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10/09/2014 13:19

Akademischer Senat der HS Harz beschließt einstimmig Hochschulentwicklungsplan 2015 - 2019/2024

Andreas Schneider Dezernat Kommunikation und Marketing
Hochschule Harz, Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)

    Der Senat der Hochschule Harz hat am Mittwochnachmittag, dem 8. Oktober 2014, einstimmig den vom Rektorat nach Verhandlungen mit den Fachbereichen eingebrachten Hochschulentwicklungsplan 2015 - 2019/24 (HEP) beschlossen. Auf Grundlage dieses HEP und der darin nachgewiesenen Maßnahmen zur Hochschulfinanzierung kann der Rektor nunmehr die Zielvereinbarung mit dem Land für die Jahre 2015 - 2019 aushandeln; zugleich dient der HEP als Grundlage für die Verhandlung der internen Zielvereinbarungen mit den drei Fachbereichen der Hochschule Harz.

    HEP 2015 - 2019/2024
    Die 1991 gegründete Hochschule Harz besteht aus den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften und Automatisierung/Informatik am Standort Wernigerode sowie Verwaltungswissenschaften am Standort Halberstadt. Im angelaufenen Wintersemester 2014/15 sind rd. 3.200 Studierende in die 22 Studiengänge immatrikuliert; zum Wintersemester haben 610 Erstsemester ihr Studium an den drei Fachbereichen aufgenommen. Aufgrund sehr großer Nachfrage nach Studienplätzen sind zwei Drittel der Studiengänge mit einer Zulassungsbeschränkung („Numerus Clausus“) versehen.

    Das wissenschaftliche Angebot der Hochschule Harz ist scharf profiliert: Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften sind dies die betriebswirtschaftlichen Studiengänge rund um den Tourismus, Dienstleistungen und Wirtschaftspsychologie, am Fachbereich Verwaltungswissenschaften wird der Nachwuchs für den Öffentlichen Sektor des Landes, im Bund und in Europa ausgebildet, am Fachbereich Automatisierung und Informatik dem Namen entsprechende technische Studiengänge vorgehalten. Besonders großer Nachfrage erfreut sich hier der - ebenfalls mit einem NC belegte - Studiengang Medieninformatik.

    Auf Grundlage des HEP wird die Hochschule Harz entlang dieser Linien ihr Angebot einerseits straffen, andererseits ergänzen. In Umsetzung der vom Wissenschaftsrat 2013 empfohlenen, vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt aufgegriffenen Forderung nach einer Konzentration der Angebote wurde bereits im Sommersemester 2014 durch den Akademischen Senat beschlossen, folgende Studiengänge zu schließen:

    - FB AI:
    - Informatik/Mobile Systeme (M.Eng.)
    - Mechatronik-Automatisierungssysteme (B.Eng., dual)
    - Mechatronik-Automatisierungssysteme (B.Eng.)
    - Automatisierungstechnik und Ingenieur-Informatik (B.Eng.)

    - FB Vw:
    - Verwaltungsmanagement/eGovernment (B.A.)

    - FB W:
    - Kulturmanagement/Kulturmarketing (M.A., berufsbegl. - gemeinsam mit HS Merseburg)
    - Wirtschaftspsychologie (M.A., berufsbegl.)
    - Strategisches Touristikmanagement (M.A., berufsbegl.)

    Diese Schließungen und weitere Maßnahmen erlauben auf Grundlage des HEP die Einrichtung folgender neuer Angebote in den nächsten Jahren:

    FB AI:
    - Zwei Kernstudiengänge Ingenieurwissenschaften („Smart Automation“, B.Eng.) und Informatik (Kommunikationsinformatik, B.Sc.)
    - Medieninformatik (M.A.)

    FB Vw:
    - Wirtschaftsförderung (M.A. berufsbegl.)
    - Public Management (M.A.)

    FB W:
    - Tourismusmanagement/ITS, (B.A.) - spanischer Sprachzweig
    - Wirtschaftspsychologie (M.Sc.)

    Weitere Angebote:
    In diesen Studiengängen werden - orientiert am Bedarf der Wirtschaft - duale Programme angeboten.

    Darüber hinaus wird die Hochschule auch künftig im Bereich der Weiterbildung ihr Verfahren zur Anrechnung beruflicher oder hochschulischer Leistungen anbieten und damit flexibel auf individuelle Studienbedürfnisse von Interessenten reagieren.

    Studienbetreuung:
    Die Hochschule wird im HEP-Zeitraum verschiedene Maßnahmen zur Erhöhung der Studienerfolgsquote ergreifen. Zentraler Baustein wird dabei das Programm „Studium++“ sein, dass den Studierenden in technischen Studiengängen erlaubt, die Studieneingangsphase länger zu gestalten und ggfs. vorhandene Defizite in den Vorkenntnissen nachzuholen.

    Forschung:
    An jedem Fachbereich werden bis zu drei Forschungsschwerpunkte ausgebaut. Gemeinsamer übergreifender Schwerpunkt aller drei Fachbereiche ist das Thema „Demografie und Folgen des demografischen Wandels“, das sowohl von technischer wie auch von ökonomischer oder juristischer Seite angegangen wird.
    Zum Erhalt und Ausbau der erfolgreichen Drittmittelentwicklung wird es an der Hochschule Harz künftig eine zentrale Einrichtung geben, die Ansprechpartnerin für Unternehmer und Interessenten bei Fragen der Forschungs- und Entwicklungskooperation sowie der Weiterbildung ist.

