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07/28/1998 00:00

Neubau Chirurgie: Erster Spatenstich mit Ministerpräsident Stoiber

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber und der Stellvertretende Ministerpräsident Hans Zehetmair nahmen am Montag dieser Woche den ersten Spatenstich für den Neubau der Chirurgie des Klinikums der Universität Würzburg an der Oberdürrbacher Straße vor. Stoiber sagte in seiner Ansprache, er unterstütze "nachdrücklich" den Wunsch der Universität, einen ingenieurwissenschaftlichen Studiengang "Technologie der Funktionswerkstoffe" einzurichten und begrüßte ein "interessantes Konzept für einen Studiengang Nanostrukturtechnik", das Universitätspräsident Prof. Dr. Theodor Berchem vorgelegt habe.

    Vor mehreren hundert Gästen würdigte der Ministerpräsident den herausragenden Ruf der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg und verwies auf die hohen finanziellen Anstrengungen des Freistaats zum Ausbau der Universität: Derzeit seien Bau- und Planungsmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von über 400 Millionen Mark im Gange.

    Staatsminister Hans Zehetmair sagte in seinem Grußwort, er habe "immer bedauert", daß die Urologie als "schneidende Disziplin" nicht in die Planungen für das nun zu bauende Operative Zentrum mit einbezogen war. Er verwies auf die Ergebnisse der von ihm in Übereinstimmung mit dem Finanzministerium in Auftrag gegebenen "Machbarkeitsstudie" und auf die dabei offenkundig gewordenen hohen finanziellen Einsparungen sowohl bei den Investitionen als auch bei den Betriebskosten gegenüber einer Sanierung der Urologie beziehungsweise ihrem völligen Neubau: "Ich würde es deshalb für sinnvoll halten, durch die Zugabe eines weiteren Stockwerkes die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß auch die Urologie in den Neubau für die chirurgischen Fächer einbezogen werden kann".

    Nachdem auch Präsident Prof. Berchem bereits in seiner Begrüßung sehr deutlich gemacht hatte, daß die Universität dringend interessiert sei, die Urologische Klinik in das nun zum Bau anstehende "Operative Zentrum" einzubeziehen, kündigte Ministerpräsident Stoiber für diese zusätzliche Maßnahme ebenfalls seine Unterstützung an.

    Ein weiteres Grußwort sprach Würzburgs Oberbürgermeister Jürgen Weber. Für die Maßnahmen des Freistaats im Klinikbereich dankte der Stellvertretende Ärztliche Direktor des Klinikums, Prof. Dr. Jan Helms, in einem Schlußwort.

    Die Baukosten für den Neubau des Chirurgisch-Operativen Zentrums sind derzeit mit 271 Millionen Mark veranschlagt. Als Bauzeit sind fünf bis sechs Jahre eingeplant. Mit dem vorgesehenen Neubau der Chirurgie erfolgt der zweite Auszug eines Klinikums - nach dem des Kopfklinikums im Jahre 1977 - aus dem Gelände des 1921 eröffneten Luitpoldkrankenhauses. Der Neubau, der das bestehende Klinikum der Universität nicht erweitert, sondern die bisherige Chirurgische Klinik lediglich ersetzt, ist nach offizieller Mitteilung der Regierung von Unterfranken das größte Hochbauprojekt des Freistaats in Unterfranken nach dem Krieg.

    Die Überlegungen zum Bau einer neuen Chirurgie reichen in die achtziger Jahre zurück und basieren letztendlich auf Ermittlungen und Vorschlägen, die das Tübinger Krankenhaus-Organisationsbüro "teamplan" im Rahmen eines umfassenden Gutachtens für das gesamte Luitpoldkrankenhaus angestellt hat. Dabei haben sich eine ganze Reihe von Defiziten gezeigt, die in der Chirurgischen Klinik und Poliklinik besonders kraß ausgeprägt seien. Drei Zielvorstellungen wurden diskutiert: die Verlagerung des Klinikums an das Erweiterungsgelände der Universität am Hubland, die Sanierung und Erweiterung im Bestand des Luitpoldkrankenhauses und eine schrittweise Erweiterung auf dem Gelände an der Oberdürrbacher Straße.

    Konkretisiert wurden die beiden letzten Überlegungen, wobei unter dem Druck öffentlicher Finanzknappheit zunächst eine Sanierung des Bestandes ins Auge gefaßt wurde. Bei allen diskutierten Lösungen im Rahmen der Sanierung des Altbaus allerdings wären unter anderem auf die Patientenversorgung erhebliche Belastungen zugekommen, und so beschloß der Fachbereichsrat der Medizinischen Fakultät im Juni 1988, sich für einen Neubau auf dem Erweiterungsgelände an der Oberdürrbacher Straße auszusprechen. 1993 wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb abgeschlossen, der sowohl die Ausgliederung der Chirurgie als auch der Medizinischen Klinik einbezog und den das Architekturbüro Schuster-Pechtold und Partner (München) für sich entscheiden konnte.

    Gebaut werden nun rund 20.500 Quadratmeter Nutzfläche mit 14 Operationssälen und 250 Betten für die Klinik für Chirurgie, die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie sowie für die Klinik für Anästhesiologie. Für den Neubau des "Chirurgisch-Operativen Zentrums" hat der Freistaat 160 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen. Die in Aussicht gestellten Mittel wurden von Ministerpräsident Edmund Stoiber im Rahmen eines "Innovationsprogramms" im Sommer 1994 angekündigt. Sie werden mit den Erlösen aus der Privatisierung von Staatsbetrieben finanziert.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
    German


     

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