Saarbrücker Sportwissenschaftler fordert umfassende Reform
Nur mit einer umfassenden Reform kann die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des deutschen Spitzensports erhalten werden. Dies machte der Saarbrücker Sportwissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Daugs in seinem Einführungsreferat auf dem Kongress des Deutschen Sportbunds im Dezember im Bonner Bundeshaus deutlich. Prof. Daugs forderte weitreichende organisatorische und methodische Neuerungen: zunächst bei der Nachwuchsförderung eine konsequentere Verzahnung der Stufen von der Talentsichtung bis zum Erreichen eines Weltklasseniveaus, als dann bei den für Spitzensport zuständigen Institutionen eine durchgreifende Strukturreform und Konzentration und schließlich eine Intensivierung der wissenschaftlich technologischen Trainings- und Wettkampfoptimierung (Messplatzdiagnostik und Messplatztraining). Daugs verwies auf eine besonders kritische Situation insbesondere beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft in Bonn und beim Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig, die beide durch Unterfinanzierung und Überalterung gekennzeichnet seien. Er forderte insbesondere das Bundesministerium des Innern und den Deutschen Sportbund auf, umgehend eine Strukturreform in Angriff zu nehmen und die neuen Strukturen und Konzeptionen dann auf eine funktionsfähige finanzielle Basis zu stellen. Ein weiterer Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Spitzensports im Bereich der olympischen Sommerspiele sei schon allein aus wirtschaftlichen und politischen Gründen nicht akzeptabel.
Auch das Thema "eDSB - Neue Medien für den Sport" spielte beim Kongress des Deutschen Sportbundes (DSB) eine große Rolle. In ihrem Einführungsreferat stellten die Saarbrücker Wissenschaftler Prof. Daugs und Dr. Christoph Igel ein in Zusammenarbeit mit dem DSB entwickeltes strategisches Konzept zur verbandsorientierten Einführung der Neuen Medien (Internet und Multimedia) vor. In diesem Zusammenhang berichteten sie auch über ein erstes eLearning-Seminar zum Thema "Nachwuchsleistungssport" an der Trainerakademie des DSB sowie über ein ePublishing-Projekt zum Thema "Talentförderung" mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) und der Zeitschrift "leistungssport". Schließlich organisierte das Saarbrücker Sportwissenschaftliche Institut auch die Übertragung des gesamten Kongresses und des anschließenden Bundestages des DSB im Internet (eCongressing), ebenfalls ein Novum im Bereich des Deutschen Sportbundes. Insgesamt wurde deutlich, dass die Neuen Medien auch bei den Sportorganisationen bereits nachhaltigen Einfluss genommen haben und national wie international eine außerordentlich dynamische Entwicklung eingesetzt hat.
Fragen beantworten Ihnen Prof. Dr. Reinhard Daugs (0681/302-4170) und
Dr. Christoph Igel (0681/302-4917).
Criteria of this press release:
Social studies, Sport science
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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