Die Berufsbezeichnung "Diplom-Pharmazeut" klingt ungewöhnlich - und ist es auch. Grund: Bundesweit ist es derzeit nur an wenigen Universitäten möglich, zusätzlich zum eher praxisorientierten Staatsexamen einen Abschluss als Diplom-Pharmazeut machen. Zu diesen Ausnahme-Universitäten (z.B. Bonn, Greifswald und Halle) gehört jetzt auch die Saar-Uni.
Für die Absolventen liegen die Vorteile einer Kombination beider Abschlüsse auf der Hand: Mit dem Diplom-Abschluss erwerben sie - parallel zur Approbation - eine zusätzliche Quali-fikation. Während sie im Staatsexamens-Studium vor allem auf die Praxis als Apotheker vorbereitet werden, können sie sich im Diplomverfahren auf die Forschung konzentrieren. Das erweitert ihre Berufschancen und öffnet ihnen weltweit die Türen zu den pharmazeutischen Forschungseinrichtungen.
Zum Diplomverfahren: Innerhalb eines Projekts, das sowohl an der Saar-Uni als auch in einem Industrieunternehmen angesiedelt sein kann, bearbeiten die Studierenden eigenständig bestimmte Fragestellungen aus der pharmazeutischen Forschung und erstellen eine Diplomarbeit. Die Ergebnisse präsentieren sie anschließend in einem Diplomkolloquium vor der Prüfungs-kommission. Als mündliche Prüfung wird die bereits vor Beginn des Dip-lomverfahrens abgelegte zweite Staatsexamensprüfung gewertet. Der Diplom-Urkunde wird ein so genanntes Diploma Supplement in englischer Sprache beigefügt, in dem die erworbene Qualifikation beschrieben und bestätigt wird, dass sie die Anforderungen umfasst, die international an einen Master-Grad gestellt werden.
Eine Zulassung zum Diplom-Studiengang ist erst nach Bestehen deszweiten Abschnitts der Pharmazeutischen Staatsprüfung möglich (nach acht Semestern). Um die Diplomarbeit anzufertigen, haben die Studierenden maximal neun Monate Zeit. Sie können sich dabei auf Themen aus fünf Teilgebieten spezialisieren: Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Pharmakognosie und Analytische Phytochemie, Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie, Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie sowie Pharmazeutische Biotechnologie.
Das Diplomverfahren Pharmazie gehört seit Beginn des Wintersemesters 2002/2003 zum Studienangebot der Saar-Uni. Initiiert wurde es von den in Saarbrücken und Homburg lehrenden Pharmazie-Professoren der Universität. Erste Absolventin ist Simone Schäfer: Sie hat in Saarbrücken Pharmazie studiert und beschäftigte sich in ihrer gerade abgeschlossenen Diplomarbeit mit dem Nachweis von Designerdrogen im menschlichen Blut. Betreut wurde sie dabei von Prof. Dr. Hans H. Maurer (Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie).
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Prof. Dr. Claus Michael Lehr (Vorsitzender des Diplom-Ausschusses), Tel. (0681) 302-2039, Fax: (0681) 302-4677, E-Mail: lehr@mx.uni-saarland.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Studies and teaching
German
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