Wirtschaftsinformatiker der Universität Jena erhalten Spende von der Intershop Communications AG
„Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch folgende Artikel.“ Für alle, die oft im Internet einkaufen, sind solche und ähnliche Hinweise wohl bekannt. „Bei Online-Shops für private Endkunden sind das gewohnte Funktionalitäten“, sagt Prof. Dr. Johannes Ruhland von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Doch bei geschäftlichen Transaktionen gibt es diesbezüglich noch Nachholbedarf, obwohl auch hier eine entsprechende Nachfrage besteht“, so der Professor für Wirtschaftsinformatik.
Hinter den personalisierten Kaufangeboten steckt eine umfassende, zielgruppenspezifische Analyse der Kundendaten. Die Nutzung dieser Technik für das Online-Shopping von Geschäftskunden ist dabei ein relativ neuer Gedanke, der seit erst etwa einem Jahr Einzug in die universitäre Forschung erhalten hat. Die Intershop Communications AG unterstützt den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik nun auch finanziell, um die Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet zu fördern und die schon seit einigen Jahren bestehende Kooperation zwischen dem Softwareunternehmen und dem Lehrstuhl zu stärken. „Das Geld sichert uns die weitere Finanzierung von Mitarbeiterstellen, so dass wir unsere Projekte im Bereiche E-Commerce und Data Mining fortführen können“, freut sich Prof. Ruhland. Intershop-Vorstand Jochen Moll ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität haben wir in den letzten Jahren erfolgreich intensivieren können. Auf die bisherigen Ergebnisse können alle Beteiligten stolz sein. Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Projekte, im Rahmen derer wir an weiteren zukunftsfähigen Ideen für den Online-Handel arbeiten werden.“
Nicht nur die privaten Endverbraucher, auch immer mehr Geschäftskunden – insbesondere der Mittelstand – verlangen zunehmend nach Online-Shops mit Produktbesprechungen, Kundenmeinungen und Tipps für alternative Artikel à la „Andere Kunden kauften auch“. Doch eine simple Übertragung dieser Funktionalitäten auf die Interneteinkäufe von Geschäftspartnern ist nicht ohne weiteres möglich. „Der Produktkatalog ist einfach viel größer und die Eigenschaften der einzelnen Produkte sind viel komplexer, da Geschäftskunden natürlich ganz spezifische Bedürfnisse haben“, erklärt Prof. Ruhland.
Der Wirtschaftsinformatiker und seine Mitarbeiter arbeiten daran, das Internetangebot auf den einzelnen Geschäftskunden und seine aktuelle Kaufsituation hin anzupassen. Ideen dafür haben die Wissenschaftler reichlich: So sei es denkbar, die Kunden bereits beim Kauf eines Produktes auf die zugehörigen Verbrauchsmaterialien zu verweisen und ein längerfristiges Angebot zu unterbreiten: „Wenn jemand beispielsweise eine Bohrmaschine kauft, benötigt er natürlich auch Bohrer, die wiederum nach einer gewissen Zeit verschleißen und die er regelmäßig nachkaufen muss“, veranschaulicht Ruhland. „Mit einem intelligenten Shopsystem könnte man dem Kunden in entsprechenden zeitlichen Abständen die gewünschten Bohrer direkt zuschicken, ohne dass er sich erneut um eine zeitraubende Bestellung kümmern muss“, so der Wissenschaftler. Ein anderes Konzept sieht vor, dem Kunden, der sich beispielsweise für Bleistifte und Heftklammern interessiert, einen gesamten Warenkorb mit Büroartikeln anzubieten, der ihm den gesamten Bestellvorgang erleichtert. „Die Umsetzung von solchen Ideen in konkrete Angebote stellt allerdings noch eine erhebliche Herausforderung dar“, betont Prof. Ruhland.
Zukünftig werden die Jenaer Wissenschaftler in Kooperation mit Industriepartnern Prototypen von entsprechend erweiterten Online-Shops erstellen und begleitend dazu das Marktpotenzial sowie die Kundenakzeptanz der neuen Angebote untersuchen. „Die Kunst ist es, die im Rahmen einer langfristigen Kundenbeziehung entstandenen Daten so zu analysieren, dass der Kunde individuelle Angebote erhält, die ihm wirklich nützen“, erklärt Ruhland. Denn auch bei geschäftlichen Einkäufen haben der Wühltisch mit Massenwaren und das langwierige Wälzen eines ausgedehnten Produktkataloges ausgedient – stattdessen ist die Boutique mit maßgeschneiderten Angeboten gefragt.
Kontakt:
Prof. Dr. Johannes Ruhland
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 943310
E-Mail: j.ruhland[at]wiwi.uni-jena.de
Prof. Dr. Johannes Ruhland von der Universität Jena (r.) und Jochen Moll, Mitglied des Vorstands der ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists
Economics / business administration, Information technology
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Prof. Dr. Johannes Ruhland von der Universität Jena (r.) und Jochen Moll, Mitglied des Vorstands der ...
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