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03/03/2003 10:09

Teil des Ganzen

Bernad Lukacin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD

    Fraunhofer IGD zeigt innovative Technologie auf der CeBIT 2003: Von Wartungsarbeiten an einem BMW-Motor mittels AR-Technologie bis zu mobilen Diensten für den Tourismus

    In der digitalen Welt von morgen werden neue Schnittstellen und Interaktions- bzw. Kommunikationsformen zwischen Mensch und Maschine entstehen. Der Computer muss sich dabei an den Bedürfnissen des Menschen orientieren und nicht umgekehrt. Ziel ist es, dass die neuen Techniken nicht mehr als Rechner zu erkennen sind, sondern sich nahezu unsichtbar zum Beispiel in der Kleidung, in Wänden, in Autos oder in Accessoires befinden. Sie beziehen die natürlichen Interaktionsmöglichkeiten wie Sprache, Mimik oder Gestik ein.

    Für die Verwirklichung dieser Visionen sind bereits entscheidende Technologien entwickelt worden, die das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD während der CeBIT 2003 am Gemeinschaftsstand in Halle 11, Stand A 24, vom 12. bis 19. März 2003 präsentiert. Mittels der Schlüsseltechnologien der virtuellen und erweiterten Realität (VR/AR) ist beispielsweise eine drastische Verkürzung in der Produktentwicklung, eine Vereinfachung von Service und Wartung oder auch eine neue Informationsvermittlung für
    Touristen möglich.

    Virtuelle Möbel
    Augmented Reality (AR) kann beispielsweise auch beim Einrichten der eigenen Wohnung helfen. Denn wer kennt die Problematik nicht: Im Möbelgeschäft sieht der Kleiderschrank schön aus und scheint auch in die Einrichtung zu passen. Zu Hause aufgebaut tritt dann die Ernüchterung ein. Mit AR lassen sich Möbel bereits vor dem Kauf im Zimmer plazieren und die entsprechende Wirkung wahrnehmen.

    Im EU-Projekt ARIS (Augmented Reality Image Synthesis) entwickeln IGD-Wissenschaftler gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern wie etwa IKEA die notwendigen Technologien dafür. Ziel ist es, dass aus einem einfachen Foto das Schlafzimmer oder die Küche dreidimensional rekonstruiert werden kann. Der Kleiderschrank könnte dabei auch hinter einem anderen Gegenstand wie etwa dem Bett plaziert werden und durch eine reale Beleuchtungssimulation in der Abendstimmung begutachtet werden. Doch ARIS ist nicht nur für Möbel geeignet. Denkbar sind Anwendungen wie Brillen- und Kleiderkauf. In ein reales Bild oder ein Video könnten darüber hinaus virtuelle Fahrzeuge oder andere Objekte eingeblendet werden.

    Im Handumdrehen
    Auch für den mobilen Einsatz in Freizeit und für die Arbeit bieten AR-Technologien eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Das "Handbuch der Zukunft" etwa besteht aus einer teiltransparenten Datenbrille und einem tragbaren Computer. Informationen oder Anweisungen können direkt über das reale Objekt eingeblendet werden. Das System zeigt erstmalig eine mobile AR-Komplettlösung und ist von Forschern aus dem Fraunhofer IGD zusammen mit industriellen Partnern wie Siemens und BMW entwickelt worden.
    Die hohe Praxisorientierung öffnet den Horizont für eine große Anzahl von innovativen und neuen Anwendungsbereichen: vom Service- und Montagehandbuch, über die Operationsunterstützung für Chirurgen bis hin zur Navigationsunterstützung für Touristen in Museen oder Kulturstätten. Denn herkömmliche Montagehandbücher und Bedienungsanleitungen können selbst versierte Techniker zum Verzweifeln bringen, wenn sie eine neue, hochkomplexe Maschine in Betrieb nehmen oder warten sollen. Das System leitet den Techniker Schritt für Schritt an, indem es ihm die entsprechenden visuellen und akustischen Anweisungen erteilt. Gleichzeitig hat er die reale Maschine im Blickfeld und kann unmittelbar die Instruktionen ausführen - das Tempo bestimmt er selbst.

    Während der CeBIT demonstrieren die Wissenschaftler des IGD die Technologie an einem BMW-Motorblock gemeinsam mit Technikern des Münchner Autobauers. Gezeigt wird der Ausbau des Valvetronic-Motors aus einem 8-Zylinder Ottomotor der aktuellen 7er Baureihe.

    Voll informiert auf Reisen
    Das Handbuch wird über einen mobilen Computer für Touristen zum persönlichen Tour Guide. Ein tragbares Display lässt für den Betrachter vor Ort vergangene Bauwerke wieder auferstehen oder kann Stadtpläne zur Orientierung anzeigen. Gerade für den touristischen Bereich arbeiten IGD-Forscher daran, mittels Geographischer Informationssysteme (GIS) neue Anwendungen zu ermöglich oder bereits bestehende Dienste zu verbessern. Unter dem Thema "Mobile Tourism" werden auf der diesjährigen CeBIT Entwicklungen und Ergebnisse verschiedener Projekte aus dem Bereich GIS präsentiert.
    Dabei legen die Wissenschaftler des IGD vor allem Wert darauf, den Zugriff auf aktuelle, personen- und positionsbezogene Informationen (LBS: Location Based Services) zu ermöglichen. Jeder soll an jedem Ort die Informationen abrufen können, die er gerade braucht. Die rasante, technische Weiterentwicklung mobiler Endgeräte und der Ausbau neuer, breitbandiger Telekommunikationsnetze wie UMTS fördern diese neuen Entwicklungen maßgeblich. Ziel ist es, die Technologien für den breiten Einsatz nutzbar zu machen. Derzeit werden die Services in verschiedenen Gebieten in Europa getestet (Athen, Darmstadt, Heidelberg, Ostsee-Raum).

    Weitere Informationen zu den CeBIT-Exponaten des Fraunhofer-IGD finden Sie im Internet unter: http://www.cebit2003.fraunhofer.de.

    Kontakt:
    Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
    Bernad Lukacin
    Unternehmenskommunikation
    Fraunhoferstraße 5
    64283 Darmstadt
    Telefon: 06151/155-146
    Telefax: 06151/155-446
    Email: Bernad.Lukacin@igd.fraunhofer.de

    Kurzprofil INI-GraphicsNet:
    Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt. Weitere Institutionen des Netzwerkes sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Computergraphik in Chemie und Pharmazie (AGC) in Frankfurt, das Fraunhofer Center for Research in Computer Graphics (CRCG) in Providence, Rhode Island (USA), das Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur, das Centro de Computaç"o Gráfica (CCG) in Guimar"es (Portugal), das Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), das Institute for New Media Technology (NEMETech) in Seoul (Süd-Korea) und das Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GRAPHITech) in Trento (Italien).

    Innerhalb des Netzverbundes sind an den neun Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 560 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Bei einem Haushalt von über 41 Millionen Euro bildet das INI-GraphicsNet weltweit den größten Forschungsverbund auf dem Gebiet der Graphischen Datenverarbeitung.


    More information:

    http://www.cebit2003.fraunhofer.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Information technology, Media and communication sciences
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

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