Am 9. Juli wurde in Berlin von Bundesregierung und UNESCO der Vertrag zur Gründung des ersten UNESCO-Wasserinstituts in Deutschland unterzeichnet. Die Institution wird in Koblenz bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde angesiedelt und trägt die Bezeichnung „Internationales Zentrum für Wasserressourcen und globalen Wandel“.
Weltweit gibt es bereits 26 Institute, die unter der Schirmherrschaft der UNESCO stehen. Es handelt sich um Forschungs- und Ausbildungszentren, von denen jedes einen anderen wasserspezifischen Themenkomplex behandelt. Im neuen Zentrum in Koblenz werden der globale Wandel und Wasserressourcen im Fokus stehen. Der Forschungsschwerpunkt wird auf der weltweiten Verfügbarkeit und Qualität von Wasser liegen. Das Wasser-Institut wird Experten aus aller Welt aus- und fortbilden und gemeinsame Forschungsprojekte initiieren. Mit neuen Datenstrukturen wird international ein effizienter Umgang mit gewonnenen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Gewässerkunde ermöglicht. Hierzu gehören auch Referenzdatensätze, die weltweit die Abflussmenge und Güte großer Flüsse und Seen sowie die Grundwasserbeschaffenheit beschreiben.
Das UNESCO-Institut ist bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde gut angesiedelt. In vielen Jahren der interdisziplinären Zusammenarbeit an praxisbezogenen Aufgabenstellungen wurde in der BfG ein umfassendes Expertenwissen zu Wassermengen, Wasserqualität sowie ökologischen Fragestellungen und Wirkungszusammenhängen an Gewässern aufgebaut. Gerade wurde unter Federführung der BfG das fünfjährige Forschungsprogramm KLIWAS abgeschlossen, das die Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserstraßen und Schifffahrt untersuchte. Das neue Institut wird eng mit dem deutschen IHP/HWRP-Nationalkomitee für die Wasserprogramme der UNESCO und WMO kooperieren, dessen Sekretariat schon seit 1975 in der Bundesanstalt für Gewässerkunde ansässig ist.
Dazu erklärt Michael Behrendt, Leiter der Bundesanstalt für Gewässerkunde: „Seit vielen Jahren arbeitet die Bundesanstalt für Gewässerkunde erfolgreich mit Institutionen der WMO und der UNESCO zusammen. Daher ist es uns eine Freude, nun dieses internationale Wasserzentrum unter der Schirmherrschaft der UNESCO beherbergen zu dürfen.“
Aus Sicht der Bundesregierung ist das Zentrum gleichzeitig ein wichtiger Baustein des deutschen Beitrags zur Umsetzung wasserbezogener Ziele der UN.
Weiter führende Informationen zu UNESCO, IHP/HWRP, GRDC und GEMS:
Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) ist eine Institution der Vereinten Nationen mit Sitz in Paris. Sie ist die Weltorganisation mit der größten Expertise zu allen Fragen rund um das Wasser. Die wichtigsten Instrumente der UNESCO sind das Internationale Hydrologische Programm (IHP) mit Nationalkomitees in mehr als 160 Staaten, die regelmäßige Herausgabe des Weltwasserberichts und die Forschungsinstitute unter UNESCO-Schirmherrschaft.
Die WMO, die Weltorganisation für Meteorologie, bündelt ihre Forschungsaktivitäten im Wasserbereich im HWRP (Hydrology and Water Resources Programme).
Das GRDC (Global Runoff Data Centre) ist eine einzigartige Sammlung weltweiter Abflussdaten. Zur Zeit werden Daten von ca. 9000 Stationen aus 157 Ländern vorgehalten. Das GRDC ist seit 1988 in der Bundesanstalt für Gewässerkunde angesiedelt.
GEMS ist eine globale Datensammlung zur Qualität von Oberflächen- und Grundwasser im Rahmen des United Nations Water Programme. Die Einrichtung kam im April 2014 nach Koblenz.
Weitere fachliche Informationen: Direktor und Professor Michael Behrendt, Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Fon 0261/1306 5300, Mail: behrendt@bafg.de; Dr. Johannes Cullmann, IHP-/HWRP-Sekretariat, Fon 0261/1306 5313, Cullmann@bafg.de.
Kontakt und Adresse für Belegexemplar: Benno Dröge, Pressesprecher, Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Tel. 0261/ 1306-5461, Fax: 0261/ 1306 5333, E-mail: droege@bafg.de, Internet: www.bafg.de
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde ist das zentrale wissenschaftlich eigenständige Institut des Bundes für die wissenschaftlich-technische Versuchs- und Forschungsarbeit und die praxisbezogene Beratung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in den Fachgebieten Hydrologie und Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit sowie Ökologie und Gewässerschutz. Sie unterstützt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie andere Bundesressorts in fachspezifischen Fragestellungen zu Bundeswasserstraßen und deren Einzugsgebiete und vertritt diese auch international.
Michael Behrendt, Leiter der Bundesanstalt für Gewässerkunde, bei seiner Ansprache in Berlin
Foto: Ulrich Schröder / BfG
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate, Politics
transregional, national
Cooperation agreements, Organisational matters
German
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