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01/30/2003 15:55

Patientenorientierung in der Krebsmedizin

Dipl.-Biol. Jasmin Andresh Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

    Ergebnisse der ersten bundesweiten Befragung zur Patientenzufriedenheit in der ambulanten onkologischen Versorgung

    Anspruch und Wirklichkeit in der ambulanten onkologischen Versorgung in Deutschland klaffen auseinander: Dies belegt die PASQOC Studie (Patient Satisfaction and Quality of Life in Oncological Care), die mit validierten Fagebogen-Instrumenten einen Vergleichsstandard für zukünftige Bestrebungen des Qualitätsmanagements geschaffen hat. Diese erste systematische Erhebung hat sich aus einer früheren Initiative zur Patientenbefragung entwickelt. Die Studie zeigt, dass die Informationen von Patienten über den Therapieverlauf verbesserungsfähig sind und die Organisation der Behandlung zu optimieren ist.

    Initiiert und gestaltet wurde die Untersuchung von der Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderpflegeschwestern - KOK der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. mit Unterstützung von GlaxoSmithKline sowie der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.. Nur durch eine partnerschaftliche Kooperation mit dem Picker Institute Europe und unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. mit ihrem Informationszentrum für Standards in der Onkologie (ISTO) war die Befragung zu realisieren.
    Auf einer Pressekonferenz in Hamburg anlässlich der Präsentation der Ergebnisse von PASQOC sagte Prof. Dr. Weis, Freiburg, zum Engagement der Deutschen Krebsgesellschaft: "Eine Verbesserung der Qualität in der Versorgung von an Krebs erkrankten Patienten ist nur mit den Patienten selbst und auf Basis gesicherter Daten zur Ist-Analyse zu erzielen."

    Insgesamt 3446 Krebspatienten aus 25 onkologischen Schwerpunktpraxen in ganz Deutschland wurden im Jahr 2002 befragt, wie sie ihre individuelle Therapie erleben. Im Mittelpunkt standen Erhebungen zum organisatorischen Ablauf der Behandlung und zur Einbindung in die Behandlungsplanung. Auch die Erfahrungen mit der therapieabhängigen Aufklärungsarbeit und die Belastung durch Nebenwirkungen der Therapie wurden erfasst.
    Darüber hinaus wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten mit dem etablierten und allgemein anerkannten Fragebogen SF-36 abgefragt. Damit erlaubt die PASQOC-Studie differenzierte Aussagen zu einer großen Gruppe von Patienten mit sämtlichen relevanten Tumorarten.

    Frau M. Höing, Vertreterin der Pflegekräfte war überwältig vom Rücklauf der ausgesandten Fragebögen (>80 Prozent)." Dies zeigt, wie wichtig es für Patienten ist, gehört zu werden", bestätigte auch Frau H. Schulte, Vorsitzende des Bundesverbands Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V..
    Die Ergebnisse von PASQOC sind nach Ansicht von Prof. Kleeberg, Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft, eindeutig: "Patienten wünschen sich umfangreichere Information zum Therapieverlauf sowie eine Optimierung des organisatorischen Ablaufs der Behandlung." So gaben 62 Prozent der Patienten an, lückenhafte Erklärungen bei der Ablehnung von Therapien zu erhalten, die sie selbst ins Gespräch bringen. Von der Erstellung eines Therapieplanes fühlten sich 55 Prozent ausgeschlossen. Die Betreuung durch wechselnde Schwestern und Wartezeiten von über 15 Minuten wurden von der Mehrheit der Patienten (65 Prozent und 59 Prozent) kritisiert.
    Zufrieden waren die meisten Patienten mit der Arzt-Patienten-Beziehung. Nur 17 Prozent der Krebspatienten haben Hemmungen, sehr persönliche Dinge vertrauensvoll mit ihrem Onkologen zu besprechen, lediglich 6 Prozent der Patienten sind der Meinung, dass der Arzt zu wenig Zeit habe.

    Nach Gaufer und Coffey (1993) ist "die Patientenperspektive eine der zentralen Dimensionen im Qualitätsmanagement". Die PASQOC-Studie zeigt eindrucksvoll die Bereiche auf, die aus Patientensicht Verbesserungspotenziale in der ambulanten onkologischen Versorgung aufweisen.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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