Wissenschaftler der Universität Hamburg entdecken Vorstufe des Lebens im Süßwasser / Ihre Proben entnahmen sie der naheliegende Elbe
Nach neuesten Erkenntnissen Hamburger Wissenschaftler könnte die Entstehung des Lebens, die bislang vor allem im Ur-Ozean vermutet wird, sich durchaus auch im Süßwasser vollzogen haben. Martin Kerner (Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft), Alejandro Spitzy (Institut für Biogeochemie und Meereschemie) und Heinrich Hohenberg (Heinrich-Pette-Institut für Virologie und Immunologie) beschreiben in NATURE (März 2003, Vol. 1469) erstmals ihre Entdeckung: In Süßgewässern wie der Elbe kommt es zu einer spontanen Bildung von Mikropartikeln aus gelöstem organischem Material, die Bakterien bzw. Zellorganellen in Gestalt, Größe und chemischer Zusammensetzung zum Verwechseln ähnlich sind.
Das Novum dieser Entdeckung: Die Eigenschaften von Wasser als Strukturgeber und die Eigenbewegung der Moleküle als Energiequelle reichen aus, um lose umhertreibende organische Moleküle offenbar zielgerichtet in eine geordnete partikuläre Form zu überführen, die eine Vorstufe des Lebens darstellen könnte.
Die Wissenschaftler nehmen an, dass die von ihnen entdeckten Mikropartikel zum einen die Fähigkeit besitzen, in Gewässern biochemische Prozesse zu katalysieren, und zum anderen höheren Organismen als Nahrung dienen. Trifft dies zu, so würden die Mikropartikel das Verständnis für Süßwasser-Ökosysteme grundlegend erweitern und zudem neue Möglichkeiten einer kommerziellen Nutzung in der Biotechnologie eröffnen.
Für nähere Informationen:
Dr. habil Martin Kerner
Universität Hamburg, Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft
Tel. (040) 428 38 - 6655
E-Mail: kerner@uni-hamburg.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
transregional, national
Research results
German
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