"Mit dem CINSaT ist ein hoffnungsvolles Zentrum für hessische Spitzenforschung entstanden", so die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, anlässlich der Eröffnung des neuen wissenschaftlichen Zentrums CINSaT am 14. November in der Universität Kassel. Sie erwarte von dem Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology (CINSaT) einen wichtigen Beitrag, um Deutschlands führende Position in diesem wichtigen Zukunftsfeld an der Weltspitze zu halten, betonte Wagner und sagte ihre weitere Unterstützung für die Kasseler Wissenschaftseinrichtung zu.
Eröffnung des neuen wissenschaftlichen Zentrums für Nanostrukturen
Spitzenforschung im Nanokosmos
Kassel. "Mit dem CINSaT ist ein hoffnungsvolles Zentrum für hessische Spitzenforschung entstanden", so die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, anlässlich der Eröffnung des neuen wissenschaftlichen Zentrums CINSaT am 14. November in der Universität Kassel. Sie erwarte von dem Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology (CINSaT) einen wichtigen Beitrag, um Deutschlands führende Position in diesem wichtigen Zukunftsfeld an der Weltspitze zu halten, betonte Wagner und sagte ihre weitere Unterstützung für die Kasseler Wissenschaftseinrichtung zu. Für Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, den Präsidenten der Universität Kassel, bildet das CINSaT einen der zukunftsweisenden Schwerpunkte der Universität, der durch Bündelung von Ressourcen massiv gefördert werde. "Das CINSaT wird nicht nur in der nationalen wie in der internationalen Forschung eine Rolle spielen, sondern auch die Region Kassel wird davon profitieren", so der als Regionalökonom ausgewiesene Volkswirtschaftler Postlep.
Prof. Dr. Frank Träger hob als Sprecher des CINSaT die gemeinsame Forschung von Wissenschaftlern aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen der Universität Kassel hervor. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Physik, Biologie, Chemie und der Elektrotechnik könnten die unterschiedlichsten Kompetenzen zur Erforschung von Nanostrukturen eingebracht werden. Daneben wies er auf den interdisziplinären Diplom-Studiengang `Nanostrukturwissenschaft - Nanostructure and Molecular SciencesŽ hin, der mit den beteiligten Fachbereichen entwickelt wurde und zum Wintersemester 2003/2004 die ersten Studierenden aufnehmen wird."
Nanostrukturen sind aus Atomen oder Molekülen aufgebaute Systeme, die Abmessungen im Nanometerbereich, also von der Größenordnung eines milliardstel Meters besitzen. Die Erforschung und Anwendung von Nanostrukturen gehört zu einem der wissenschaftlich aktuellsten und spannendsten Forschungsgebiete und ist Grundlage für eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Forschungsergebnisse können unter anderem für die Informationstechnologie, die Materialwissenschaften, die Biosensorik, die Molekularbiologie und die medizinischen Diagnostik nutzbar gemacht werden. (s. auch Pressemitteilung http://www.uni-kassel.de/presse/pm/archiv/mai02-15.ghk)
Das "Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology" (CINSaT) wird von acht Professuren aus den verschiedenen Fachbereichen getragen:
* Prof. Dr. Thomas Baumert, Femtosekundenspektroskopie, Fachbereich Physik;
* Prof. Dr. Hartmut Hillmer, Technische Elektronik, Fachbereich Elektrotechnik/Informatik;
* Prof. Dr. Rainer Kassing, Technische Physik, Fachbereich Physik;
* Prof. Dr. Markus Maniak, Zellbiologie, Fachbereich Biologie/Chemie;
* Prof. Dr. Wolfgang Nellen, Genetik, Fachbereich Biologie/Chemie;
* Prof. Dr. Josef Salbeck, Makromolekulare Chemie und molekulare Materialien, Fachbereich Physik;
* Prof. Dr. Ulrich Siemeling, Metallorganische Chemie, Fachbereich Physik
* Prof. Dr. Frank Träger, Cluster und Nanostrukturen, Fachbereich Physik.
Anträge auf Aufnahme ins CINSaT liegen von den neu berufenen Professuren, Prof. Dr. Friedrich W. Herberg, Biochemie und Prof. Dr. René Matzdorf, Experimentalphysik II, bereits vor. Durch diese zusätzliche Expertise würde die Kompetenz des Zentrums weiter gestärkt.
