idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/06/2013 09:13

Körnerleguminosen: Ergebnisse eines Bodenfruchtbarkeitsprojekts vorgestellt

Tassilo Frhr. v. Leoprechting Pressestelle
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

    Körnerleguminosen brauchen die richtige Schlagauswahl, größeren Anbauabstand, und Grünkompost. Das Fazit eines BÖLN-Forschungsprojekts liefert Ergebnisse und Tipps für den verbesserten Anbau von Ackerbohnen und Erbsen.

    Der Anbau von Ackerbohnen und Erbsen ist anspruchsvoll, aber es gibt für Praktiker viele Stellschrauben, anhand derer sich Erträge erhöhen und stabilisieren lassen. Das ist das Fazit der Wissenschaftler, die Anfang Dezember auf einem Hochschultag in Witzenhausen die wichtigsten Ergebnisse eines interdisziplinären Bodenfruchtbarkeitsprojektes mit dem Schwerpunkt Körnerleguminosenanbau vorstellten. Darin wurden bundesweit Daten auf 32 vieharmen Bio-Betrieben aufgenommen. Gefördert wurde das im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

    Anbauabstand vergrößern
    Dr. Harald Schmidt von der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) verwies auf die Bedeutung eines großen Anbauabstandes, der bei Erbsen mindestens neun Jahre betragen sollte. In der Studie hatten sich gängige Empfehlungen als zu gering erwiesen hätten. Optimal für den Anbau seien nach den Ergebnissen auch leichte Böden mit maximal 20 Prozent Tonanteil, guter Wasserspeicherung und wenig Verdichtungen. Auch eine Pflugfurche im Herbst und eine Saatguttiefe von sechs Zentimetern hätten die Erträge verbessert.

    Grünkompost sorgt für Mehrertrag von bis zu 15 Prozent
    Dr. Christian Bruns von der Universität Kassel stellte die vielfältigen positiven Effekte einer Grünkompostgabe heraus. Grünkompost liefere wichtige Nährstoffe und könne zudem die Wurzelgesundheit von Erbsen verbessern. Bei einer wurzelnahen Reihenapplikation seien bereits fünf Tonnen pro Hektar ausreichend gewesen, um einen Mehrertrag von bis zu 15 Prozent zu erzielen. Die positiven Effekte der Düngung haben sich laut Bruns auch in den nachfolgenden Winterweizenkulturen gezeigt. Probleme gäbe es zurzeit noch im Bezug von qualitätsgesichertem Grüngutkompost und bei der Ausbringungstechnik.
    Prof. Knut Schmidtke von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden betonte die Notwendigkeit der Düngung im Ökologischen Landbau. „Über die Hälfte der untersuchten Betriebe liegen bei Kalium und Phosphat in der Versorgungsstufe A und B. Für den Leguminosenanbau seien aber vor allem Substrate mit einem weiten C/N-Verhältnis geeignet. In den Versuchen hätten sich bei Erbsen und Ackerbohnen ebenfalls Grüngutkompost und auch Gehölzhäcksel bewährt.

    Vor der Saat: Richtige Schlagauswahl treffen
    Die große Bedeutung der Schlagauswahl hob Dr. Lucius Tamm (FiBL Schweiz) hervor. Mit einem neu entwickelten Test können Landwirte ihre Schläge auf vorliegende Bodenmüdigkeit überprüfen können. In der Praxis erwies sich dieser Differentialtest vor der Erbsensaat meist als zutreffend. Die Kosten lägen je nach Schlaggröße bei 20 bis 80 Euro pro Hektar. Dafür sei einen Mehrertrag von 0,4 bis 1,8 dt/ha erforderlich, der in den Versuchen auf den Betrieben meist deutlich übertroffen wurde.

    Die Ergebnisse und Praxisempfehlungen aus dem Forschungsprojekt wurden in einer Broschüre zusammengefasst. Die Broschüre ist kostenlos und kann ab Januar 2014 bei der BLE bestellt werden: Telefon: 0228 6845-3280 / Telefax: 0228 6845-2907, E-Mail: boeln@ble.de


    More information:

    http://www.ble.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
    Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).