Delegation der JLU reiste zu Jubiläumsfeier und Fachgesprächen nach Kolumbien – Intensivierung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in weiteren Fachgebieten
Seit 50 Jahren liegt Gießen am Meer. So lange währt bereits die Kooperation zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit Kolleginnen und Kollegen in Kolumbien, die mit der gemeinsamen Meeresforschung begann: 1963 errichtete die JLU in der kolumbianischen Küstenstadt Santa Marta eine biologische Außenstation. Diese wurde später von der kolumbianischen Forschungsorganisation COLCIENCIAS übernommen und unter Beteiligung der JLU zum heutigen Meeresforschungsinstitut INVEMAR ausgebaut. Zur Feier der 50jährigen Kooperation und um die traditionsreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit weiter auszubauen, ist eine Delegation der JLU nach Medellín und Bogotá gereist. Der Ausbau der Zusammenarbeit ist Teil der Internationalisierungsstrategie der JLU – Kolumbien fungiert hier als strategische Partnerregion der JLU in Südamerika.
Neben JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee nahmen JLU-Kanzler Dr. Michael Breitbach, Prof. Dr. Bernd Werding und Prof. Dr. Thomas Wilke, beide vom Institut für Tierökologie und Spezielle Zoologie, Prof. Dr. Regina Kreide vom Institut für Politikwissenschaft, Prof. Dr. Joachim Born vom Institut für Romanistik sowie die Leiterin des Akademischen Auslandsamts, Julia Volz, an der Reise nach Kolumbien teil.
Mit der Universidad de Los Andes in Bogotá verbindet die JLU die erste formalisierte deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation. Ein großer Erfolg der Kooperation, die zunächst vor allem die Meeresforschung umfasste, war die Gründung des deutsch-kolumbianischen DAAD-Exzellenzzentrums für Meeresforschung CEMarin (Center of Excellence in Marine Sciences) in Santa Marta, Kolumbien, im Jahr 2010 – eines von nur vier DAAD-geförderten Exzellenzzentren für Forschung und Lehre weltweit. Ein Jahr später wurde ein neues, breit aufgestelltes Kooperationsabkommen zwischen der JLU und der kolumbianischen Universidad de Antioquia in Medellín unterzeichnet. Und im Mai dieses Jahres wurde zur Verankerung der gemeinsamen internationalen Doktorandenausbildung im CEMarin die erste Auslandssektion an das Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL) assoziiert. Im Fokus der neuen GGL-Sektion „Marine Sciences“ stehen Biodiversität und Ökosysteme in Küstenregionen und deren Bioressourcen. Die Forschung ist interdisziplinär angelegt und umfasst unter anderem die Bereiche Meeresbiologie, marine Chemie, Ozeanografie, marine Geologie, Bioinformatik und Sozioökonomie.
Auf ihrer Kolumbienreise hat die Gießener Delegation zunächst in Medellín Station gemacht. Hier gab es mit Unterstützung der Universidad de Antioquia eine Feier anlässlich der 50jährigen Kooperation, bei der einerseits auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zurückgeblickt wurde, aber auch Zukunftsperspektiven entworfen wurden. Prof. Kreide und Prof. Born nutzten den Aufenthalt für Abstimmungen zur weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Universidad de Antioquia in ihren Fachgebieten – Politikwissenschaft und Romanistik.
In Bogotá standen Gespräche von Prof. Mukherjee mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Botschaft in Kolumbien – unter anderem mit dem deutschen Botschafter in Bogotá Günter Knieß –, der kolumbianischen Forschungsorganisation COLCIENCIAS sowie des kolumbianischen Bildungsministeriums auf dem Programm. So traf sich ein Teil der Gießener Delegation mit der COLCIENCIAS-Direktorin Paula Marcela Arias Pulgarín sowie mit der Vizeministerin für Hochschulbildung Patricia Martínez. Hochschulbesuche der Universidad Nacional und der Universidad de Los Andes rundeten das mehrtägige Besuchsprogramm der Gießener Delegation ab.
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