idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/19/2014 12:12

DGIM: Internisten wollen Dr. med. neu aufstellen

Anna Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Wiesbaden – Rund 80 Prozent der Medizinstudierenden entscheiden sich für eine Doktorarbeit. Trotzdem suchen die Medizin und vor allem die Innere Medizin in Deutschland dringend qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) hin. Die Fachgesellschaft fordert deshalb in einem aktuellen Positionspapier die gezielte Förderung wissenschaftlich besonders interessierter und begabter Studierender. Die DGIM empfiehlt zudem, den medizinischen Doktorgrad – den Dr. med. – anders zu strukturieren.

    Mehr als ein Viertel aller Promotionen in Deutschland legen angehende Ärzte ab. Doch gerade in der Medizin eilt dem Doktortitel der Ruf voraus, nur als Aushängeschild für die Praxis zu dienen. „Dabei steht die Promotion in erster Linie als Nachweis einer wissenschaftlichen Befähigung“, sagt Professor Dr. med. Frank Lammert, Vorsitzender der Kommission Wissenschaft und Nachwuchsförderung der DGIM aus Homburg. „Mit unserer Forderung nach transparenten Kriterien zur Qualitätssicherung an allen medizinischen Fakultäten möchten wir die Promotion in ihrem ursprünglichen Sinn stärken“, so der Direktor der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum des Saarlandes.

    In ihrem Positionspapier fordert die DGIM eine Aufwertung der Promotion. Dies gelinge beispielsweise durch regelmäßige Betreuungsgespräche und die verbindliche Aufklärung über Regeln guter wissenschaftlicher Praxis. In fachübergreifenden Graduiertenkollegs lässt sich die Qualifizierung im Rahmen der Promotion sichern. Denn bisher bereitet das Studium der Medizin in erster Linie auf den Berufsweg des praktizierenden Mediziners vor. Methodische Kenntnisse und die Einführung in klinische Studien würden heute in der universitären Ausbildung noch immer vernachlässigt, erläutert Lammert. Talentierter Nachwuchs sollte bereits früh im Studium an Forschungsprojekten teilnehmen können. Nur so entwickele sich die Fähigkeit zu eigenständigem wissenschaftlichen Arbeiten.

    Die DGIM rät außerdem dazu, einen Medizinischen Doktorgrad (M.D.) ohne wissenschaftliche Promotion zu schaffen. Dieser würde mit der Approbation erteilt. Angelsächsische Länder handhaben dies seit vielen Jahren so. Der Titel des „Dr. med.“ als „Ph.D.“-Äquivalent wäre demgegenüber erst nach einer entsprechenden Prüfung und Abgabe einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit zu erlangen. Ausschließlich der „Dr. med.“ ermögliche dann auch die spätere Berufung auf eine universitäre Professur.

    Grundsätzlich muss die wissenschaftliche Laufbahn attraktiver werden, betont DGIM Generalsekretär Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich R. Fölsch: „Denkbar wären hier bezahlte Stellen und Stipendien zum formalisierten Promotionsstudium, die finanzielle Förderung von Forschungssemestern sowie die Berücksichtigung weiterer Veröffentlichungen, die während der Promotionsphase entstehen, in den folgenden Qualifizierungsverfahren.“ Nur so könne die vielfältige Forschungslandschaft der Inneren Medizin in Deutschland erhalten werden.

    Das vollständige Positionspapier der DGIM finden Sie hier: http://www.dgim.de/portals/pdf/Kommissionen/20140812_PP_Wi_Nachw.pdf

    Pressekontakt für Rückfragen:
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
    Pressestelle
    Anne-Katrin Döbler
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-552
    Fax: 0711 8931-167
    voormann@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.dgim.de
    http://www.dgim.de/portals/pdf/Kommissionen/20140812_PP_Wi_Nachw.pdf


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Teaching / education
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).