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07/10/1998 00:00

Politikwissenschaftler zur geplanten Umstrukturierung der Universität des Saarlandes

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Erklärung des Faches Politikwissenschaft an der Universität Trier zur geplanten Umstrukturierung der Universität des Saarlandes

    Mit Unverständnis und Beunruhigung nehmen wir die Absichtserklärung der saarländischen Landesregierung zur Kenntnis, das Fach Politikwissenschaft an der Universität Saarbrücken aufzulösen.
    Das Unverständnis gilt der politischen Signalwirkung der Maßnahme. Budgetprobleme sollen einseitig auf dem Rücken der Studierenden gelöst werden. Nicht bedacht - oder aber in Kauf genommen! - wird, daß damit erstmals seit Jahrzehnten in einem Bundesland insgesamt die Politikwissenschaft als Forschungs- und Lehrbereich nicht mehr existent wäre.
    Die Beunruhigung resultiert aus den absehbaren Auswirkungen der Entscheidung auf die Studien- und Forschungsbedingungen in unserem eigenen Bereich. Gewiß kann sie auf längere Sicht eine weitere Aufwertung für die Universität Trier bedeuten, die dann in der Großregion Saar-Lor-Lux-Trier-Westpfalz die deutschsprachige geistes- und sozialwissenschaftliche Universität wäre. Ohne Zweifel wäre damit jedoch eine erhebliche Belastung der direkt betroffenen Fächer verbunden, weil ein starker Zustrom saarländischer Studierender die unvermeidliche Folge wäre. In Saarbrücken sind derzeit ca. 600 Studierende im Fach Politikwissenschaft eingeschrieben - 400 für das Lehramt und 200 im Magisterstudiengang, davon die Hälfte als Hauptfach. Kommen nur 200 bis 300 Studierende nach Trier, was sich für Saarländer anbietet, erhöhte sich hier die Zahl der Studierenden sprunghaft um 20 bis 30%.
    Zweifellos läge die beste Lösung - gerade auch im Hinblick auf unsere grundsätzliche Kritik - in der Rücknahme des Auflösungsbeschlusses, so daß in Saarbrücken auch weiterhin Politikwissenschaft studiert werden könnte. Für den Fall, daß dies nicht erreichbar sein sollte, weisen wir vorsorglich darauf hin, daß angesichts der ohnehin ungünstigen Relation von Lehrenden und Lernenden in unserem Fach ein derartiger Zustrom mit der vorhandenen Kapazität auf keinen Fall zu verkraften wäre. Wenn die bisherigen Standards in Lehre und Forschung gehalten werden sollen, wären zusätzliche Stellen unabdingbar.
    Trier, 2. Juli 1998

    PRESSEMITTEILUNG - UNIVERSITÄT TRIER
    Herausgegeben von der Pressestelle - Redaktion: Heidi Neyses
    54286 Trier - Telefon: 06 51/2 01-42 39 - Fax: 06 51/2 01-42 47

    181/1998 09. Juli 1998


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    Criteria of this press release:
    Law, Politics, Social studies, interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Scientific Publications
    German


     

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