Gemeinsame Presseerklärung mit dem BMZ
Ministerin und Wissenschaftler zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November):
Die internationale Gemeinschaft muss zur Verhinderung von Krieg und Gewaltkonflikten stärker auf politische Lösungen setzen. Das forderten Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und der Geschäftsführer des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC), Peter Croll, anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November). Frauen seien von Unterdrückung, Krieg und bewaffneten Konflikten weltweit besonders betroffen. "Der Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt ist Grundvoraussetzung für jedes menschliche Miteinander", betonten beide. Deshalb habe die Bundesregierung Krisen- und Konfliktprävention zu einem Schwerpunkt ihrer Entwicklungszusammenarbeit gemacht, sagte Wieczorek-Zeul. "Mit unserer Entwicklungszusammenarbeit tragen wir mit dazu bei, Frauen zu stärken, auch weil sie in der Lebenswirklichkeit für nichtgewaltförmige Konfliktlösungen stehen", betonte sie. Auch beim Wiederaufbau nach Konflikten setze die Entwicklungszusammenarbeit besonders auf die Stärkung der Frauen. Ein Beispiel dafür sei das deutsche Entwicklungsengagement in Afghanistan, wo die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem afghanischen Frauenministerium und Nichtregierungsorganisationen Programme zur Frauenförderung auf den Weg gebracht habe, beispielsweise in den Bereichen Bildung und Rechtsberatung. "Wir sorgen mit dafür, dass in Afghanistan wieder Mädchen zur Schule gehen können und helfen Frauen bei ihrer Rückkehr in das Berufsleben", sagte Wieczorek-Zeul. Denn Frauen seien "der Motor jeder Entwicklung".
BICC-Geschäftsführer Croll erläuterte, warum Frauen besonders unter bewaffneter Gewalt zu leiden haben. "Sie werden nicht nur als Kriegsopfer verwundet und getötet, sondern in fast allen Kriegen werden heutzutage Vergewaltigungen systematisch zur Terrorisierung und Demütigung des Gegners verübt und Frauen so zu Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt gemacht", sagte Croll. Selbst die Aufgabe, einen Haushalt zu führen und Kinder zu versorgen, bringe Frauen in Kriegszeiten oft in Lebensgefahr. Vielerorts würden Frauen zwangsrekrutiert und zum Dienst an der Waffe gezwungen. Und wie immer ein Konflikt auch militärisch ausgehe, seien die Frauen meist die Verliererinnen. Oft würden sie zur Alleinversorgerin der Familie, wobei häufig ein Anstieg häuslicher Gewalt durch Männer zu beobachten sei, die ihr im Krieg brutalisiertes Verhalten in die Familie mitbringen. Fast immer gelte: wenn sie nicht mehr als zivile "Ersatzmänner" für Soldaten gebraucht werden, werden Frauen aus beruflichen Positionen verdrängt, die ihnen zeitweise einen selbständigen Lebensunterhalt gesichert haben.
Weitere Informationen:
Susanne Heinke-Mikaeilian (Pressesprecherin des BICC)
Tel.: 0228/911 96-44
E-Mail: pr@bicc.de
http://www.bmz.de
http://www.bicc.de
Criteria of this press release:
Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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