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11/07/2013 11:50

„Ausgezeichnete Hochschule“ – Preisverleihungen an der PH Schwäbisch Gmünd

Dr. Bert von Staden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

    Die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd hat am 7. November auf dem Dies Academicus 2013 die Preisträgerinnen und Preisträger mehrerer Hochschulpreise für besondere Leistungen geehrt: Den Irma-Schmücker-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu einem gender- oder gleichstellungsrelevanten Thema erhielt Elena Di Talia, der Preis für herausragendes studentisches Engagement der PH ging an das Studierendencafé Matrikü(h)l und den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen bekam Svitlana Samarova.

    Den Irma-Schmücker-Preis übergab die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Dr. Margarete Menz Frau Di Talia für ihre Abschlussarbeit „Geschlechtsbezogene Bildungsdisparitäten im Schulsystem“. Mit der bemerkenswerten Arbeit gelingt es Di Talia, so Dr. Menz in ihrer Laudatio, „den sehr emotional geführten Diskurs auf eine wissenschaftlich fundierte Basis zu stellen, mit durchaus überraschenden Einsichten. Die Arbeit leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Debatte um Ungleichheit im Bildungssystem und ungleichheitsproduzierende Faktoren.“

    Die Preisträgerin, inzwischen Referendarin an der Franz von Assisi-Schule Waldstetten, stellte anschließend kurz die Methodik sowie die wichtigsten Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Sie kommt zu dem Schluss, dass es zu kurz gegriffen ist, Jungen wie momentan üblich pauschal als Bildungsverlierer zu bezeichnen, auch wenn sie im Bereich der Bildungsbeteiligung und der erreichten Schulabschlüsse im Durchschnitt deutlich weniger erfolgreich sind als die Mädchen. Der Blick auf in der Schule erworbene Kompetenzen zeige stattdessen, dass Jungen in bestimmten Bereichen deutlich bessere Leistungen erbringen als die Mädchen, insbesondere in Mathematik und den Naturwissenschaften. Zudem gäbe es bezüglich der Leistung regionale Unterschiede in Bezug auf die Schulformen sowie auf die soziale und ethnische Herkunft. Spezifische Problembereiche sollten daher, so Di Talia, durch bildungspolitische Maßnahmen angegangen werden. Zu den wichtigen Maßnahmen gehören ihrer Meinung nach beispielsweise die Schaffung eines Gender-Bewusstseins in der Lehreraus-, fort- und weiterbildung oder die Erhöhung des Anteils männlicher Lehrer, insbesondere in der Grundschule.

    Den Preis für herausragendes studentisches Engagement der Pädagogischen Hochschule verlieh die Hochschule an das Studierendencafé Matrikü(h)l, das an der PH zu einer wahren Institution geworden ist. Das von Studierenden bereits seit 1983 betriebene Café auf dem PH-Campus gehört zu den ältesten Studierendencafés Deutschlands. Im Matrikü(h)l treffen sich Studierende, Lehrende und sonstige MitarbeiterInnen bei fairem „Ostalbkaffee“ & Espressovariationen, Kaba oder Tee. Gemütliche Sofas, eine Büchertauschecke, Gesellschaftsspiele und eine kleine Leihbibliothek laden zum Verweilen ein. Das Matrikü(h)l trägt mit einer Vielzahl an Veranstaltungen zum kulturellen Leben an der Hochschule bei, z.B. Karaoke-Partys oder Poetry Slams, und man kann das Matrikü(hl) für Fachschaftsabende, Filmvorführungen und kulturelle Angebote buchen, wovon intensiv Gebrauch gemacht wird.

    Das rund 20köpfige Team des Matrikü(h)ls setzt sich ausschließlich aus freiwillig agierenden Studierenden aller Semester zusammen und agiert getreu des Mottos „von Studierenden für Studierende“. Neben dem Café- und Veranstaltungsbetrieb versucht das Team Studierenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und bei der Informationsbeschaffung und Problembewältigung zu helfen. Es erfüllt an der Hochschule damit eine wichtige niedrigschwellige Beratungs- und Multiplikations-Funktion. Prorektor Prof. Dr. Helmar Schöne fasste es am Ende seiner Laudatio mit folgenden Worten zusammen: „Das Matrikühl erzeugt und symbolisiert seit vielen Generationen studentische Gemeinschaft.“

    Die Preisträgerin des DAAD-Preises für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen Svitlana Samarova studiert nach ihrem Studium an der Nationalen Linguistischen Universität in Kiew, einer langjährigen Partneruni der PH, den Masterstudiengang „Interkulturalität und Integration“. Sie hatte Schwäbisch Gmünd vor ein paar Jahren während eines Auslandssemesters als Stipendiatin der Baden-Württemberg Stiftung kennengelernt und das Interesse für die Rückkehr gewonnen, unter anderem da sie das lernfördernde Klima und den hohen Praxisanteil im Studium an der PH schätzt, wie sie es ausdrückt.

    Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD), den jede Hochschule mit mindestens 30 eingeschriebenen Ausländer/innen vergeben kann, möchte zeigen, dass ausländische Studierende eine große Bereicherung für die Hochschulen und für die Gesellschaft sind. Deshalb werden damit ausländische Studierende ausgezeichnet, die durch sehr gute Leistungen und durch großes Engagement innerhalb und außerhalb ihrer Hochschule auffallen. Frau Samarova erfüllt diese Anforderungen in mehrfacher Hinsicht: Neben ihrem äußerst erfolgreichen Masterstudium, das kurz vor dem Abschluss steht, hat sich Frau Samarova in vielfältiger Weise engagiert, zunächst als Tutorin im Staufer Studienmodell und beim ehrenamtlichen Nachhilfeunterricht für Schüler aus sozial schwachen Familien.

    Aus der ehrenamtlichen Unterstützung ist sehr bald ein eigenes Projekt geworden: Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Saltanat Heinzelmann rief sie das Projekt „Gemeinsam für Ausbildung – mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund ausbilden“ ins Leben, das bei der Jugendhilfe im Ostalbkreis angesiedelt ist. In diesem Projekt geht es darum, Jugendliche mit Firmen zusammenzubringen, die Auszubildende suchen, und die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Für die Umsetzung des Projekts erhielt Samarova eine Projektstelle beim Ostalbkreis, die sie neben ihrem Studium ausführt.

    Laudatorin Dr. Monika Becker, Leiterin des International Office der PH, ist gespannt, welche Schritte die Preisträgerin als nächstes ergreift, und hofft, dass sie ihre Fähigkeiten auch nach Studienende weiterhin in Deutschland einsetzen wird.


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    Dr. Monika Becker (links) und Svitlana Samarova
    Dr. Monika Becker (links) und Svitlana Samarova

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    Dr. Margarete Menz (links) und Elena Di Talia
    Dr. Margarete Menz (links) und Elena Di Talia

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    attachment icon Prorektor Schöne (2. v.l.) und PH-Rektorin Beckmann mit VertreterInnen des Matrikühls

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
    interdisciplinary
    regional
    Contests / awards
    German


     

    Dr. Monika Becker (links) und Svitlana Samarova


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    Dr. Margarete Menz (links) und Elena Di Talia


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