Die Ursachen der Finanzkrise wurden in Deutschland nicht richtig untersucht, sagt Martin Hellwig, einer der führenden Bankenexperten Deutschlands im Video-Interview mit dem Stifterverband. Man habe sich vielmehr auf Ersatzmaßnahmen konzentriert, ohne den wahren Kern des Problems zu analysieren. „In Deutschland sind die Landesbanken das eigentliche Zentrum der Finanzkrise“, so Hellwig, Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn.
In dem Interview, das im Rahmen der Vorbereitungen zur Tagung „Ökonomie neu denken“ entstand, erklärt Martin Hellwig weiter: In der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland werde zu wenig darauf reagiert, dass die diejenigen Banken, die die größten Verluste für den Steuerzahler mit sich gebracht haben, unter Staatskontrolle oder Staatseinfluss standen und stehen, so Hellwig. „Solange diese Banken keine vernünftigen Geschäftsmodelle haben, solange es in ihren Geschäftssegmenten Überkapazitäten gibt, werden wir immer wieder mit Problemen konfrontiert werden.“
Hellwig kritisiert in dem Interview auch die Rolle der Medien: „Ich könnte mir vorstellen, dass es bei einem Teil der Medien auch Beißhemmungen gegenüber den Landesbanken gibt.“
Das ganze Interview kann man auf dem Bildungskanal des Stifterverbandes ansehen: http://youtu.be/X_GKDoz4P4E
Am 26. Februar 2014 veranstalten der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, das Handelsblatt Research Institute und die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die zweite Konferenz unter dem Titel "Ökonomie neu denken". Martin Hellwig wird auf der Tagung eine Keynote zum Thema „Neues Denken über Banken und Finanzmärkte“ halten. Mehr zur Tagung unter: http://www.stifterverband.de/oekonomie
Pressekontakt:
Moritz Kralemann
Pressesprecher
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Tel.: (0 30) 32 29 82-5 27
Mobil: (01 77) 8 40 11 58
E-Mail: moritz.kralemann@stifterverband.de
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Economics / business administration
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).