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01/29/2003 15:58

Nach Leistung bezahlt: Lichtplaner von Kanzleramt und Kunstpalast erste W-Professoren

Sabine zu Klampen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen

    Bundesweit renommierte Lighting-Designer werden als erste Hochschullehrer nach neuem Professorenbesoldungsgesetz berufen. Ein Teil ihrer Bezüge wird erstmalig nach Leistung berechnet.Niedersachsen ist das erste Bundesland, das das Bundesgesetz umsetzt.

    Sie ist 33 Jahre alt, sie ist mit dem 1. Februar Professorin und sie ist die erste Professorin in Niedersachsen, die auch nach Leistung bezahlt wird. Iska Schönfeld hat gerade ihren Vertrag als Professorin für das Fach Lighting-Design an der Fakultät Gestaltung der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen unterzeichnet und damit ihre Unterschrift unter drei Besonderheiten gesetzt:

    - Leistung bringt Geld
    - Zwei renommierte Lichtplaner auf einer Stelle
    - Lighting-Design - europaweit einzigartig

    Leistung bringt Geld

    Sie tritt die niedersachsenweit erste Professur nach der so genannten W-Besoldung an ("W" steht für Wissenschaftler ). Erstmals wird ein Teil des monatlichen Verdienstes nach Leistung bewertet - auf der Grundlage des im Februar vergangenen Jahres in Kraft getretenen Professorenbesoldungsreformgesetzes. Das hat Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn auf den Weg gebracht, unterstützt vom niedersächsischen Wissenschaftsminister Thomas Oppermann. Niedersachsen ist jetzt das erste Bundesland, das das Bundesgesetz umsetzt. Im Auftrag des Landtags hat die Regierung am 16. Dezember vergangenen Jahres eine entsprechende Verordnung beschlossen, nach der mit Wirkung vom 1. Januar dieses Jahres an Fachhochschulen die W-Besoldung eingführt wird. Die anderen Hochschulen folgen zum 1. Oktober. Jede Hochschule muss dabei eigene Verfahren der Bemessung von Leistung entwickeln.
    An der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen werden künftig die Studierenden jedes Semester ihre Professoren und Professorinnen beurteilen. Außerdem geben die Studienkommission und die Forschungskommission der Hochschule in regelmäßigen Abständen ihr Votum ab. Auf dieser Grundlage entscheidet die Hochschule dann alle zwei Jahre über die Höhe von so genannten Leistungsbezügen. Sie betragen rund 20 Prozent des monatlichen Einkommens, 80 Prozent entfallen auf das feste Grundgehalt. Dieses steigt nach dem neuen Gesetz nicht mehr mit dem zunehmenden Lebensalter.
    Sei Oktober vergangenen Jahres gilt auch das neue Niedersächsische Hochschulgesetz, das den Hochschulen des Landes mehr Handlungsspielräume und Eigenverantwortung einräumt. Mit beiden Gesetzen will Wissenschaftsminister Oppermann die niedersächsischen Hochschulen bundesweit in Spitzenpostionen bringen.

    Zwei renommierte Lichtplaner auf einer Stelle

    Eine weitere Besonderheit, die das Land ermöglicht, ist mit Iska Schönfelds neuer Aufgabe verbunden: Sie teilt sich die Professur für Lighting-Design mit ihrem Kollegen Andreas Schulz, der zum 1. März seine Stelle antritt. Die Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen geht mit der Teilung von Professuren neue Wege in der niedersächsischen Hochschullandschaft. Bisher war es unüblich, dass Professoren oder Professorinnen in Teilzeit beschäftigt waren. Doch es gibt Vorteile auf beiden Seiten: Gleich zwei bundesweit renommierte Lichtexperten können ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die Studierenden der Fakultät Gestaltung weitergeben: Der 43-jährige Andreas Schulz betreibt mit "Licht-Kunst-Licht" in Bonn und Berlin das größte Fachbüro für Lichtplanung in Deutschland und hat unter anderem das Bundeskanzleramt im Berliner Regierungsviertel sowie eine Reihe großer deutscher Museen wie die Alte Nationalgalerie Berlin oder den Martin Gropius Bau in Berlin beleuchtet.
    Zu den von Iska Schönfeld (33) geplanten und umgesetzten Licht-Projekten gehören unter anderem das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, der Kunstpalast Düsseldorf oder der Bahnhof Potsdamer Platz in Berlin. Außerdem hat sie im Strategischen Marketing von Europas größtem Leuchtenhersteller Zumtobel Staff in Österreich gearbeitet.
    Schulz und Schönfeld werden nun junge Lighting-Designer ausbilden, sind mit einer halben Professur aber auch in der Lage, weiter eigene Projekte durchzuführen und auf diese Weise die Verbindung von aktueller Praxis und Lehre herzustellen.

    Lighting-Design - europaweit einzigartig

    Die dritte Besonderheit ist das Fach selbst, für das Iska Schönfeld und Andreas Schulz von Wissenschaftsminister Oppermann berufen worden sind: Die Studienrichtung Lighting-Design im Studiengang Gestaltung ist als so genannter grundständiger Studiengang europaweit einzigartig. In Deutschland gibt es auf dem Gebiet der Lichtplanung sonst nur Aufbaustudiengänge. Die Ausbildung in Hildesheim umfasst eine ganzheitliche Lichtplanung, also sowohl die gestalterische und technische, als auch die ökonomische und ökologische Konzeption von Beleuchtungen für unterschiedliche Raumnutzungen oder Lichtauftritte. Sie beschäftigt sich auch mit der Formsprache und den speziellen Kenntnissen aus den Bereichen Innenarchitektur, Architektur, Lichttechnik und Produkt-Design, aber ebenso mit den Besonderheiten in technischen, medizinischen und psychologischen Disziplinen. Die Studienrichtung wird seit zweieinhalb Jahren angeboten.

    Iska Schönfeld:

    Iska Schönfeld, Jahrgang 1969, und damit jüngstes Mitglied der Professorenschaft an der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen hat Innenarchitektur studiert. Mehrere Jahre arbeitet sie als Projektleiterin in den Lichtplanungsbüros Bartenbach LichtLabor in Österreich und LichtKunstLicht in Bonn und Berlin. Nach der Weiterqualifizierung zur Wirtschaftsingenieurin war sie im Strategischen Marketing des Leuchtenherstellers Zumtobel Staff in Österreich tätig. Seit Jahresbeginn leitet sie ihr eigenes Büro Project : Light mit sitz in Lindau am Bodensee.

    Andreas Schulz:

    Andreas Schulz, Jahrgang 1959, hat Elektro-Technik studiert. Im Anschluss daran absolvierte er ein Volontariat beim Westdeutschen Rundfunk in Köln mit dem Schwerpunkt Film- und Fernsehbeleuchtung. Am Institut Technologie in Ilmenau schloss er das postgraduale Studium der Lichttechnik an. Danach arbeitete er zunächst als Projektleiter im Lichtplanungsbüro Lichtdesign. Seit 1993 betreibt er als selbstständiger Lichtplaner mit dem Büro LichtKunst


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
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