Die Forscher um Professor Georg Kerkhoff und Alisha Rosenthal von der Klinischen Neuropsychologie an der Universität des Saarlandes entwickeln neue Therapien für Patienten, die nach einem Schlaganfall eine Raum- beziehungsweise Körperseite nicht mehr wahrnehmen. Um die Auswirkungen dieses sogenannten Neglects auf die räumliche Orientierung genauer zu erforschen, suchen sie für eine Studie Patienten, die nach einem Schlaganfall an einem Neglect leiden, und gesunde Personen für die Kontrollgruppe. Interessierte können sich bei der Klinischen Neuropsychologie melden.
Schlaganfälle, Hirnblutungen oder andere Hirnschädigung können bei vielen Patienten zu Störungen von Hirnarealen führen, die einen Neglect verursachen. Ist zum Beispiel die rechte Gehirnhälfte geschädigt, leiden Betroffene oft darunter, dass sie die linke Raum- beziehungsweise Körperhälfte vernachlässigen. Dieses Phänomen zeigt sich beim Sehen, Fühlen oder Hören. Es äußert sich etwa darin, dass sie Berührungen, auch schmerzhafter Art, auf der vernachlässigten Seite nicht beachten, sie nicht genau „wissen“, wo sich ihr gelähmter Arm befindet, oder sie diesen Arm (zu) selten oder gar nicht mehr benutzen, auch wenn er eine gewisse motorische Restfunktion aufweist. Darüber hinaus zeigen diese Patienten häufig starke Beeinträchtigungen beim Lesen oder beim Erforschen ihrer Umgebung. Dabei fehlt ihnen auch die Einsicht, dass sie an einer Störung leiden. Betroffene müssen daher starke Einschränkungen in ihrem Alltag hinnehmen.
Bei der anstehenden Studie möchten die Saarbrücker Psychologen erforschen, wie Betroffene den Raum mit Hilfe der Augen beziehungsweise ohne visuelle Kontrolle absuchen. Dafür werden die Wissenschaftler an drei bis vier Tagen untersuchen, wie die Probanden einen Raum mithilfe der Augen oder durch bloßes Fühlen erkunden können. Hierbei tragen die Probanden eine Augenmaske.
Wer als gesunder Proband an der Studie teilnehmen möchte, sollte zwischen 40 und 60 Jahre alt sein und keine psychiatrischen oder neurologischen Erkrankungen haben. Bei den Neglect-Patienten sollte ein akuter oder chronischer Neglect vorliegen.
Interessierte melden sich bitte bei Alisha Rosenthal von der Klinischen Neuropsychologie der Saar-Uni unter der Telefonnummer 0681/302-57388 oder per E-Mail an a.rosenthal(at)mx.uni-saarland.de.
Fragen beantwortet:
Dipl.-Psychologin Alisha Rosenthal
Klinische Neuropsychologie
Telefon: 0681 302-57388
E-Mail: a.rosenthal(at)mx.uni-saarland.de
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681 302-2601).
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Psychology
regional
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).