscher in den vergangenen drei Jahren neue therapiebegleitende Tests. Sie geben vor Gabe der Medikamente darüber Aufschluss, ob ein Wirkstoff bei einem Patienten überhaupt wirksam sein kann. Mehr als 20 Tests wurden bislang eingeführt, um bei Leukämien und bösartigen Tumoren eine für den Patienten passende Therapie zu finden, berichtet Professor Dr. med. Christoph Röcken, Leiter des Instituts für Pathologie an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel.

    Doch mit den „Companion Diagnostics“ stellen sich auch bisher unbekannte Aufgaben: Da neue Medikamente zunächst an Kliniken getestet werden, sind pathologische Institute immer stärker auch in die klinische Forschung eingebunden. Für Professor Röcken ergeben sich daraus viele ethische und eigentumsrechtliche Fragen. Denn Pharmafirmen nutzen für ihre Forschung Gewebeproben, die bei den pathologischen Instituten in den Archiven der mittelbaren Krankenversorgung lagern.

    Die neuen Tests erforderten auch, so der Experte, dass Kliniken Standards dafür einführen, wie Gewebeproben entnommen und weiterverarbeitet werden. Denn im Gegensatz zu Blut und Plasmaproben verändert sich das für die therapiebegleitende Diagnostik verwendete Tumorgewebe. Etwa wenn der Patient eine Chemotherapie erhalten hat oder der Krebs operativ entfernt wurde. „Von einem einheitlichen Vorgehen hängt letztlich auch der Erfolg entsprechender klinischer Studien ab und damit die Einführung neuer lebensverlängernder Medikamente“ sagt Professor Dr. med. Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel.

    Das Herbstsymposium der Korporativen Mitglieder der DGIM greift das Thema „Companion Diagnostics“ auf, stellt Beispiele vor und beleuchtet den derzeitigen Stand der Forschung. In einer anschließenden Pressekonferenz fassen die Experten die für Patienten wichtigen Fakten zusammen.

    – Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. –

    Quelle:
    Klinische Studien in der Onkologie: eine Herausforderung
    für die klinische und akademische Pathologie, C. Röcken, DOI 10.1055/s-0033-1343111, Dtsch Med Wochenschr 02013; 1380: 1073–1076

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    Terminhinweis:

    Pressekonferenz anlässlich des Herbstsymposiums der Korporativen Mitglieder der DGIM:
    „Gesundheit ist mehr als das Gegenteil von Krankheit:
    Companion Diagnostics – Königsweg in der modernen Medizin?“
    Termin: Mittwoch, 9. Oktober 2013, 13.30 bis 14.30 Uhr
    Ort: Salon Ferdinand Heyl, Kurhaus Wiesbaden
    Anschrift: Kurhausplatz 1, 65189 Wiesbaden

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    Themen und Referenten:

    Von der Gesundheit lernen – welche Ansätze bietet Companion Diagnostics für die Innere Medizin, wo kann sich die DGIM einbringen?
    Professor Dr. med. Michael P. Manns
    Vorsitzender der DGIM 2013/2014, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover

    Companion Diagnostics – was ist das, wie funktioniert‘s?
    Dr. Michael Meyer
    Vice President Health Policy, Siemens Deutschland Healthcare; Erlangen

    Personalisierte Medizin und Companion Diagnostics: Zwei Seiten einer Medaille?
    Professor Dr. med. Heyo Kroemer
    Vorstand Forschung und Lehre / Dekan, Universitätsmedizin Göttingen

    Companion Diagnostics: Welche Ideen hat die forschende Pharmaindustrie?
    Dr. Thomas Reimann
    Geschäftsführer der Business Unit Specialty Care, Pfizer Deutschland GmbH, Berlin

    SHIP-Studie: Praktische Umsetzung in Mecklenburg-Vorpommern
    Privatdozent Dr. rer. med. habil. Dr. phil. Oliver Carsten Schmidt
    Institut für Community Medicine, Medizinische Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    sowie:

    Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich Robert Fölsch
    Generalsekretär der DGIM und Beauftragter der Korporativen Mitglieder, Kiel

    Professor Dr. med. Dipl.-Ing. Franz-Josef Wingen
    Sprecher der Korporativen Mitglieder der DGIM, Bayer Healthcare Deutschland, Leverkusen

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    Pressekontakt für Rückfragen:
    Anna Voormann/Christine Schoner
    DGIM Pressestelle
    Postfach 30 11 20/70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-552
    Fax: 0711 8931-167
    voormann@medizinkommunikation.org
    http://www.dgim.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Press events
    German


     

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