Wegen der angespannten Haushaltslage ist der Fortbestand von mindestens 20 Abteilungen an den Max-Planck-Instituten gefährdet. Das hat der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Peter Gruss, anlässlich der Senatssitzung am 22. November in München erklärt. Gruss reagierte damit auf die Ankündigung der Bundesregierung, ihre Zuwendungen an die deutschen Forschungsorganisationen im kommenden Jahr nicht zu erhöhen, sondern auf dem Stand von 2002 einzufrieren.
Am 20. November hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, den versammelten Präsidenten der deutschen Wissenschaftsorganisationen eröffnet, dass die Bundesregierung ihre bereits für die Forschungseinrichtungen verbindlich zugesagten Haushaltszuwächse für 2003 komplett streichen wolle. Diese Ankündigung steht im Widerspruch zu einem Beschluss der Bundesregierung und der Bundesländer vom 17. Juni dieses Jahres: Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung hatte damals einstimmig beschlossen, der Max-Planck-Gesellschaft für das Haushaltsjahr 2003 eine Steigerungsrate von drei Prozent zu gewähren. "Sollte der Bund diese Zusage widerrufen, droht der Max-Planck-Gesellschaft ein Einnahmeausfall von 28 Millionen Euro. Gegenüber dem ursprünglich vorgelegten Haushaltsentwurf 2003, in dem die Max-Planck-Gesellschaft eine Steigerungsrate von 5,4 Prozent als den dringend notwendigen Finanzbedarf begründet hatte, beträgt der Verlust an Einnahmen bereits über 50 Millionen Euro", erläuterte Gruss. Mittelfristig sei daher der Fortbestand von mindestens 20 Abteilungen an den Max-Planck-Instituten gefährdet.
Aufgrund der neuen Informationen aus Berlin konnte der Senat den - auf einem dreiprozentigen Zuwachs begründeten - Haushaltsplan 2003 nicht verabschieden. Dies soll nun erst in der nächsten Senatssitzung am 13. März 2003 geschehen, nachdem Bund und Länder die finanziellen Rahmenbedingungen abschließend gesetzt haben. Die Max-Planck-Gesellschaft prüft nun im Rahmen kurz- und mittelfristiger Konsolidierungskonzepte, in welchem Umfang die Planung neuer oder die Fortführung bereits eingeleiteter wissenschaftlicher Initiativen wieder beendet werden müssen. Selbst die Schließung ganzer Institute zieht Präsident Peter Gruss in Betracht, wenn dies die erwartete finanzielle Entwicklung erfordern sollte.
http://www.mpg.de/pri02/pri02123.htm
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