Interdisziplinäre Forschung- auch für die Praxis
Die enge Zusammenarbeit von Physikern, Chemikern, Biologen und Elektrotechnikern drückt sich in verschiedenen bereits begonnenen Forschungsprojekten aus. Beispiele sind:
* Mikrokavitätslaser: Blaues Licht für Bildschirme
Die Arbeitsgruppen Technische Elektronik (Prof. Dr. Hartmut Hillmer, Fachbereich Elektrotechnik/Informatik) und Makromolekulare Chemie und Molekulare Materialien (Prof. Dr. Josef Salbeck, Fachbereich Physik) arbeiten eng zusammen. Ziel der gemeinsamen Forschung ist, einen Mikrokavitätslaser herzustellen, dessen Wellenlänge im blauen Lichtbereich liegt und veränderbar ist. Blaue Laser sind in den Visualisierungstechnologien (z.B. Laser, TV und große helle Bildschirme), in der Automobilindustrie und in der Informationstechnologie (z.B. optischer Computer und Datenspeicher)sehr gefragt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lasern nutzt dieser Mikrokavitätslaser einen organischen Stoff als Medium. Dieser Laser kann nicht nur mehr leisten, sondern auch günstiger als herkömmliche Geräte hergestellt werden.
* Azobenzole: Moleküle, die auf Licht reagieren
Azobenzole sind photoschaltbare Moleküle, das heißt, dass sie ihre atomare Struktur unter Lichteinfluss ändern. Die Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Siemeling (Fachbereich Physik) entwickelt Azobenzole bringt sie auf Silizium-Oberflächen auf und untersucht, ob auch in diesem Schichtsystem die Lichtempfindlichkeit erhalten bleibt. Solche Strukturen könnten nach weiterer Entwicklung zum elektronischen Speichern von Daten genutzt werden.
* Schwefeldioxid-Sensoren messen Schadstoff
Schwefeldioxid ist ein gasförmiger Schadstoff. Ein schneller und einfacher Nachweis des Gases bei biologischen Proben ist deshalb wichtig. Wissenschaftler des Projekts unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Siemeling (Fachbereich Physik) und Prof. Dr. Rainer Kassing (Fachbereich Physik) versehen eine spezielle Quarz-Mikrowaage mit einer Platin-Verbindung, die auf Schwefeldioxid reagiert. Ein solcher Miniatursensor kann zur Analyse und zum Schutz der Umwelt genutzt werden.
* Zellstrukturen mit dem Nanojet freilegen
Die vollständige Struktur des Zellinneren ist bis heute unbekannt. Nun soll eine neue Technik zum schonenden Abtragen der äußeren Zellmembran entwickelt werden, die eine exakte räumliche Darstellung der Zellorganellen ermöglicht. Das von Prof. Dr. Markus Maniak (Fachbereich Biologie/Chemie) und Dr. Ivo W. Rangelow (Fachbereich Physik) geleitete Team öffnet die Zellen mit Hilfe eines neuartigen Gerätes, dem sogenannten NANOJET. Hiermit können Zellstrukturen mit einer Auflösung von circa 100 Nanometern freigelegt und abgebildet werden.
Es bestehen verschiedene weitere interdisziplinäre Forschungsvorhaben- auch über die vertretenen Fachgrenzen hinaus. Ein Beispiel hierzu ist die Kooperation des CINSaT mit dem Kasseler Baustoffkunde-Spezialisten Prof. Dr. Michael Schmidt, Fachbereich Bauingenieurwesen.
uh
Kontakt und weitere Informationen:
Universität Kassel
CINSaT Sprecher
Prof. Dr. Frank Träger
t 0561 804 4500
f 0561 804 4518
e traeger@physik.uni-kassel.de
CINSaT
Stellv. Sprecher
Prof. Dr. Wolfgang Nellen
t 0561 804 4805
sowie
Prof. Dr. Josef Salbeck
t 0561 804 4425
Internet: http://www.cinsat.uni-kassel.de
http://www.uni-kassel.de/presse/pm/archiv/mai02-15.ghk
http://www.cinsat.uni-kassel.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Electrical engineering, Energy, Information technology
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
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