Das neu gegründete "Hochschulinstitut für Außenwirtschaft - Georg-Simon-Ohm Management-Institut" der Fachhochschule Nürnberg bietet ab dem Sommersemester 2003 eine einsemestrige, berufsbegleitende Qualifizierung zum "Rating-Analyst" an. Mit diesem Angebot geht die FH Nürnberg als erste Fachhochschule in Deutschland auf den stark zunehmenden Bedarf an Experten in Sachen Rating ein: Die neuen Eigenkapitalregelungen der Banken, bekannt unter dem Stichwort "Basel II", werden ab 2003 zu einer massiven Zunahme von Unternehmensbeurteilungen auf der Grundlage von Ratings führen. Ausreichend qualifizierte Fachkräfte sind noch rar.
Ziel der Weiterbildung ist es, den Teilnehmern umfassendes Wissen über sämtliche Aspekte des Themenkomplexes Rating zu vermitteln und die Absolventen zu befähigen, Unternehmen kompetent durch den gesamten Rating-Prozess zu begleiten. Ein hochkarätiges Team aus Hochschuldozenten und Referenten der freien Wirtschaft sorgt dafür, dass theoretische Grundlagen konsequent durch praxisorientierte Fallbeispiele ergänzt werden.
"Wir wenden uns mit dieser Qualifizierung in erster Linie an Berufspraktiker, die nach dem Studienabschluss bereits mehrere Jahre Berufserfahrung im betriebswirtschaftlichen Bereich sammeln konnten", unterstreicht Prof. Dr. Josef Fischer vom Fachbereich Betriebswirtschaft der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule und wissenschaftlicher Leiter der Weiterbildung. "Interessant ist die Zusatzqualifikation für Geschäftsführer, Kaufmännische Leiter und Controller mittelständischer Betriebe sowie für Mitarbeiter bei Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Unternehmensberatern oder für Angestellte in Rating-Agenturen oder Kreditinstituten."
Die zügige Etablierung der Rating-Ausbildung ist ein Baustein der Offensive der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, den Mittelstand optimal auf die zukünftige Herausforderung Rating vorzubereiten. Weitere Bausteine umfassen Informationsveranstaltungen und Schriftmaterial ebenso wie die Bereitstellung eines kostenlosen Rating-Fitness-Checks für mittelständische Unternehmen. Koordiniert und abgestimmt werden die zahlreichen Maßnahmen von einem eigens eingerichteten Kernteam Rating, das sich aus kompetenten Experten der Wirtschaftsregion Nürnberg zusammensetzt. Zu den Unterstützern des Weiterbildungsangebots gehören Dr. Dieter Riesterer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, Prof. Hubert Weiler, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Nürnberg, Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der Datev eG sowie Dr. Bernd Rödl, Geschäftsführender Partner von Rödl & Partner GbR.
"Schnupperabend" für Interessenten
Vom Mix überzeugen können sich Interessierte im Rahmen eines "Schnupperabends" am 16. Januar 2003 von 18 bis 20 Uhr im Audimax (Hörsaal 005) des Fachbereichs Betriebswirtschaft in der Bahnhofstraße 87: Auf dem Programm steht die Präsentation wesentlicher Teile des Weiterbildungskonzeptes in Form von Kurzvorträgen durch die beteiligten Referenten. Anmeldungen hierfür sind bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken, Frau Margot Wengenmeier, Tel. 0911/1335-382, Fax 0911/1335-333, E-Mail: wengenmeier@nuernberg.ihk.de nötig. Dort sind auch eine Informationsbroschüre sowie die Anmeldeunterlagen für das Weiterbildungsangebot erhältlich.
Was ist "Basel II"?
Im Jahr 1988 hatte der Ausschuss für Bankenaufsicht (Mitglieder sind die Notenbankvertreter der zehn größten westlichen Industrienationen) bei der in Basel ansässigen Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) einheitliche Richtlinien für die Eigenkapitalausstattung von Banken erlassen, um Aufsehen erregende Bankpleiten (z. B. der Herstatt-Bank) künftig auszuschließen. Diese Richtlinien (heute Basel I genannt) legten fest, dass alle von den Banken vergebenen Kredite grundsätzlich mit acht Prozent Eigenkapital zu unterlegen sind. Die Bonität des Schuldners spielte dabei keine Rolle, d.h. die "guten" Schuldner finanzierten durch Quersubventionierung die Ausfälle im Bereich der "schlechten" Schuldner mit.
1999 wurde vom Bankenausschuss eine Revision dieser Eigenkapitalrichtlinien initiiert, die auf eine verfeinerte Risikobewertung seitens der Banken abzielte. Danach soll sich die Höhe der von den Banken vorzuhaltenden Eigenmittel nach der tatsächlichen Bonität der Schuldner richten. Für diese Unternehmensbeurteilung empfiehlt der Baseler Ausschuss "Rating-Verfahren", die entweder von den Banken selbst (internes Rating) oder von entsprechenden Agenturen (externes Rating) durchgeführt werden sollen. Basel II ist also die Kurzform für die neuen Eigenkapital-Unterlegungsvorschriften der Banken, die sich unmittelbar auf die Konditionen der Kreditnehmer auswirken werden. Ende 2006 soll die Vereinbarung in Kraft treten und für rund 30 000 Banken in über 100 Ländern zur Richtschur bei der Kreditvergabe werden. Allerdings werden die Banken bereits ab 2003 die neuen Richtlinien in der Praxis anwenden.
Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@fh-nuernberg.de.
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