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11/20/2002 13:12

Wissenschaftsrat verabschiedet Stellungnahmen zur Hochschulmedizin in Freiburg und Ulm

Dr. Uta Grund Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Mit den vom Wissenschaftsrat am 15. November 2002 in Saarbrücken verabschiedeten Stellungnahmen zu den medizinischen Einrichtungen in Freiburg und Ulm liegen nunmehr die ersten Empfehlungen für die weitere Entwicklung der fünf baden-württembergischen hochschulmedizinischen Standorte vor.

    Die Universitätsklinika des Landes wurden 1998 im Zuge des Hochschulmedizinreformgesetzes rechtlich verselbstständigt. Die traditionsreiche Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg bildet mit rund 3.000 Medizinstudierenden (Human- und Zahnmedizin) die größte hochschulmedizinische Ausbildungsstätte in Baden-Württemberg und führt eines der größten Universitätsklinika Deutschlands. Mit rund 2.400 Medizinstudierenden gehört die Medizinische Fakultät der noch relativ jungen Universität Ulm im Landesvergleich zu den kleineren hochschulmedizinischen Einrichtungen. Das Universitätsklinikum Ulm zählt zu den kleinsten der Bundesrepublik.

    Die medizinischen Einrichtungen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zeichnen sich durch ein besonders forschungsorientiertes Profil aus. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, Vernetzungen mit den Naturwissenschaften zu verstärken und die geographische Lage im Dreiländereck "Deutschland, Frankreich, Schweiz" für länderübergreifende Forschungskooperationen intensiver zu nutzen. Erwartet wird, dass die Fächerverteilung der Transplantationszentren begrenzt wird und im Rahmen eines extern begleiteten Wettbewerbs eine landesweiten Abstimmung stattfindet. In der Lehre wird der Freiburger Fakultät hinsichtlich der Prüfungsnoten ein stark überdurchschnittliches Engagement bescheinigt. Gleichwohl sollte die Medizinische Fakultät die Reformen zur Verbesserung der medizinischen Ausbildung konsequent weiter verfolgen und die Ergebnisse der Lehrevaluation gezielter integrieren. Der vor einem Jahr eingerichtete Diplomstudiengang "Molekulare Medizin" sollte in eine Bachelor- und Masterstruktur überführt werden. Der Wissenschaftsrat mahnt an, den Umfang der Krankenversorgung unter Beachtung von Wirtschaftlichkeitsaspekten grundsätzlich an den Erfordernissen für Forschung und Lehre auszurichten und eine deutliche Reduzierung der Bettenkapazitäten umgehend vorzunehmen.

    Die Medizinischen Einrichtungen der Universität Ulm kennzeichnet von Beginn an eine intensive Zusammenarbeit mit den Nachbarfakultäten, in erster Linie den Naturwissenschaften. In den letzten Jahren hat eine deutlich erkennbare Profilbildung der Medizinischen Fakultät stattgefunden. Diese Aktivitäten sollten künftig zusätzlich auf eine verstärkte Vernetzung und abgestimmte Schwerpunktbildung in der Region ausgerichtet sein. Die Medizinstudierenden in Ulm haben bislang in ihren Prüfungen eher durchschnittlich abgeschnitten. Inzwischen begonnene Maßnahmen der Medizinischen Fakultät zur Verbesserung der Qualität der Lehre zeigen allerdings erste Erfolge. Alle künftigen Reformen in diesem Bereich sollten sich nach Auffassung des Wissenschaftsrates an einem zuvor klar definierten übergeordneten Ausbildungskonzept orientieren. Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem auf mehrere Standorte verteilten Universitätsklinikum, aus organisatorischen und wirtschaftlichen Erwägungen langfristig alle klinischen Einrichtungen auf dem Hauptstandort "Oberer Eselsberg" zu konzentrieren.

    Der Wissenschaftsrat wird im Rahmen seiner kommenden Sitzungen weitere Stellungnahmen zu den übrigen hochschulmedizinischen Standorten Baden-Württembergs (Heidelberg, Mannheim, Tübingen) vorlegen und sich zudem erstmals in einer übergreifenden Analyse zur Gesamtsituation der Hochschulmedizin in diesem Bundesland äußern.

    Hinweis: Die "Stellungnahme zur weiteren Entwicklung der Medizinischen Einrichtungen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg" (Drs. 5443/02) und die "Stellungnahme zur weiteren Entwicklung der Medizinischen Einrichtungen der Universität Ulm" (Drs. 5444/02) werden im Netz als Volltexte (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie können aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post@wissenschaftsrat) angefordert werden.


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    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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