    Transfer-Aktivitäten:
    Das KAT soll im HEP-Zeitraum ausgebaut und das bereits eingerichtete „Application Lab“ als zentrale Stelle zur Unterstützung von Fördermittelanträgen verstetigt werden.

    Regionale Aktivitäten:
    Die Hochschule Harz ist mit ihren drei Fachbereichen die größte Bildungseinrichtung der Harz-Region. Sie ist unerlässlicher Partner für Projekte der Wirtschaft, der Verwaltung und privater Interessenten.

    Daher sieht sich die Hochschule Harz auch in den nächsten Jahren als integraler Bestandteil der „Bildungslandschaft Harz“ Die 2006 eingerichtete KinderHochschule mit jährlich mehr als 1.000 Teilnehmer_innen und die 2007 eingerichtete GenerationenHochschule mit mehr als 2.500 Teilnehmer_innen pro Jahr werden in dieser Form als kostenfreies Angebot der Hochschule Harz für die Region fortgeführt. Beide Veranstaltungsreihen werden ergänzt durch vielfältige kulturelle Angebote auf den Campi in Halberstadt und Wernigerode.

    Internationalisierung:
    Das bereits bestehende Programm Englisch-sprachiger Lehre wird erweitert und dadurch die Attraktivität der Hochschule für ausländische Studierende vergrößert.

    Berufungspolitik:
    Die Hochschule Harz hat 2005 aus Gründen der Qualitätssicherung und der Wahrung notwendiger Flexibilität die grundsätzliche Erstbefristung von Professuren eingeführt und zugleich dem Rektor ein erweitertes Verhandlungsmandat erteilt. Dieses Modell hat sich durchweg bewährt und wird auch in der Umstrukturierungsphase des HEP-Zeitraums weiter verfolgt. Darüber hinaus wird der Umgestaltungsprozess durch die Einrichtung so genannter „HSP-Professuren“ in besonders stark ausgelasteten Bereichen begleitet.

    Einsparungen:
    Auf Grundlage der Einigung von Bernburg vom 29. November 2013 hat die Hochschule Harz für den Zeitraum von 2015 - 2019 eine Budgetreduktion von rd. 1,05 Mio. Euro (rd. 210.000 €/p.a.) zu gestalten. Hinzu treten Mehrbelastungen durch die seitens des Landes nicht ausgeglichene W-Besoldungsreform aus dem Jahr 2013, anteililge Übernahme von Tariferhöhungen sowie allgemeine Kostensteigerungen für den Betrieb. Daraus folgt die Notwendigkeit von Einsparungen im Umfang von rd. 320.000 €/p.a. bis 2019, sodann von rd. 450.000 € bis 2024.

    Diese Kürzungen werden erbracht durch die Streichung von zunächst fünf (5) Stellen der Besoldungsgruppe W2 oder einer vergleichbaren Vergütungsgruppe. Die Nicht-Wiederbesetzung entsprechender Planstellen des Stammpersonals beginnt im Jahr 2015 und wird bis zum Jahr 2019 Einsparungen im geforderten Umfang erbringen. Gleiches gilt für den Zeitraum bis 2024.

    Durch die vorbenannten Strukturmaßnahmen und die Umgestaltung der Studienprogramme ist es möglich, bis 2019 je eine W2-Professur an den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften und Verwaltungswissenschaften abzubauen. Am Fachbereich Automatisierung und Informatik werden bis zum Jahr 2019 drei Planstellen im Gegenwert von W2-Professuren eingespart.

    Durch diese Maßnahmen werden zusätzliche, die Ausstattung der Professuren betreffende Mittel frei, die ebenfalls zu Zwecken der Haushaltsreduktion eingesetzt werden. Darüber hinaus bilden Schritte zur Kostensenkung für Energie und Verwaltung die weitere Reduktion des Grundbudgets ab.

    Fazit:
    Die Hochschule Harz erfüllt mit dem vorliegenden Hochschulentwicklungsplan die Vereinbarung von Bernburg aus dem November 2013. Die Maßnahmen zeigen auf, dass die vom Gesetzgeber geplante Reduzierung des Grundbudgets aufgefangen werden kann und zugleich eine offensive Entwicklung der Hochschule Harz möglich ist.

    Der Akademische Senat der Hochschule Harz trägt diesen Kurs einstimmig. Damit ist jedoch die Forderung nach einer auskömmlichen Grundfinanzierung wie auch nach aufgaben-adäquater Budgetierung keineswegs aufgegeben. Sie muss – gerade im Kontext immer neuer Anforderungen an die Hochschulen und vor dem Hintergrund verfügbarer Mittel durch den Bund alsbald verhandelt werden.

    Zitate Prof. Dr. Armin Willingmann, Rektor der Hochschule Harz und Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt, im Rahmen der Landespressekonferenz am 09.10.2014:
    „Sie können nicht mit einer reduzierten Menge an Personal dieselben Leistungen erbringen.“
    „Wir müssen ab 2016 dazu kommen, dass ein Teil der dem Land jetzt zur Verfügung stehenden BAföG-Mittel die Grundfinanzierung der Hochschulen insgesamt stützt.“


    More information:

    http://www.hs-harz.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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