idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/11/2013 12:00

Dintenuniversum. Die erste umfassende Ausstellung zu Leben und Werk des Dichters Jean Paul

Gisela Lerch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Als „Phantasiegiganten“ und als „Fixstern am Literaturhimmel“ bezeichnete Monika Grütters, Vorstand der Stiftung Brandenburger Tor, heute bei der Eröffnung der Ausstellung Dintenuniversum den oberfränkischen Dichter Jean Paul. Zum 250. Geburtstag von Jean Paul findet bis Ende Dezember im Berliner Max Liebermann Haus die erste große Einzelausstellung statt, die das Werk dieses Dichters umfänglich präsentiert.

    Die Staatsbibliothek zu Berlin, die Jean Pauls Nachlass verwahrt, sowie die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), die seine Briefe ediert, haben in Kooperation mit der Stiftung Brandenburger Tor und gefördert von der Kulturstiftung des Bundes Leben und Werk dieses exzessiven Literaten für ein breites Publikum aufbereitet. Es handelt sich, wie Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, betont, um einen „kostbaren und in seiner Vielfalt ohne Beispiel dastehenden Nachlass“. Er umfasst 40.000 Seiten, die in einer repräsentativen Auswahl gezeigt werden, darunter Exzerpte, Tagebuchnotizen, Wörtersammlungen, Register sowie Vorarbeiten und Manuskripte zu seinen Romanen. Ergänzt werden die Handschriften in der Ausstellung durch eine Vielzahl von Objekten, Gemälden, Zeichnungen (darunter fünf von Johann Gottfried Schadow), Stichen und Büchern, die Jean Paul im Porträt sowie als Dichter und Philosophen, als Pädagogen und Medienstar vergegenwärtigen.

    Jean Paul war, wie der Literaturwissenschaftler Markus Bernauer in seiner Rede ausführte, „in vieler Hinsicht der erste moderne Dichter Deutschlands: Das Erzählen ging ihm über die Erzählung, die Abschweifungen waren ihm wichtiger als die Geschichte, seine Streckverse oder Polymeter sind eine Frühform des Prosagedichts“. Auch Hortensia Völckers, die Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, würdigte ihn als bedeutenden Sprachkünstler: „Sprachmagier sind selten geworden. Wenn Jean Paul nicht der letzte war, so war er doch der größte. An Schriftstellern, Dichtern und Geisteswissenschaftlern, die ihn verehren und erforschen, gibt es keinen Mangel. Wohl aber droht Jean Paul aus dem Kanon einer weniger voraussetzungsvollen, breiteren Leserschaft zu verschwinden. Deshalb müssen wir ihn ‚entprofessionalisieren‘. Die Ausstellung Dintenuniversum könnte ein Meilenstein auf diesem Weg werden.“

    Unter Mitwirkung des Deutschen Literaturarchivs Marbach werden im Max Liebermann Haus neben den Zettelkästen Jean Pauls einige Zettelkästen von Autoren des 20. Jahrhunderts gezeigt, Maschinen der Phantasie u. a. von Arno Schmidt, Hans Blumenberg, Eckhard Henscheid, Jochen Missfeld und Peter Rühmkorf. In die Moderne führt auch der Epilog, der Jean Pauls deutsche und europäische Nachwirkung verfolgt.

    Die von Markus Bernauer, Angela Steinsiek und Jutta Weber verantwortete Ausstellung wird durch ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt, das von der Stiftung Joseph Breitbach gefördert wird. Vorträge und Lesungen, Diskussionen und Konzerte, die in der BBAW, im Literaturhaus Berlin, in der Staatsbibliothek zu Berlin und am Ort der Ausstellung im Max Liebermann Haus stattfinden, erschließen die Aktualität Jean Pauls. Für Schüler der Oberstufe bietet die BBAW im Rahmen des Schülerlabors Geisteswissenschaften zudem eine Workshopreihe mit dem Titel Schreib-Leben sowie eine Fachtagung für Lehrer an, die von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft ermöglicht werden.

    Jean Paul Dintenuniversum. Schreiben ist Wirklichkeit. Ausstellung 12. Oktober bis 29. Dezember 2013, Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin, Mittwoch bis Montag 11 bis 18 Uhr

    Katalog: Jean Paul. Dintenuniversum, hg. von Markus Bernauer, Angela Steinsiek und Jutta Weber,
    Berlin: Ripperger & Kremers 2013, 368 Seiten, ISBN 13: 978-3-943999-23-5

    Pressekontakt
    Janina Wolfs
    Referat Information und Kommunikation
    Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
    Tel. 030/20 370 529
    Fax 030/20 370 366
    wolfs@bbaw.de


    More information:

    http://www.bbaw.de


    Images

    Attachment
    attachment icon Pressemitteilung als PDF

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Language / literature
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).