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12/10/2013 10:46

Videoclips von Zunge und Lunge

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Das Freiburger Institut für Musikermedizin zeigt mit Filmen, was beim Blasinstrumentenspiel im Körperinneren passiert

    Wenn Bläserinnen und Bläser auf ihrem Instrument spielen, laufen die entscheidenden Vorgänge im Körperinneren ab: in Mundhöhle und Rachen, in Kehlkopf und Brustraum. Was dabei genau passiert, ist nun erstmals in Filmen zu sehen – dank der Forschung von Prof. Dr. Claudia Spahn und Prof. Dr. Bernhard Richter, die das Freiburger Institut für Musikermedizin (FIM), eine gemeinsame Einrichtung der Albert-Ludwigs-Universität und der Musikhochschule Freiburg, leiten. Ihre Ergebnisse haben sie in einer Arbeitsgruppe in mehr als 130 Videoclips didaktisch aufbereitet und auf einer DVD im Helbling Verlag veröffentlicht. „Ziel ist es, der Methodik des Blasinstrumentenspiels einen neuen Impuls zu geben“, sagt Spahn.

    Um dieses Ergebnis zu erzielen, beschritten die Forscherinnen und Forscher methodisch neue Wege. Die Filme entstanden, während professionelle Musikerinnen und Musiker auf ihrem Instrument spielten. Um Mundhöhle und Rachen sowie den Brustraum abzubilden, legte das Team die Bläser in den Kernspintomografen. Die Filme zeigen einen zweidimensionalen Schnitt, durch den Kopf in der Regel seitlich, durch den Oberkörper frontal. Die Weichteile im Körper sind in Graustufen dargestellt. Den Kehlkopf wiederum filmten die Forscher mithilfe der Hochgeschwindigkeitsglottografie und der Stroboskopie, indem sie den Musikern ein Endoskop durch die Nase einführten. Die Bläser setzten während der Aufnahmen grundlegende Techniken ein: Sie spielten beispielsweise kurze und lange, hohe und tiefe, leise und laute, angestoßene und zusammengebundene Töne – auf dem Horn, der Trompete, der Klarinette, der Oboe, der Block- und der Querflöte. So entstanden jeweils etwa 20 Videoclips, die veranschaulichen, was an den entscheidenden Stellen im Körper passiert. „Vieles, was die Filme zeigen, ist zudem auf andere Instrumente übertragbar“, sagt Richter.

    Ein großes Potenzial liegt vor allem in der Anwendung im Musikunterricht. Neben Clips zu den sechs Instrumenten vermitteln weitere Filme mit farbigen Computeranimationen anatomische Grundlagen – etwa aus welchen Teilen sich der Kehlkopf zusammensetzt und wo sich das Zwerchfell befindet. Darüber hinaus erklären sie die Verfahren, mit denen die Aufnahmen entstanden. Um richtige oder falsche Spielweisen gehe es allerdings nicht, sagt Spahn: „Es gibt verschiedene Schulen und Techniken, und jeder Mensch hat andere körperliche Voraussetzungen. Wir zeigen aber am Beispiel exzellenter Solistinnen und Solisten, wie es gehen kann.“

    Titel der DVD:
    Spahn, Claudia/Richter, Bernhard/Pöppe, Johannes/Echternach, Matthias (2013): Das Blasinstrumentenspiel: Physiologische Vorgänge und Einblicke ins Körperinnere. Helbling Verlag, Esslingen.

    Online-Bestellformular für Rezensionsexemplare:
    http://www.mh-freiburg.de/index.php?id=483

    Videos und Texte auf dem Forschungsportal „Surprising Science“:
    http://www.pr.uni-freiburg.de/go/musikerimscanner

    Artikel im Forschungsmagazin uni’wissen:
    http://www.pr.uni-freiburg.de/go/blasinstrumente

    Kontakt:
    Prof. Dr. Claudia Spahn, Prof. Dr. Bernhard Richter
    Freiburger Institut für Musikermedizin
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Hochschule für Musik Freiburg
    Tel.: 0761/270-61610
    E-Mail: fim@mh-freiburg.de


    Images

    Aufnahme eines Musikers im Kernspintomografen, der auf einem Plastikinstrument aus Schläuchen spielt.
    Aufnahme eines Musikers im Kernspintomografen, der auf einem Plastikinstrument aus Schläuchen spielt ...
    Source: Quelle: Helbling Verlag GmbH


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine, Music / theatre
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Aufnahme eines Musikers im Kernspintomografen, der auf einem Plastikinstrument aus Schläuchen spielt.


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