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12/12/2002 11:15

Eine Brücke zwischen Forschung und klinischer Entwicklung

Dipl.-Biol./Journalist Manfred Braun Presse und Kommunikation
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

    BMBF fördert mit 25 Millionen Euro den Impfstoffstandort Deutschland.

    Hannover/Braunschweig. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will die Entwicklung neuer Impfstoffe in Deutschland beschleunigen. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn stellte am Donnerstag in Hannover eine neue Initiative für Impfstoffforschung und -entwicklung vor. Das Ministerium stellt dafür in den kommenden fünf Jahren 25 Millionen Euro bereit. Damit soll die Entwicklung von Impfstoffkandidaten beschleunigt und Deutschland als Forschungs- und Entwicklungsstandort von Impfstoffen gestärkt werden.

    Die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig wird mit den Mitteln die Initiative realisieren. Dafür arbeitet die von der Kreissparkasse Hannover AG gegründete gemeinnützige "Deutsche Stiftung Impfstoff-Forschung" zusammen mit der marktorientierten "Vakzine Projekt Management GmbH", deren Hauptgesellschafter die Stiftung und der Förderverein der GBF sind.

    Bedarf an neuen Impfstoffen

    Bundesforschungsministerin Bulmahn unterstrich die Bedeutung neuer Impfstoffe für die Gesundheitsprävention. "Sie sind eine wichtige Chance bei der wirkungsvollen Bekämpfung heute noch unheilbarer Krankheiten", sagte Bulmahn. Für zahlreiche gefährliche und tödliche Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose oder Malaria gebe es bislang noch keine geeignete Impfung. Therapeutische Impfstoffe könnten zudem neue Möglichkeiten für eine wirkungsvolle Behandlung etwa von Krebserkrankungen bieten. Der klinische Bedarf für Impfstoffe sei groß und der Markt für sie expandiere weltweit.

    Wie eine von der GBF im Auftrag des BMBF erstellte Studie zeigt, sind die Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet in Deutschland zahlreich und gut. Eine Lücke existiert jedoch zwischen Forschung und klinischer Entwicklung sowie der wirtschaftlichen Verwertung. Insbesondere durch die Arbeit der Vakzine Projekt Management GmbH soll diese Lücke geschlossen und die Forschungsförderung effektiver werden.

    Stiftung zur Förderung der Impfstoffforschung

    "Erst die Einrichtung der gemeinnützigen Stiftung ermöglichte es, die BMBF-Mittel vollständig in das privatwirtschaftliche Projektmanagement der Impfstoffentwicklung zu lenken. Gleichzeitig verbleiben die Erlöse aus dem Verkauf der Entwicklungsergebnisse im öffentlichen Raum. Dies ist ein in Deutschland bisher einzigartiges Projekt der Erfindungsverwertung", so Bernhard Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Hannover. Die Deutsche Stiftung Impfstoff-Forschung mit Sitz in Hannover ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der nationalen Entwicklungs- und Forschungsstandorte. Hauptzweck ist die Förderung der Forschung und des Forschungsnachwuchses sowie der Öffentlichkeitsarbeit auf dem Gebiet der Impfstoffe in Deutschland. Ein Stiftungskuratorium aus hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik steht der Vakzine Projekt Management GmbH beratend zur Seite.

    Forschungsergebnisse schneller in die Praxis

    Die Vakzine Projekt Management GmbH wird bundesweit die Entwicklung von Impfstoffen bis in die frühe klinische Phase finanzieren und organisieren. "Wir wollen schnell ein in der Impfstoffszene anerkannter Partner werden, der Forschungswissen effizient in eine praktische Anwendung überführt und wirtschaftlich verwertet", erklärte Prof. Dr. Joachim Klein, der bis zum Eintritt des Pharmamanagers, Dr. Albrecht Läufer, die Geschäfte der GmbH führt. Die Erträge fließen an die Kooperationspartner und die GmbH. Dies garantiert die finanzielle Grundlage für weitere Projektentwicklungen und fördert über die Stiftung die Impfstoffforschung in Deutschland. Daneben hat die Vakzine Projekt Management GmbH einen öffentlichen gesellschaftlichen Auftrag: "Wir werden ein Kompetenznetzwerk in der deutschen Impfstoffforschung aufbauen, die Bevölkerung über die Bedeutung von Infektionskrankheiten informieren und den Impfschutz fördern", betonte Klein.

    Zunehmendes Risiko durch Infektionskrankheiten

    Infektionskrankheiten verursachen noch immer ein Drittel aller Todesfälle weltweit. "Die Bedrohung ist jedoch nicht auf die Dritte Welt beschränkt: In Krankenhäusern sind bereits Keime aufgetreten, die gegen alle gängigen Antibiotika resistent sind", warnte Prof. Dr. Rudi Balling, wissenschaftlicher Geschäftsführer der GBF. "Auch bei einer Krebstherapie oder Transplantationen kann das Abwehrsystem so stark geschwächt werden, dass normalerweise ungefährliche Erreger zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden."
    Schließlich erhöhe die gestiegene Lebenserwartung das Risiko, an Infektionen zu erkranken, denn im Alter lasse die Leistungsfähigkeit des Immunsystems stark nach. Aktuelle Forschungsergebnisse weisen auch auf Zusammenhänge zwischen Infektionen und Krankheiten wie Asthma, rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose oder Krebs hin.

    Ihre Ansprechpartner
    Stiftung Deutsche Impfstoff-Forschung und Kreissparkasse Hannover
    Kontakt: Stefan Becker
    Aegidientorplatz 1 | 30159 Hannover
    stefan.becker@ksk-hannover.de
    Tel +49 (0) 511.3600-514

    Vakzine Projekt Management GmbH und Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF)
    Kontakt: Thomas Gazlig
    Mascheroder Weg 1 | 38124 Braunschweig
    presse@gbf.de
    Tel +49 (0) 531.6181-510


    More information:

    http://presse.gbf.de


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Economics / business administration, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     


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