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03/04/2014 10:36

Böhmakeln wissenschaftlich gesehen

Freyja Ebner Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Bamberger Forscher erkunden historische Mischsprache

    Seit etwa 1850 wanderten zahlreiche Böhmen in Wien ein. Die deutsche Sprachen lernten sie durch Hörensagen: Hier und da schnappten sie ein paar Wörter und Wendungen auf, Wortschatzlücken füllten sie durch ihren eigenen Dialekt. Es entstand das Böhmakeln. Prof. Dr. Helmut Glück, Professor für Deutsche Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Bamberg, initiierte ein Forschungsprojekt zu dieser historischen Mischsprache.

    Seit Herbst 2013 sind Glück und Projektmitarbeiterin Dr. Bettina Morcinek dem Böhmakeln auf der Spur und betreten linguistisches Neuland. Die tschechisch-deutsche Mischsprache in der Form, wie Glück und Morcinek sie untersuchen, wird sie nicht mehr gesprochen. Das Projektteam durchstöbert Archive und liest sich quer durch die deutsch- und tschechischsprachige Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Erste vielversprechende Textbelege hat es bereits gefunden: Einige Wiener Volksdichter gebrauchten das Böhmakeln in ihren Stücken, um bestimmte Figuren als Tschechen zu charakterisieren.

    Neben Textbeispielen sind die Forscher auch auf der Suche nach Hörbelegen in alten Filmen und Tonaufnahmen. „Das Böhmakeln wurde oft von österreichischen Kabarettisten imitiert“, erklärt Glück. Auf der Bühne spielte die tschechisch-deutsche Mischsprache eine große Rolle, zumeist kam ihr die Funktion zu, den Böhmen als Witzfigur zu karikieren.

    Außer Glück und Morcinek erforschen die beiden Germanisten PD Dr. Karsten Rinas und Veronika Opletalová der Palacký-Universität Olmütz die Mischsprache. Für die Erkundungen zum Böhmakeln hat sich Glück zudem Unterstützung zweier befreundeter Wiener Fachleute geholt. Professor Dr. Hans Haider sowie Prof. Dr. Hilde Haider-Pregler stehen dem Projektteam mit Rat und Tat zur Seite. Am Ende des Projekts möchten Glück und sein Team eine Textsammlung mit Kommentaren herausgeben. Eventuell gibt es eine CD obendrein. „Wir hoffen, mit dem Forschungsprojekt erste Ansätze zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Böhmakeln zu liefern“, so Glück.

    Für weitere Informationen stehen Ihnen Prof. Dr. Helmut Glück (E-Mail: helmut.glueck@uni-bamberg.de, Tel.: 0951-863-2135) sowie Dr. Bettina Morcinek (E-Mail: bettina.morcinek@uni-bamberg.de, Tel.: 0951-863-2239) vormittags von 9.30-12.30 Uhr zur Verfügung.


    More information:

    http://www.uni-bamberg.de/kommunikation/news/artikel/boehmakeln


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    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Language / literature
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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