Die klassischen Erhebungs- und Befragungsmethoden der allgemeinen Sozialwissenschaft lassen sich nur bedingt in der Gerontologie, der Wissenschaft des Alterns, einsetzen. Dieser Umstand steht im Mittelpunkt der jetzt erschienen Aufsatzsammlung "Perspektiven der empirischen Alter(n)ssoziologie". Mitherausgeber und einer der Autoren ist Dr. Udo Kelle vom Institut für Interdisziplinäre Gerontologie an der Hochschule Vechta.
Eine alternde Gesellschaft wird die Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens grundlegend ändern und neue, zum Teil gar nicht absehbare politische und wirtschaftliche Herausforderungen zu bestehen haben. Heute sind rund 18,5 Millionen Bundesbürger älter als 60 Jahre. Das entspricht einem Anteil von 22 Prozent. Im Jahr 2030 werden es nach demographischen Schätzungen circa 26,5 Millionen sein, ein Drittel der Bevölkerung. Diese radikalen Veränderungen in der Altersstruktur sind mittlerweile, so schreiben die Herausgeber des jetzt erschienenen Bandes, "ein gesellschaftliches Zukunftsthema schlechthin".
In diesem Zusammenhang wachsen auch die Anforderungen an die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Phänomen der immer älter werdenden Gesellschaft. Soziologen und Gerontologen sind auf verlässliche Daten angewiesen, und ein besonderes Gewicht des Buches liegt denn auch in der Erörterung und möglichen Lösungen spezifischer methodischer Probleme, die sich aus empirischen Untersuchungen mit älteren Menschen ergeben, insbesondere deren Befragungen in Interviewstudien. Stichworte hier sind eine spezielle Schulung der Interviewer und die Tatsache, dass vor allem ältere Menschen in Alters- und Pflegeheimen - das hat eine Studie der Vechtaer Gerontologen ergeben - eine, wie es heißt, "Tendenz zu sozial erwünschtem Antwortverhalten" zeigen.
Das Buch "Perspektiven der empirischen Alter(n)ssoziologie " entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Interdisziplinäre Gerontologie der Hochschule Vechta und dem Deutschen Zentrum für Alternsfragen, einem von der Bundesregierung und den Bundesländern getragenen Forschungsinstitut in Berlin. Es versammelt auf rund 300 Seiten 19 Beiträge von deutschen und internationalen Alternsforschern.
Andreas Motel-Klingebiel/Udo Kelle (Hrsg.): Perspektiven der empirischen Alter(n)ssoziologie, Opladen: Leske + Budrich 2002, ISBN 3-8100-3489-4
Weitere Informationen:
Dr. Udo Kelle, Hochschule Vechta
Institut für Interdisziplinäre Gerontologie (IIG)
Tel.: (04441)15-488, E-Mail: udo.kelle@uni-vechta.de
Criteria of this press release:
Social studies
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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