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10/31/2013 13:52

Neues Forschungsprojekt an der Uni Osnabrück: Frieden als mediale Konstruktion

Dr. Oliver Schmidt Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Am interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der frühen Neuzeit (IKFN) der Universität Osnabrück startet im März 2014 ein Forschungsprojekt zur »Medialen Konstruktion von Frieden in Europa 1710-1721«. Ziel ist es, frühneuzeitliche Friedensprozesse als kommunikative Vorgänge zu erforschen. Damit soll der universitäre Schwerpunkt der Friedensforschung um eine historische Perspektive erweitert werden.

    Bei ihrer Forschung gehen die Wissenschaftler unter der Leitung von PD Dr. Inken Schmidt-Voges davon aus, dass »Frieden« nicht eine gegebene Größe darstellt, sondern immer nur durch Zuweisung sprachlicher Zeichen entsteht. Dies bedeutet, dass die Beschreibung eines Zustandes als »Frieden« erst festlegt, was unter »Frieden« überhaupt zu verstehen ist. Um die Wirkmechanismen solcher Prozesse zu untersuchen, werden in dem Projekt Zeitungen als Informations- und Meinungsträger im europäischen Vergleich untersucht. Dabei stehen die diplomatischen Aktivitäten in den Niederlanden zur Zeit der großen Konfliktherde »Spanischer Erbfolgekrieg« und »Großer Nordischer Krieg« im Mittelpunkt des Interesses. Es soll untersucht werden, wie spezifische Friedenssemantiken den Weg vom diplomatischen Parkett durch Zeitungen in die politischen Kulturen Frankreichs, der Niederlande, des Alten Reiches und Schwedens fanden.

    »Mit diesem Projekt wird nicht nur die frühneuzeitliche Friedensforschung aus der Engführung auf diplomatische Interaktion herausgeholt und an die gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen rückgekoppelt. Vielmehr sollen auch die Potenziale der vormodernen, noch nicht nationalstaatlich geprägten Gesellschaften für die Analyse gegenwärtiger Friedensprobleme ausgelotet werden, in denen immer öfter nicht-staatliche Akteure eine zentrale Rolle spielen«, erläutert Schmidt-Voges die Zielrichtung des Forschungsprojektes, das über drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.



    Weitere Informationen für die Redaktionen:
    PD Dr. Inken Schmidt-Voges, Universität Osnabrück
    Institut für Kulturgeschichte der frühen Neuzeit
    Neuer Graben 19-21, 49069 Osnabrück
    Tel.: +49 541 969 4383
    E-Mail: inschmid@uni-osnabrueck.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Cultural sciences, History / archaeology, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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