Wachsende Sorge über Entwicklung auf Ausbildungsstellenmarkt
Die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt gerät zunehmend in Gefahr. Denn ausbildungsinteressierte Betriebe und Jugendliche finden immer häufiger nicht zusammen. Dieser Trend, der bereits im vergangenen Jahr zu beobachten war, setzt sich auch 2013 fort. Zwar sank die Zahl der Ausbildungsstellenbewerber geringfügig (- 600), doch waren zum Ende des Berichtsjahres Ende September deutlich mehr Jugendliche als im Vorjahr immer noch auf Lehrstellensuche (+ 7.600).
Den Betrieben erging es nicht anders. Es gab weniger Lehrstellenangebote als zuvor (- 6.300), und dennoch stieg die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze (+ 300).
Es sei leider zu befürchten, so Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), dass sich die betroffenen Unternehmen enttäuscht vom Ausbildungsmarkt zurückziehen und auf Seiten der Jugendlichen die Zahl der Altbewerber wieder steigt. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, um diese Entwicklung aufzuhalten.“
Imagekampagnen seien hilfreich, um den Jugendlichen, aber auch Eltern und Lehrern zu verdeutlichen, wie anspruchsvoll, interessant und wichtig duale Ausbildungsberufe für unsere Gesellschaft sind. „Sie sind jedoch kein Allheilmittel“, betont BIBB-Präsident Esser. „Die Selbstorganisationen der Wirtschaft müssen ihre Bemühungen verstärken, wieder mehr Betriebe für die Ausbildung zu gewinnen. Ein weiterer Rückgang der Zahl der Ausbildungsbetriebe gefährdet die Leistungsfähigkeit des dualen Systems. Mit den Wirtschaftsorganisationen und Sozialpartnern als Dienstleister im Rücken werden die Betriebe mutiger sein, auch jenen Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben, die nicht zu den schulisch Leistungsstärksten zählen, aber guten Willen beweisen und sich qualifizieren wollen.“
Es gelte darüber hinaus, die Berufsorientierung der Jugendlichen zu stärken, ihnen die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten aufzuzeigen und ihre regionale Mobilität zu fördern.
„Anspruch muss dabei weiterhin sein, die Ausbildungsreife der Schulabgänger sicher zu stellen. Unzureichende Eingangsvoraussetzungen der Jugendlichen sind auch eine nicht zu unterschätzende Ursache dafür, dass sich Betriebe aus der Ausbildung zurückziehen“, so Esser weiter.
Im Jahr 2013 waren 83.600 beziehungsweise 15 % aller bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber zum Stichtag 30. September noch auf Lehrstellensuche. Dies ist der höchste Stand seit 2009. Von den gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen blieben 33.500 (rund 7 %) unbesetzt. Gegenüber 2005 (12.600) hat sich dieser Bestand fast verdreifacht. Ähnlich viele unbesetzte Lehrstellen gab es seit 17 Jahren nicht mehr. Unter besonders großen Stellenbesetzungsproblemen leiden bereits seit Jahren das Lebensmittelhandwerk – unter anderem Bäcker/-innen, Fleischer/-innen, Fachverkäufer/-innen im Lebensmittelhandwerk – sowie die Gastronomie, zum Beispiel Restaurantfachleute, Fachkräfte im Gastgewerbe oder Köche/Köchinnen. Dass im Jahr 2013 insbesondere in der Gastronomie und bei Köchen rund 7 % beziehungsweise 2.300 Lehrstellen weniger gemeldet wurden als im Vorjahr, könnte laut BIBB-Analysen darauf hindeuten, dass ein Teil der Betriebe bereits resigniert hat und sich aus der Ausbildung verabschiedet.
Bildmaterial steht unter http://www.bibb.de/pressefotos zur Verfügung.
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