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05/13/2014 13:44

Erstes Netzwerk im Banne der Mineralien

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Mineralogische Sammlung der Uni Jena zeigt ab dem 14. Mai neue Sonderausstellung

    Die Mineralogische Sammlung der Universität Jena lädt zu einer Zeitreise ein: „Die Besucher unserer Sonderausstellung können das spannende 19. Jahrhundert entdecken“, sagt Dr. Birgit Kreher-Hartmann, die Kustodin der Sammlung. Konkret geht es um „Die Herzogliche Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena“, die 1797 als erste Vereinigung ihrer Art weltweit gegründet wurde. „In dieser Zeit gab es zahlreiche Entdeckungen und die Forscher beschrieben viele Minerale zum ersten Mal“, sagt Kreher-Hartmann.

    Die von Johann Georg Lenz (1748-1832) begründete Societät war ein Zirkel von interessierten Experten, der ebenso Privatgelehrten und Laienforschern offen stand. Wie Birgit Kreher-Hartmann erläutert, habe es sich bei der 1797 gegründeten Vereinigung um ein europaweites Netzwerk gehandelt, zu dessen vornehmsten Aufgaben es gehörte, die Mineralogische Sammlung in Jena zu vergrößern. Mittel zum Zweck waren die Diplome, faktisch Aufnahmeurkunden, die an zahlreiche Persönlichkeiten im In- und Ausland vergeben wurden.

    Eines dieser Diplome, das 1811 dem Schweizer Mineralogen Christoph Bernoulli ausgestellt worden war, wird in der neuen Sonderausstellung zu sehen sein. Außerdem können sich die Besucher Originalstücke aus der Sammlung von Dmitri Alexejewitsch Gallitzin (1734-1803) anschauen. Der russische Diplomat hatte Spessartin entdeckt, eine Granat-Varietät. Gallitzin wurde zweiter Präsident der Jenaer Societät. Als er 1803 in Braunschweig starb, hatte er seine Sammlung der Universität Jena bereits vermacht. Insgesamt 37 Tonnen Minerale und Gesteine kamen so von Braunschweig an die Saale. Leider sei vieles davon verlorengegangen, sagt Dr. Kreher-Hartmann. Auch lasse sich längst nicht jedes Sammlungsstück mehr zweifelsfrei dem einstigen Spender zuordnen.

    In der neuen Schau werden vier Gesteine aus der Gallitzin-Sammlung gezeigt. Außerdem wird den Besuchern verdeutlicht, auf welchen Wegen sich die Wissenschaft von den Mineralen etabliert hat. Zu den bis heute erhaltenen Zeugnissen gehören etwa 4.500 Briefe, die von Mitgliedern der Societät nach Jena gesandt wurden. Sie werden im Universitätsarchiv aufbewahrt. Weiterhin gehören 210 Suitenkataloge zum Bestand der Societät. Einblicke in diese gewährt die Sonderausstellung.

    Zu den rührigen Präsidenten der Societät gehörte der Geheime Rat Johann Wolfgang von Goethe. Von ihm ist bekannt, dass er Blanko-Diplome im Gepäck hatte, wenn er beispielsweise nach Karlsbad zur Kur reiste. Eine kluge Idee, trafen sich dort doch die zeitgenössischen Honoratioren. Ein prominentes Ehrenmitglied der Vereinigung war der Großherzog Carl August. Seine Schwiegertochter, die Zarentochter Maria Pawlowna, war sogar ordentliches Mitglied der Societät.

    Die Sonderausstellung „Die Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena“ wird am Mittwoch (14. Mai) um 19 Uhr in den Räumen der Mineralogischen Sammlung (Sellierstraße 6) eröffnet. Dr. Kreher-Hartmann wird einen Vortrag halten, danach ist eine Führung durch die Ausstellung vorgesehen. Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen.
    Noch im Mai wird es ein Begleitheft zur Ausstellung geben. Zudem sind Sonderführungen und Abendveranstaltungen vorgesehen, etwa eine Führung am 28. Juni ab 15 Uhr. Außerdem steht die Mineralogische Sammlung zur Langen Nacht der Museen am 23. Mai offen.

    Gezeigt wird die Sonderausstellung bis zum 2. November. Geöffnet ist die Mineralogische Sammlung der Universität Jena jeweils montags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr, sonntags nach Ankündigung von 13 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.

    Kontakt:
    Dr. Birgit Kreher-Hartmann
    Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Mineralogische Sammlung
    Sellierstraße 6, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 948714
    E-Mail: cbk[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.uni-jena.de


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    Kustodin Dr. Birgit Kreher-Hartmann ordnet einen Malachit aus dem Ural (re.) und Baryt mit Chalcopyrit aus Dreislar im Siegerland in die Ausstellung ein.
    Kustodin Dr. Birgit Kreher-Hartmann ordnet einen Malachit aus dem Ural (re.) und Baryt mit Chalcopyr ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Geosciences, History / archaeology
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Kustodin Dr. Birgit Kreher-Hartmann ordnet einen Malachit aus dem Ural (re.) und Baryt mit Chalcopyrit aus Dreislar im Siegerland in die Ausstellung ein.


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