Studierende weisen in einem Projekt nach, dass Berufskraftfahrer im Fahrsimulator ökologisches Fahren lernen können
Materialschonend, vorausschauend und kraftstoffsparend fahren – kann man das in einem Simulator lernen? Diese Frage sollte eine Studie klären, die in einem Studierenden-Projekt am TU-Fachgebiet Mensch-Maschine-Systeme zusammen mit der SiFaT Roadsafety GmbH durchgeführt wurde. Ziel der Untersuchung war es, die bisher angewandten Schulungsmethoden zum simulatorgestützten Eco-Training zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren.
Insgesamt nahmen 15 männliche Berufskraftfahrer an der Untersuchung teil. In einer ersten Phase machten sich die Versuchspersonen mit dem Fahren in einem Simulator vertraut. Danach startete das praktische ECO-Training mit einer acht Kilometer langen Fahrt. Auf einer festgelegten Strecke wurde der Kraftstoffverbrauch gemessen sowie die Fahrzeit ermittelt. Zuvor jedoch hatten die Versuchspersonen eine theoretische Einweisung zum ökologischen Fahren erhalten. Sie wurden angehalten, vorausschauend zu fahren, weil das eine der wichtigsten Voraussetzungen für ökologisches Fahren ist. Ebenso ist es hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs von Vorteil, schnell auf die gewünschte Geschwindigkeit zu beschleunigen und dann den Lkw rollen zu lassen. Während der eigentlichen Testrunde zum ökologischen Fahrer bekamen die Probanden über Audio zeitnah Rückmeldungen über ihre Fahrweise zum Beispiel über ihr Beschleunigungs- und Bremsverhalten und wurden entsprechend korrigiert.
Die Auswertung der Daten zeigte bei allen Fahrern einen deutlich verminderten Kraftstoffverbrauch, sowohl im Stadtverkehr, als auch auf der Landstraße. Das beste Ergebnis lag bei 30 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch; durchschnittlich wurde eine Reduzierung von 21 Prozent erreicht. Darüber hinaus wurde in der zweiten Simulationsfahrt, also nach der Einweisung, ein häufiges ökologisches Beschleunigungsverhalten sowie vorausschauendes Fahren gezeigt. Auf die Fahrzeit in der zweiten Runde hatte das ökologische Fahren keinen nachteiligen Effekt.
In dem studentischen Projekt unter Leitung von Dr. Katja Karrer-Gauß und Cornelia Lüderitz konnte nachgewiesen werden, dass Fahrsimulatoren sich eignen, um ökologisches Fahren von Lkw-Fahrern zu schulen. Mit dem mobilen Simulator war es möglich, in kurzen Trainingseinheiten einen hohen Lerneffekt zu erzielen.
Der Simulator schont zudem die Umwelt, da kein Kraftstoff verbraucht wird und keine Schadstoffe ausgestoßen werden. Des Weiteren ist dieser wirtschaftlich effizient: Identische Fahrstrecken mit denselben Bedingungen sind orts- und zeitunabhängig durchführbar, da der Simulator mobil ist und zu jeder Zeit den gewünschten Verkehr beziehungsweise die gewünschte Umgebung simulieren kann. Mithilfe des unterstützenden Datenspeichersystems können entsprechend Fahrten miteinander verglichen werden, was bei einer herkömmlichen Schulung ohne die Simulationsmethode nicht möglich wäre.
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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr.-Ing. Katja Karrer-Gauß, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaften, Fachgebiet Mensch-Maschine-Systeme, Marchstr. 23, 10587 Berlin, Tel.: 030/314-79522, Fax: 030/314-72581, E-Mail: katja.karrer@tu-berlin.de
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Energy, Environment / ecology, Information technology, Traffic / transport
transregional, national
Studies and teaching, Transfer of Science or Research
German
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