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06/19/2014 10:36

UKE-Forscher leiten internationale Studie zur Behandlung von Gallengangskrebs

Christine Trowitzsch Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen die Therapie von Gallengangskrebs mit einer internationalen Studie unter Leitung des Universitären Cancer Centers Hamburg (UCCH) verbessern. „Der Bedarf ist groß: Mehr als die Hälfte aller Patienten hat zwei Jahre nach der Erstbehandlung ein Rezidiv, das heißt, der Krebs tritt erneut auf“, erklärt Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Henning Wege aus der I. Medizinischen Klinik. An Gallengangs- und Gallenblasenkrebs erkranken mit steigender Tendenz jährlich rund 5000 Menschen in Deutschland. Erste Studienergebnisse werden in vier Jahren erwartet.

    Die Standardbehandlung zur Heilung von Gallengangskrebs (Cholangiokarzinom) ist bisher die operative Entfernung des Tumors. Eine zusätzliche Chemotherapie zur Verbesserung der Langzeitergebnisse wird von den medizinischen Fachgesellschaften nicht empfohlen. „Bei anderen Tumorarten – Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Dickdarmkrebs – ist eine Chemotherapie bei hohem Rezidivrisiko aber etabliert und auch beim Gallengangskrebs wird sie teilweise schon durchgeführt“, sagt Dr. Wege. Zuverlässige Behandlungsergebnisse, die ein solches Vorgehen unterstützen, gebe es allerdings noch nicht. „Das wollen wir möglichst ändern. Wir vergleichen nun die Standardtherapie – eine Operation ohne eine Chemotherapie – mit der zusätzlichen Chemotherapie nach einer Operation.“ Gefördert wird die Untersuchung – eine Phase III-Studie mit dem Namen ACTICCA-1 – von der Deutschen Krebshilfe.

    In die Studie sollen insgesamt 280 Patienten eingeschlossen werden. Alle werden operiert, 140 von ihnen erhalten nach der erfolgreichen Entfernung des Tumors 24 Wochen lang eine zusätzliche Chemotherapie. „Wenn es gelingt, in zwei Jahren die letzten Patienten für die Studie zu gewinnen, haben wir in vier Jahren die ersten Ergebnisse.“ Danach schließe sich die Langzeitbeobachtung aller Patienten an. Das Endergebnis der ACTICCA-1-Studie, das heißt die Auswirkung der zusätzlichen Chemotherapie auf das Gesamtüberleben, wird dann frühestens 2021 vorliegen. Die ersten Patienten sollen bereits im Juni behandelt werden. Partner des UKE sind vor allem die von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichneten onkologischen Spitzenzentren, die so genannten Comprehensive Cancer Centers (CCC). Das Interesse an dem Thema ist international sehr groß. Die Teilnahme mehrerer niederländischer und britischer Zentren ist bereits sicher, Kliniken weiterer Länder (Österreich, Belgien, Australien) befinden sich in Vorbereitung.

    Interdisziplinäres Krankheitsbild
    Die Therapie von Cholangiokarzinomen erfordert ein abgestimmtes Vorgehen unterschiedlicher medizinischer Disziplinen. Die Koordination der Studie wurde daher am UCCH angesiedelt, dessen erklärte Aufgabe unter anderem die Durchführung derartig fächerübergreifender Projekte ist. Die weiteren Mitglieder der Studienleitung spiegeln ebenfalls den interdisziplinären Charakter der Studie wieder: Prof. Dr. Dirk Arnold (ehemaliger Medizinischer Direktor des Hubertus Wald Tumorzentrums am UKE, jetzt Klinik für Tumorbiologie, Freiburg), Prof. Dr. Ansgar W. Lohse (Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Gastroenterologie und Hepatologie), Prof. Dr. Björn Nashan (Direktor der Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie) und Dr. Alexander Stein (Oberarzt der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Onkologie und Hämatologie, und Ärztlicher Koordinator am UCCH). Patienten, die sich für eine Studienteilnahme interessieren, können sich beim Studienteam der ACTICCA-1 melden, Telefon: (040) 7410-55489, E-Mail: acticca@uke.de.

    Kontakt:
    ACTICCA-1 Studienteam
    Priv.-Doz. Dr. Henning Wege und Dr. Alexander Stein
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Martinistraße 52
    20246 Hamburg
    Telefon: (040) 7410-55489
    Fax: (040) 7410-40186
    E-Mail: acticca@uke.de


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    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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