idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/02/2013 08:45

Erwerbsverläufe von Migrantinnen im Sozial- und Gesundheitswesen

Rainer Weber Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule der Bundesagentur für Arbeit

    Welche Implikationen ergeben sich für eine migrationsspezifische Beratung?

    „Potenziale von Zuwanderinnen besser nutzen“ – durch die Einführung des Berufs-qualifikationsfeststellungsgesetzes (BQFG) und entsprechender Landesregelungen soll dies besser gelingen als bisher.
    Mit Blick auf die demografische Entwicklung, den sich abzeichnenden Fachkräftebedarf und die häufige Dequalifizierung ausländischer Qualifikationen auf dem deutschen Arbeitsmarkt scheint dies dringend erforderlich.
    Die vorliegende qualitative Studie betrachtet die Erwerbsverläufe von 28 meist hochqualifizierten Migrantinnen, die im Ausland einen Berufs- oder Bildungsabschluss im Sozial- oder Gesundheitswesen erworben haben. Hierdurch sollen Chancen und Hürden beim Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt identifiziert werden. Die Analyse der individuellen Erwerbsbiographien verdeutlicht, dass es selbst für hochqualifizierte Migrantinnen nahezu unmöglich erscheint, einen qualifikationsgerechten Beruf in Deutschland auszuüben.
    Mit Blick auf eine Integration in den deutschen Arbeitsmarkt lassen sich drei Handlungsstrategien beobachten:
    Die Gruppe der „pragmatischen Frauen“ vollzieht eine Ausbildung oder Umschulung bzw. strebt diese an; die Gruppe der „resignierten Frauen“ übt Tätigkeiten weit unterhalb des eigenen Qualifikationsniveaus aus. In beiden Fällen bietet ihnen der jeweilige Ansatz eine greifbare Perspektive für den Arbeitsmarktzugang, führt jedoch auch zur Entwertung der mitgebrachten akademischen Abschlüsse.
    Die kleinste Gruppe stellen „persistente Migrantinnen“ dar, die die Anerkennung ihres Abschlusses erfolgreich verfolgt haben bzw. eine erneute Antragstellung planen.
    Vor dem Hintergrund der Resilienzforschung werden relevante Einflussgrößen als Schutz- bzw. Risikofaktoren betrachtet. Während sich ihre intrinsische Arbeits- und Aufstiegsmotivation, die stabilisierende Wirkung der Familie sowie mentorenartige Figuren wie (Sprach-)Lehrer, Berater oder hilfsbereite Bekannte als Schutzfaktoren erweisen, stellen die erlebten Diskriminierungserfahrungen sowie eine mangelnde Willkommenskultur ein Hindernis dar.

    Die Ergebnisse resultieren aus Studien des Forschungsprojekts "Berufsintegrierte Studiengänge zur Weiterqualifizierung im Sozial- und Gesundheitswesen" (BEST WSG) der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA). Seit Oktober 2011 gehört dieses Projekt als Verbundvorhaben - in Kooperation mit der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld (FHdD) - zu den 26 bundesweit ausgezeichneten Projekten des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung - Offene Hochschulen".

    Der Artikel von Lucia Mihali, Dr. Eva M. Müller und Prof. Dr. Türkan Ayan ist erschienen in: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 25. Jahrgang, Heft 2/2012, S. 228-242.


    More information:

    http://www.bestwsg-hdba.de/aktuelles/artikel-bios-nov-2013/ Vollständiger Artikel und weitere Informationen zum Projekt - "BEST WSG“


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Economics / business administration, Teaching / education
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).