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02/03/2003 14:55

Führungstechnik verhindert Führung

Dr. Thomas Pleil Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Ein Philosoph auf Abwegen? Ungewöhnlich ist es sicher, wenn ein Wissenschaftler, der zu Heidegger denkt und lehrt sich dem Thema "Führung" zuwendet.
    Ferdinand Rohrhirsch, Privatdozent an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, (KU) tut dies und läutet mit seinem neuen Buch "Führen durch Persönlichkeit" den Abschied von der Führungstechnik ein.

    Rohrhirsch, der sich seit längerem mit führungsphilosophischen Themen beschäftigt und private wie auch öffentliche Organisationen in Fragen der Unternehmenspraxis berät, plädiert für ein 'neues' Verständnis von Führung: Viel zu oft gehen Manager aus seiner Sicht davon aus, dass Mitarbeiter durch wissenschaftlich fundierte Psychotechnik motiviert werden könnten.

    Ein fataler Irrtum, wie Rohrhirsch meint, denn wer so denkt, vergesse nach dem Wesen des Mitarbeiters zu fragen. Und das rächt sich: "Wer Mitarbeiter wie Automaten behandelt, muss sich nicht wundern, wenn er Automatenleistung bekommt."

    Nur wer den Mitarbeiter als "Person" begreift, habe die Chance, Motivationspotentiale zu erreichen, die zu beständiger Leistungsbereitschaft führen können. "Doch Personen kommen in den Wissenschaften nicht vor - aber in der Philosophie! Das ist auch der entscheidende Grund, weshalb ich mich mit dem Thema Führung beschäftige", betont Rohrhirsch.

    Daher ist es konsequent, dass er zu dem Schluss kommt: "Führung kann man nicht lernen, wie man Kurse für Rhetorik oder Verkauf absolviert. Wer Führung machen will verhindert Führung konsequent." Den Führenden sieht Rohrhirsch deshalb als ersten unter Gleichen."Der Führende ist der erste Geführte, durch die Sache. Wer in Personenbeziehungen siegen will, der hat schon lange verloren." Wo es Sieger im Unternehmen gibt, da verliere immer das Unternehmen. Führungsstil und Unternehmenskultur bedingen sich gegenseitig, so der Philosoph.

    Im Idealfall erleichtere ein entsprechender Führungsstil unter anderem auch das heute viel geforderte Wissensmanagement. Denn: Mitarbeiter, die nicht als Personen akzeptiert werden, würden kaum freiwillig ihr unternehmensrelevantes Wissen beziehungsweise ihren mühsam erreichten Wissensvorsprung an die "Unternehmer im Unternehmen" weitergeben. Damit wird klar, warum empirische Untersuchungen zeigen, dass die Art des Führens einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens ist. Rohrhirsch: "Mitarbeiter kündigen nicht dem Unternehmen, sondern dem unmittelbaren Vorgesetzten."

    Ferdinand Rohrhirsch: Führen durch Persönlichkeit, Abschied von der Führungstechnik, Wiesbaden 2002: Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, 224 Seiten, gebunden, Euro 34,90, ISBN 3-409-12028-9


    Verlagskontakt für Reaktionen:

    Sonja Vollmer, Pressereferentin
    GWV Fachverlage: Gabler. Vieweg. Westdeutscher Verlag. Teubner
    Abraham-Lincoln-Straße 46, D-65189 Wiesbaden
    Telefon 0611. 7878-394, Telefax 0611. 7878-451
    sonja.vollmer@bertelsmann.de
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    Ferdinand Rohrhirsch: Ein Theologe und Philosoph beschäftigt sich mit Personalführung
    Ferdinand Rohrhirsch: Ein Theologe und Philosoph beschäftigt sich mit Personalführung

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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Philosophy / ethics, Religion
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

    Ferdinand Rohrhirsch: Ein Theologe und Philosoph beschäftigt sich mit Personalführung


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