Bochum, 12.12.2002
Nr. 382
Wie das Gehirn den Rückweg findet
Nanopartikel beim Wachsen beobachten
RUBIN 2/2002 ist da
Wenn wir uns in einer fremden Stadt den Weg anhand markanter Gebäude gemerkt haben, reicht es für den Rückweg nicht aus, die gespeicherten Informationen einfach wieder abzurufen: Wir müssen sie auch umkehren, um in die richtige Richtung abzubiegen. Wo im Gehirn diese Prozesse ablaufen, haben Bochumer Neuropsychologen herausgefunden. Trickreiche Untersuchungsmethoden nutzen auch die RUB-Plasmaphysiker: Sie haben eine neue Methode entwickelt, mit der sie Nanopartikel in Plasmen beim Wachsen beobachten können. Ihre Funde lassen Rückschlüsse auf Weltraumnebel genauso zu wie die Herstellung von Designermaterialien und Verbesserungen von Materialeigenschaften. Über die Ergebnisse berichtet das RUB-Wissenschaftsmagazin RUBIN in der Ausgabe vom 1. Dezember 2002.
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Wo der Speicher liegt
Um dem Gehirn auf die Schliche zu kommen, nutzten die RUB-Neuropsychologen zum einen das seit langem bekannte Elektroenzephalogramm (EEG), das besonders gut die zeitlichen Abläufe im Gehirn zeigt, und zum anderen die Positronen-Emissions-Tomographie, die zeigt, welche Hirnbereiche mit der Aufgabe beschäftigt und daher stärker durchblutet sind. Um reine Speicherbereiche von solchen zu unterscheiden, die das Gespeicherte auch aktiv bearbeiten, ließen die Forscher die Probanden Aufgaben lösen, deren Anforderungen sich genau in diesem Punkt unterschieden: Sie mussten entscheiden, ob zwei Figuren identisch waren oder nicht - einmal für Figuren mit derselben Ausrichtung, einmal nach einer 90-Grad-Drehung. Bei der ersten Aufgabe war das linke untere Stirnhirn besonders aktiv. Musste die Drehung einkalkuliert werden, fanden sich im rechten oberen Stirnhirn und in hinteren Hirngebieten besonders aktive Bereiche. Dieses Wissen kann z. B. helfen, Hirnschäden besser zu behandeln.
Plasmen durchleuchten
Durch elektrische Spannung entstehen aus Gasgemischen Plasmen: leitfähige Gemische aus negativ geladenen Elektronen, positiven Ionen und neutralen Gasatomen, dazu viele Reaktionsprodukte. Durch die unterschiedlichen Temperaturen im Plasma bilden sich sofort feinste Partikel - genau solche, die z. B. auch in Weltraumnebeln vorkommen oder bei der Herstellung von Mikrochips entstehen. Um sie zu untersuchen, durchleuchten die Bochumer Physiker das Plasma mit Laserstrahlen verschiedener Wellenlängen (Mehrwellenlängen-Mie-Ellipsometrie). Die Nanopartikel streuen das Licht auf charakteristische Weise. Aus der Polarisation des Laserlichts nach diesem Prozess können die Forscher allerhand ablesen, z. B. die elektrischen Eigenschaften der Teilchen, ihre Größenverteilung und Konzentration, und sogar ihren inneren Aufbau etwa aus einem harten Kern und einer weichen Hülle.
Themen in RUBIN 2/2002
Die vollständigen Beiträge lesen Sie in RUBIN 2/2002, wo Sie auch folgende Themen finden: IT-Sicherheit: "Code knacken" aus Profession; Mit "Virtual Tunnelling" dicht unter den Kellern entlang; Herzkranzgefäßerkrankungen: Kein Rückfall mehr - durch Gen-Transfer; Warum nicht alles alle krank macht - Das Berufsgenossenschaftliche Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA) stellt sich vor; Klassische Philologie: Detektive der Bibliotheken; Gewalt in Computerspielen: "Es ist doch nur ein Spiel ...?". RUBIN ist für 2,50 Euro in der Pressestelle der RUB erhältlich und steht im Internet unter http://www.rub.de/rubin (s.u.)
Criteria of this press release:
Information technology, Mathematics, Physics / astronomy, Psychology
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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