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11/18/2002 14:13

Grönland 2003 - Studierende der Universität Stuttgart bei polarbiologischer Exkursion

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Auf dem Weg zu Buckelwalen, Ringelrobben und Polarfüchsen - Vorstellung der Expedition am 19. November

    Für sechs Studentinnen und vier Studenten des Studiengangs Technische Biologie der Universität Stuttgart dürfte das kommende Jahr spannend werden: Sie werden unter Leitung von Dr. Michael Nickel vom Biologischen Institut der Universität Stuttgart vom 31. Juli bis zum 23. August 2003 bei einer polarbiologischen Expedition die grönländische Arktis kennenlernen und eigene kleine ökologische Forschungsarbeiten durchführen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den marinen, bodenlebenden Organismen, den Organismen der zahllosen Bäche, Tümpel und Seen sowie der arktischen Pflanzengemeinschaften mit den dort vorkommenden Insekten und Spinnentieren. An den drei Hauptstationen der Expedition in Westgrönland wird die Stuttgarter Gruppe zu diesen Themen vergleichende Untersuchungen durchführen. Auch mit der vielfältigen arktischen Fisch- und Vogelwelt, den Walen und Robben in den Gewässern vor Westgrönland und den Säugetieren des hohen Nordens werden sich die Expeditionsteilnehmer beschäftigen. Dabei werden den Teilnehmern Buckelwale, Ringelrobben, Seewölfe, Seeadler, Polarfüchse und Moschusochsen begegnen.

    Vortrag über die Expedition mit Eisberg-Diashow
    Am Dienstag, den 19. November 2002 um 17.15 Uhr wird Dr. Michael Nickel auf dem Campus der Uni Stuttgart in Vaihingen im Hörsaal 57.06 (Pfaffenwaldring 57) in die Besonderheiten von Grönland einführen, das Konzept und die Projekte der Expedition vorstellen und Bilder der Expeditionsstationen zeigen. Anschließend gibtŽs eine Eisberg-Diashow. Die Einnahmen werden zur Finanzierung von Flug-Übergepäck für wissenschaftliche Ausrüstung genutzt. Dazu sind alle Interessierten herzlich willkommen.

    Land und Leute
    Im Rahmenprogramm der Expedition geht es um das Land, um Politik und Ökonomie und um die Lebensbedingungen der Einwohner. Grönland ist mit zwei Millionen Quadratkilometern eine der größten Inseln der Erde. Politisch zu Dänemark gehörend hat sich in den letzten Jahrzehnten eine von den Inuit geführte Selbstverwaltung etabliert. Trotz der enormen Größe des Landes leben nur knapp 60.000 Menschen in Grönland. Fünfundachtzig Prozent der Fläche ist permanent von Eis bedeckt. Die im Sommer schnee- und eisfreien Landflächen entsprechen etwa der Fläche der Bundesrepublik. Die Bevölkerung konzentriert sich heutzutage in wenigen kleinen Städten und Siedlungen. Eine Ausnahme ist die Hauptstadt Nuuk mit etwa 16.000 Menschen. Die Entfernungen in Grönland sind enorm, und es existieren keine Landverbindungen zwischen den Städten. Hauptverkehrsmittel sind Schiffe, Flugzeuge und Helikopter.

    Start in Kangerlussuaq
    Die Expedition wird sich Ende Juli 2003 in Kangerlussuaq, einem ehemaligen amerikanischen Stützpunkt nördlich des Polarkreises, akklimatisieren und erste Untersuchungen durchführen. Im Blickpunkt der Teilnehmer sind dabei auch die landschaftsformenden Kräfte des Inlandeises, das sich in nur 25 Kilometern Entfernung als 50 bis 70 m hohe Wand aufbaut. Etwas südlicher, in Maniitsoq, wird die Expedition zu Gast in einer Fischereischule sein. Dort beginnen die Untersuchungen arktischer Meerestiere. Die Teilnehmer lernen die Schärenlandschaft kennen und werden die ersten Kontakte mit Buckelwalen haben, die zahlreich in der Gegend vorkommen. Landschaftlich spektakuläre Fjorde sind die Heimat riesiger Vogelkolonien, in denen verschiedene Möwenarten, Alke und teilweise Papageientaucher brüten. Seeadler beherrschen dort riesige Reviere.

    Auf dem Weg zu den Eisbergen
    Mit dem Küstenschiff überquert die Expedition dann erneut den Polarkreis nach Norden und steuert die Disko-Bucht an. In dieser Region sind die produktivsten Gletscher der nördlichen Hemisphäre zu finden. Riesige Eisberge machen sich hier auf ihre lange Reise durch den Atlantik. Die majestätischen Eisriesen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sie beeinflussen auch entscheidend das marine Ökosystem der Diskobucht. Der Eintrag von Schmelzwasser und Nährstoffen führt zu einer enormen Vielfalt an Leben. Als Stützpunkt wird die Arktische Forschungsstation der Universität Kopenhagen auf der Insel Disko dienen. Doch nicht nur unter Wasser bieten sich den Nachwuchswissenschaftlern Ansatzpunkte für ihre Untersuchungen. Die Insel selbst ist vulkanischen Ursprungs und die vorhandene geotherme Energie beschert mit über 10.000 Quellen auf der Insel eine konstante Temperatur von zwei bis acht Grad Celsius - im Sommer wie im Winter. In und um diese Quellen hat sich eine faszinierende Flora und Fauna etabliert, die ansonsten so weit im Norden nicht anzutreffen ist.

    Wo "Fräulein Smilla" den Schnee spürte
    Der Helikopter bringt die Teilnehmer schließlich zurück ans Festland. In Ilulissat, dem Drehort von "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", verbringt die Stuttgarter Gruppe den letzten Tag vor dem Rückflug. Gerade Zeit genug, um noch das Naturwunder des Jakobshavn Eisfjords zu erleben. Der zugehörige Gletscher produziert die größten Eisberge auf der Nordhalbkugel. Mit enormem Druck werden unvorstellbare Eismassen durch den 40 Kilometer langen Fjord gedrückt, wo sie an der Mündungsschwelle auflaufen und unter Krachen und Bersten darüber geschoben werden. In der letzten Augustwoche kehrt die Expedition über Kopenhagen nach Stuttgart zurück. Für die Expedition werden noch Sponsoren gesucht, die einzelne Teile der Unternehmung unterstützen.

    Ausführliche Informationen zur Expedition unter www.groenland2003.de

    Weitere Informationen gibt es bei Dr. Michael Nickel aus der Abteilung Zoologie des Biologischen Instituts der Universität Stuttgart: Pfaffenwaldring 57, 70569 Stuttgart, info@groenland2003.de oder michael.nickel@po.uni-stuttgart.de, Tel. 0711/685-5084, Fax 0711/685-5096.


    More information:

    http://www.groenland2003.de


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    Panorama-Aufnahme aus dem Jakobshavn-Eisfjord. Die riesigen Eisberge schieben sich langsam über die Schwelle des Fjordes, wo sie in 200 Metern Tiefe auf Grund sitzen.  (Foto: Dr. Michael Nickel)
    Panorama-Aufnahme aus dem Jakobshavn-Eisfjord. Die riesigen Eisberge schieben sich langsam über die ...

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    Logo der Expedition
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    Criteria of this press release:
    Biology, Geosciences, Information technology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Panorama-Aufnahme aus dem Jakobshavn-Eisfjord. Die riesigen Eisberge schieben sich langsam über die Schwelle des Fjordes, wo sie in 200 Metern Tiefe auf Grund sitzen. (Foto: Dr. Michael Nickel)


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