12. bis 14. Juni 2014
Nicolai Hartmanns Philosophie wird seit einiger Zeit international wiederentdeckt. Anlässlich der Erwerbung seines Nachlasses durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach im vergangenen Jahr sollen auf der Marbacher Tagung »Nicolai Hartmann: Sein Denken und sein philosophischer Nachlass« Aspekte seiner intellektuellen Biographie und des zeitgeschichtlichen Kontextes seines Werks erörtert werden; außerdem gilt die Aufmerksamkeit seinen Beiträgen zu verschiedenen Disziplinen wie der Ontologie, Ethik und Naturphilosophie. Es sprechen u.a. Andrea Albrecht und Jørgen Sneis (Stuttgart) über »Hartmann und Cohen«, Joachim Fischer (Dresden) über die »Circel-Protokolle aus Hartmanns Nachlass« und Gerald Hartung (Wuppertal) über Hartmanns »Sichtung der Philosophiegeschichte«.
Nicolai Hartmann gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts; er hat die deutsche Universitätsphilosophie insbesondere in den 1930er und 1940er Jahren wesentlich geprägt. Sein Nachlass besteht zum größten Teil aus den Handschriften, die als Druckvorlagen seiner Bücher, Vorträge und Aufsätze dienten. Erhalten sind unter anderem das Manuskript seiner berühmten Marburger Abhandlung Grundzüge einer Metaphysik der Erkenntnis und seine Ethik von 1925. Eine besonders aufschlussreiche Quelle sind die bisher unveröffentlichten Protokolle des Diskussionskreises um Hartmann, die sogenannten »Cirkel-Protokolle«, aus den Jahren 1920 bis 1950. Weiterhin gehört zum Nachlass eine umfangreiche Bibliothek mit Anstreichungen und Anmerkungen.
Der Nachlass von Nicolai Hartmann ergänzt die bedeutende Marbacher Sammlung zur Philosophie des 20. Jahrhunderts, zu der neben anderen die Nachlässe von Martin Heidegger, Karl Jaspers, Hannah Arendt, Karl Löwith, Arnold Gehlen, Hans-Georg Gadamer, Hans Blumenberg sowie die Vorlässe von Ernst Tugendhat und Manfred Frank gehören.
Die Tagung findet vom 12. bis 14. Juni 2014 im Tagungsbereich des Deutschen Literaturarchivs Marbach statt. Um Anmeldung wird gebeten: forschung@dla-marbach.de
Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung.
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