Berlin, 17.09.2014 (dk) – Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) hat für Kliniken eine neue Zertifizierung im Bereich Intensivmedizin entwickelt. Diese soll die Qualität auf Intensivstationen sichern und die Versorgung der Patienten verbessern. Die Anforderungen des modular aufgebauten Zertifikats sind dementsprechend hoch. Geprüft werden unter anderem die personellen Ressourcen, die Behandlungsprozesse und -ergebnisse. Sowohl Universitätskliniken als auch nicht-universitäre Krankenhäuser können die Bescheinigung erhalten. Die ersten Vergaben sind noch für dieses Jahr geplant.
Über zwei Millionen Menschen werden in Deutschland jährlich intensivmedizinisch behandelt [1]. Dafür stehen etwa 1.200 eigens dafür ausgestattete Krankenhäuser zur Verfügung [1]. Patienten, die eine besondere Überwachung, Pflege oder Behandlung brauchen, werden in einer spezialisierten Einheit von für diese Aufgaben geschulten Fachärzten und Pflegekräften versorgt. Dennoch besteht in diesem Bereich eines Krankenhauses aufgrund der schweren Erkrankungen das höchste Risiko für Komplikationen sowie zu versterben [2]. „Darum ist die Sicherheit der uns anvertrauten kritisch erkrankten Patienten sowie der Erhalt und die Verbesserung der Versorgungsqualität das höchste Handlungsgebot“, betont Professor Dr. med. Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum der RWTH Aachen.
Erstmals intensivmedizinische Inhalte geprüft
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wird die DGAI zukünftig Intensivzertifikate vergeben. Das Ziel ist, qualitativ hochwertige Intensivmedizin auf allen medizinischen Versorgungsebenen zu gewährleisten. Auf diese Weise soll die Qualität in den Einrichtungen gesichert und optimiert werden. „Dadurch können wir zusätzliche Leben retten und den Wunsch der Patienten und ihrer Angehörigen nach einer optimalen Behandlung erfüllen“, erläutert DGAI-Präsident Professor Dr. med. Christian Werner die Intention der Anästhesisten. „Unsere Fachgesellschaft hat hier eine Vorreiter-Rolle eingenommen“, führt er weiter aus. Eine strukturelle Zertifizierung, die nicht nur formale Aspekte sondern auch intensivmedizinische Inhalte einbezieht, gab es bisher nicht.
Hohe Anforderungen gewährleisten Versorgungsqualität
Das neue Zertifikat kann von allen Kliniken und Fachrichtungen erworben werden. Es ist modular aufgebaut und besteht aus einem Basisteil und neun, darauf aufbauenden Kompetenz¬modulen. Die Kliniken können als Basis ihre Intensivmedizin als Regel- und Schwerpunktversorgung zertifizieren. Zusätzlich, aber nicht obligat, stehen weitere Bereiche als Kompetenzmodule zur Auswahl: Forschung und Lehre, Neuro, Kardiovaskulär, Extrakorporale Lungenunterstützung (ECMO), Entwöhnung von der Beatmung, Polytrauma, Verbrennung, Intermediate Care (IMC) und Transplantation. „So können sich die Kliniken das hohe Niveau ihrer jeweiligen Spezialisierung bescheinigen lassen“, erklärt Marx. Die Zertifizierung stellt sehr hohe Anforderungen [2] an die intensivmedizinischen Zentren. Hierzu zählen eine 24-stündige Aufnahmebereitschaft für kritisch Kranke und eine Operationsbereitschaft für Notfälle rund um die Uhr. In der Kernarbeitszeit wird die Präsenz eines speziell ausgebildeten Facharztes gefordert, der ausschließlich für diesen Bereich zur Verfügung steht. Auch die Pflegekräfte brauchen eine besondere Qualifikation. Zudem darf ein Pflegender höchstens für drei Patienten zuständig sein. Im Rahmen einer Rezertifizierung werden die Kriterien alle drei Jahre überprüft. „Das Zertifikat ist ein Gütesiegel für die Kliniken“, versichert Marx. „Daher freuen wir uns über das große Interesse daran.“ Die ersten Bescheinigungen sollen noch dieses Jahr vergeben werden.
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Weitere Informationen im Internet:
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin e. V.: www.dgai.de
Wissenschaftlicher Arbeitskreis Intensivmedizin (WAKI) der DGAI:
www.ak-intensivmedizin.de
Hauptstadtkongress der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie (HAI) 2014 vom 18. bis 20. September 2014 in Berlin: www.hai2014.de
Über die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI):
Die im April 1953 gegründete Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin e. V. (DGAI) vereinigt über 13.000 Mitglieder und ist damit die drittgrößte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft Deutschlands. Nach ihrer Satzung hat sie die Aufgabe, „Ärzte zur gemeinsamen Arbeit am Ausbau und Fortschritt der Anästhesiologie, lntensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie zu vereinen und auf diesen Gebieten die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“. Gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA) trägt die DGAI die Deutsche Akademie für Anästhesiologische Fortbildung e. V. (DAAF), die regelmäßig Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen für Anästhesisten durchführt. Die DGAI veranstaltet jährlich den Deutschen Anästhesiecongress (DAC), den Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (HAI) und richtet darüber hinaus internationale Anästhesiekongresse aus. Präsident der DGAI ist Prof. Dr. med. Christian Werner, Mainz.
Quellen:
[1] Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Intensivmedizinische Versorgung in Krankenhäusern Anzahl Krankenhäuser, Betten sowie Aufenthalte (Behandlungsfälle und Berechnungs-/Belegungstage), 2012, www.gbe-bund.de, abgerufen am 21.08.2014.
[2] Marx G.: Modulares Zertifikat Intensivmedizin der DGAI. Anästhesie & Intensiv-medizin 2014;55:316-329.
Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI)
Roritzerstraße 27
90419 Nürnberg
www.dgai.de
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Auf dem HAI:
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In der Zeit vom 18. bis 19. September 2014
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Freitag, 19. September 2014, 8.00 bis 17.00 Uhr
Tel.: 030/6831-30425 (während des Kongresses)
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Medicine, Social studies
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German
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