In diesem Jahr zeichnet die Akademie der Wissenschaften und der Literatur den Komponisten Wolfgang Rihm mit dem Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik aus. Der Preis wird an Persönlichkeiten für ein herausragendes Lebenswerk auf dem Gebiet der Dichtung und der Musik vergeben. Er ist mit 25.000,- € dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Erster Preisträger war 2012 Pierre Boulez.
Mit Wolfgang Rihm zeichnet die Jury einen »Schreibmusiker und Musikschreiber« aus und »in der Synthese dieser beiden Daseinsformen den charakteristischsten Kopf unserer Zeit. Rihm überführt den Strom seiner Gedanken zuallererst in Musik, weiß aber auch auf unnachahmliche Weise deren Unaussprechliches in Worte zu fassen. Bei der Tonvermessung seiner klingenden Welt verbündet er sich seit je mit den Geistern der Sprache, mit Sophokles, Hölderlin, Büchner, Nietzsche, Artaud, Heiner Müller, immer wieder Goethe (sie alle begleiten den Komponisten, als seien sie Zeitgenossen) in Werken des großen Musiktheaters (oder in der Intimität des Liedes) – und mit dem Geist seiner eigenen Sprachmacht.«
Wolfgang Rihm wird die Auszeichnung am 6. November 2014 in der Akademie entgegennehmen. Die Laudatio hält die Musikkritikerin Eleonore Büning; das musikalische Programm gestalten der Bariton Hans-Christoph Begemann und der Pianist Thomas Seyboldt.
Stifter des Preises ist die Mainzer Strecker-Stiftung, für die die Vergabe dieser Auszeichnung durch die Akademie der Wissenschaften und der Literatur mit ihrer eigenen Klasse der Literatur und der Musik in den richtigen Händen liegt, wie der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Peter Hanser-Strecker, betont. Im Rahmen des Akademienprogramms koordiniert die Mainzer Akademie seit langem zahlreiche Musikeditionen von Bach bis Schönberg, so dass durch diesen Preis auch die weitere Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst befördert wird. »Ich freue mich, dass nach Pierre Boulez eine weitere bedeutende Doppelbegabung auf den Gebieten der Musik und der Literatur ausgezeichnet wird«, so der Präsident der Akademie, Prof. Dr. Dr. h.c. Gernot Wilhelm.
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