idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/18/2003 13:50

Vorsicht vor Verätzungen bei Bauarbeiten! (BfR PD 04/2003)

Dr. Irene Lukassowitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

    BfR - Pressedienst
    Bundesinstitut für Risikobewertung
    Thielallee 88 - 92, D - 14195 Berlin, Telefon: 01888/412-4300, Telefax: 01888/412-4970 Presserechtlich verantwortlich: Dr. Irene Lukassowitz

    04/2003, 18. Februar 2003

    Vorsicht vor Verätzungen bei Bauarbeiten!

    Das BfR empfiehlt auch dann professionellen Arbeitsschutz, wenn kein Profi am Werk ist

    Baustoffe wie Kalk und Mörtel, Zement und Beton sind schon lange nicht mehr nur in Profihand. Auch Heimwerker versuchen sich an Mörtel-, Estrich- und Betonarbeiten. Den Versuch, auf diese Weise Geld zu sparen, könnte manch einer teuer bezahlen: Bauarbeiten bergen ein beträchtliches gesundheitliches Risiko. Das zeigt die Auswertung von 592 Berichten über Unfälle mit Baustoffen, die in den letzten drei Jahren im Bundesinstitut für Risikobewertung eingegangen sind und überwiegend von den Berufsgenossenschaften kamen. In über 80 Prozent der Fälle handelte es sich um leichte, in über 10 Prozent um mittlere und schwere Gesundheitsschäden. Im Vordergrund stehen Verätzungen an Haut und Augen. Häufig war Kalk der Auslöser. Das BfR rät Heimwerkern deshalb, sich wie Profis vor Gesundheitsschäden zu schützen.

    Die zentrale Erfassungsstelle für Vergiftungen im BfR erfasst seit 1990 ärztliche Mitteilungen über Vergiftungen (nach § 16e Chemikaliengesetz), die von den Giftinformationszentralen der Länder, von Krankenhäusern oder niedergelassenen Ärzten, aus dem Arbeitsschutz und aus der Umweltmedizin gemeldet werden. Das BfR wertet diese Meldungen aus und leitet daraus Empfehlungen ab, die das Gesundheitsrisiko minimieren können.

    Die Analyse der Meldungen über Gesundheitsschäden, die im Zusammenhang mit Baustoffen auftraten, zeigt, dass sie sich auf wenige Ursachen zurückführen lassen: Überkopfarbeiten und Baupulverstaubverwehungen waren die Hauptursache für Augenverletzungen. In 85 Fällen kam es beim Flüssigkalken von Wänden und Ställen zu Verätzungen; 60 weitere Augenverletzungen ereigneten sich beim Mischen und Anrühren von Beton und Mörtel sowie beim Abladen und Umfüllen pulverförmiger Baustoffe. Auch bei Abriss- und Stemmarbeiten sind die Augen durch Fremdkörperflug besonders gefährdet. Arbeiten mit Beton, Estrich oder Mörtel bei gleichzeitiger Durchfeuchtung von Kleidung und Schuhen (z.B. Knien in feuchtem Baustoff) waren dagegen die Hauptursache für zum Teil schwere Hautverätzungen. Zu Verätzungen kam es auch bei Manipulationen an Pumpenschläuchen durch das Herausspritzen von unter Druck stehenden Baustoffen.

    Um solche Gesundheitsschäden wirkungsvoll zu vermeiden, sollten Heimwerker bei Arbeiten mit Baustoffen die gleichen strengen Schutzmaßnahmen beachten, die auch für professionelle Arbeitsplätze gelten:

    - Beim Mischen und Anrühren von Baustoffen, bei Abriss oder Stemmarbeiten und vor allem bei Überkopfarbeiten Schutzbrillen tragen, bei staubigen Arbeiten außerdem Masken.

    - Arbeitshandschuhe sorgfältig auswählen: Lederhandschuhe werden leicht nass und können dann Verätzungen fördern. Bei Arbeiten im feuchten Milieu sind Baumwollhandschuhe mit Kunststoffüberzug (Nitril) besser geeignet. Bei Überkopfarbeiten Stulpenhandschuhe verwenden, weil sie das Eindringen von Feuchtigkeit in die Arbeitskleidung deutlich vermindern können.

    - Durchnässte Kleidung, Schuhe und Handschuhe unverzüglich wechseln.

    - Unbedeckte Hautpartien (Arme, Beine, Gesicht) schützen: Es gibt zahlreiche wirkungsvolle Hautschutzpräparate, die nach einem Hautschutzplan (Hautschutz, Hautreinigung, Hautpflege) angewendet werden sollten. Nach der Arbeit die Haut gründlich reinigen und pflegen.

    ende bfr-p


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Organisational matters, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).