Gemeinsam mit dem Zentrum für Demokratie- und Friedensforschung (ZeDF) der Universität Osnabrück veranstaltet die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) vom 23. bis 25. Januar 2014 eine hochkarätig besetzte internationale Fachtagung zum Thema »Peacebuilding in Crisis? Experience and New Perspectives«.
Ausgehend von den reichhaltigen Erfahrungen mit internationalen Programmen zur Friedenskonsolidierung in Nachkonfliktgesellschaften seit dem Ende des Kalten Krieges setzt sich das Symposium mit der Frage auseinander, warum sich die hochgesteckten Erwartungen an eine dauerhaftere Friedenssicherung in Konflikt- und Krisengebieten nicht oder nur teilweise erfüllt haben. Haben sich die bisherigen Konzepte zum Aufbau von Friedensordnungen als tragfähig erwiesen? Welche Schlussfolgerungen können aus der Praxiserfahrung gezogen werden? Die Referenten und Referentinnen werden zudem die Frage diskutieren, welche neuen Wege der Friedenskonsolidierung beschritten werden können, um dem Ziel einer nachhaltigen Stabilisierung und Befriedung näher zu kommen.
Seit dem Ende des Kalten Krieges eröffneten sich für die internationale Staatengemeinschaft neue Möglichkeiten, mit multilateralen Friedensmissionen und Hilfsprogrammen in Konflikt- und Krisengebieten zu intervenieren. So liegt derzeit z. B. die Personalstärke der rund 50 größeren und kleineren Missionen weltweit laut SIPRI-Jahrbuch bei insgesamt 230 000 Personen. Trotz dieses anhaltend beachtlichen Engagements, das durch Programme und Aktivitäten internationaler Organisationen wie der Weltbank, Entwicklungsinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen erweitert wird, fällt die Bilanz der Bemühungen um eine nachhaltige Friedenskonsolidierung nach der Beendigung von Gewaltkonflikten recht zwiespältig aus. Die Kritik entzündet sich nicht nur an der Praxis des „Peacebuilding“, sondern stellt auch die konzeptionellen Grundlagen in Frage, die teilweise auf eine weitreichende Transformation von Post-Konflikt-Gesellschaften abzielen.
Die Tagung befasst sich daher auch mit der internationalen Debatte über das so genannte »liberal peace«-Paradigma und diskutiert neuere Konzepte, die z. B. hybride und informelle Formen der Friedenskonsolidierung oder die stärkere Einbindung lokaler Akteure favorisieren.
Am Symposium wirken namhafte Experten und Expertinnen aus dem In- und Ausland mit, darunter u.a. die Professorinnen und Professoren Michael N. Barnett (George Washington University, Washington DC), David Chandler (University of Westminster) und Vivienne Jabri (King’s College London) sowie aus den deutschen Forschungsinstituten der Friedens- und Konfliktforschung die Professorinnen und Professoren Susanne Buckley-Zistel (Universität Marburg), Tobias Debiel (Universität Duisburg-Essen) und Andreas Mehler (GIGA Hamburg).
„Das Symposium schafft zum einen ein Forum, um unterschiedliche internationale Diskurse über das Peacebuilding zusammenzuführen“, erklärt Dr. Thomas Held, der Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Friedensforschung, „zum anderen wird es innovative Impulse für die künftige Entwicklung des Forschungsfeldes geben, dessen Erkenntnisse von nicht unerheblicher Bedeutung für die wissenschaftliche Politik- und Gesellschaftsberatung sind.“
Als Einrichtung der Forschungsförderung unterstützt die im Oktober 2000 durch den Bund gegründete Deutsche Stiftung Friedensforschung mit Sitz in Osnabrück Projekte im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung. Sie fördert wissenschaftliche Untersuchungen und Veranstaltungen sowie Vorhaben, die der strukturellen Stärkung dieses Forschungsfeldes dienen. Außerdem unterstützt die Stiftung mit eigenen Initiativen die Vermittlung von Forschungsbefunden in die politische Praxis und Öffentlichkeit.
http://www.bundesstiftung-friedensforschung.de zum Symposium und zur Deutschen Stiftung Friedensforschung
Internationales Symposium in Osnabrück
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Politics, Social studies
transregional, national
Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).