Das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) nimmt auch in diesem Jahr an der Nacht des Wissens teil. Wir freuen uns, das Institut der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Unter dem Titel „Arbeit. Facetten eines Phänomens“ präsentieren wir eine Vielzahl von Vorträgen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Arbeit widmen. In der Zeit von 17 bis 24 Uhr bieten wir zudem eine kleine Ausstellung, einen Büchertisch und Gelegenheit zum Gespräch.
Ab 12 Uhr gibt es ein buntes Programm am Jungfernstieg, dem zentralen Infostand der Nacht des Wissens. Offiziell wird die Nacht des Wissens dort um 17 Uhr durch die Zweite Bürgermeistern Dr. Dorothee Stapelfeld eröffnet. Bei uns im HIS beginnt um 17.15 Uhr der erste Vortrag.
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung:
Dr. Regine Klose-Wolf
Hamburger Institut für Sozialforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mittelweg 36,
20148 Hamburg
Tel. 040-414097-12
Presse@his-online.de
Programm zur "Nacht des Wissens" im Hamburger Institut für Sozialforschung:
17.15 Uhr, Peter Klein: "Arbeit macht frei ..." stand als Motto über den Eingangstoren deutscher Konzentrationslager. Es zeigt einen pervertierten Arbeitsbegriff und eine typische NS-Interpretation von "Freiheit". Wieso wurde diese Parole am Ort brutalsten Arbeitszwangs präsentiert, wie wurde und wie wird sie wahrgenommen?
17.50 Uhr, Harriet Scharnberg, Ulrike Jureit: Arbeit im Bild – Bild der Arbeit "Arbeit" war neben "Rasse" ein zentraler Begriff der nationalsozialistischen Volksgemeinschaftsideologie. Ihre Bedeutung reflektieren Fotografien in den damals populären Medien. Besonders im Kontrast zwischen "deutscher" und "jüdischer" Arbeit tritt die ideologische Dimension hervor.
18.25 Uhr, Stefan Mörchen: "Arbeitsscheue Parasiten"
Die Selbstdeutungen der deutschen Nachkriegsgesellschaft kreisten um die Wahrnehmung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und moralischer Unordnung. Arbeit spielte in den Versuchen, bestehende Konzepte von Ordnung und sozialer Zugehörigkeit zu retten und neue zu etablieren, eine zentrale Rolle.
19.00 Uhr, Maria S. Rerrich: Die im Schatten sieht man nicht – Zur internationalen Arbeitsteilung in privaten Haushalten
Putzen, kochen, Kinder hüten, Alte pflegen – (Für-)Sorge wird in der EU von vielen meist unsichtbaren, politisch nahezu rechtlosen, aber oft gut ausgebildeten Migrantinnen geleistet. Wie gestaltet man Arbeit in privaten Haushalten anders, um alte und neue Ungleichheiten zu überwinden?
19.35 Uhr, Jan Philipp Reemtsma: Lars Clausens Konzept von (konstruktiver) Produktiver und destruktiver Arbeit
Wer über "Arbeit" spricht, will meistens über irgendeine Art der Produktion reden – welcher Güter auch immer. Lars Clausen hat in seinem Buch "Produktive Arbeit – destruktive Arbeit" einen so erweiterten Begriff diskutiert. Das Referat stellt seine Gedanken vor und diskutiert sie.
20.10 Uhr, Norbert Cyrus: Ausbeutung (in) der Wanderarbeit – wo fängt das an, wie hört das auf?
Gut 200 Millionen Menschen weltweit arbeiten in einem fremden Land. Die soziale Verletzlichkeit dieser Wanderarbeiter erhöht ihr Ausbeutungsrisiko, auch in Deutschland. Was verbirgt sich hinter dem Reizwort Arbeitsausbeutung, in welchen Situationen wird es benutzt?
20.45 Uhr, Natalie Grimm, Andreas Pfeuffer, Berhold Vogel: Lebensläufe und Arbeitsbewusstsein: Forschungen zur Erwerbsarbeit
Die Arbeits- und Lebenswirklichkeit in der Autoindustrie, bei der Post, im Gericht, im Krankenhaus etc. verändert sich. Welchen Raum gibt die Forschung den Erfahrungen der Beschäftigten? Welche Schlüsse kann sie ziehen? Was für ein Bild der Arbeitswelt entsteht dabei?
21.30 Uhr, Klaas Voß: Krieg als Arbeit
Sie suchen einen gut bezahlten, aufregenden Job, bei dem Sie viel reisen? Vielleicht ist die private Sicherheits- und Militärindustrie das Richtige für Sie. Lernen Sie die Welt moderner Söldner kennen – samt Arbeitsverträgen, Krankenversicherungen und Schlüsselqualifikationen. Nach 1990 erfasste eine Privatisierungswelle den militärischen Bereich. "Söldnerfirmen" griffen in Bürgerkriege ein, sicherten Bergwerke, ergänzten Armeen oder eskortierten Frachtschiffe. Die milliardenschwere Branche wurde zu einer Jobmaschine. Doch wer arbeitet in diesem Sektor – und weshalb?
22.05 Uhr, Gerd Hankel: Arbeit für das Handy
Für die Produktion von Mobiltelefonen braucht man "seltene Erden". Die Demokratische Republik Kongo ist ein wichtiger Lieferant dieser Rohstoffe. Doch das Statussymbol hier basiert auf miserablen Arbeitsbedingungen dort. Wer profitiert von dem Missverhältnis?
22.40 Uhr, Friederike Bahl: Vom Job zur Profession und zurück. Meritokratische Manöver eines Dienstleistungsproletariats
In modernen Arbeitsgesellschaften gehört das Prinzip von Erfolg durch Leistung zur legitimatorischen Basisausstattung. Was aber passiert, wenn das Versprechen, dass Leistung sich lohnt, auf Dauer unerfüllt bleibt? Diese Frage stellt sich in den "einfachen" Diensten. Markierte Dienstleistungsarbeit einst den Weg der Lohnarbeit von einer proletarischen Beschäftigung zum Garanten professioneller Identität, ringen die Jedermannsarbeitsmärkte von Sorge, Säubern und Service den Beschäftigten auf den ersten Blick Enttäuschung ab. Was passiert aber auf einen zweiten?
23.15 Uhr, Wolfgang Kraushaar: Das Recht auf Faulheit. Der Angriff auf die normativen Grundlagen der Arbeitsgesellschaft
Während alle Welt über die hohe Arbeitslosigkeit klagt, wird das Arbeitsethos seit Beginn der Industrialisierung unverändert in Frage gestellt. Doch ist eine an Produktivität, Wachstum und Fortschritt ausgerichtete Gesellschaft mit einem "Recht auf Faulheit" überhaupt denkbar?
http://www.his-online.de/veranstaltungen/1941/ Programm im HIS auf der Nacht des Wissens
http://nachtdeswissens.hamburg.de/ Gesamtprogramm der 5. Nacht des Wissens
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Cultural sciences, Economics / business administration, History / archaeology, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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