Uni Jena und Pennsylvania State University planen strategische Forschungspartnerschaft
Jena (19.03.03) Die Universität Jena hat zahlreiche Partner auf der ganzen Welt. Offizielle Partnerschaftsverträge sind allerdings trotz bereits 46 bestehender immer etwas besonderes, da die Friedrich-Schiller-Universität höchstes Niveau bei den Kooperationen anstrebt. "Wir legen großen Wert auf die Qualität unserer internationalen Verbindungen", unterstreicht Universitäts-Rektor Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn, "und schließen nur Verträge ab, die durch intensive inhaltliche Arbeit getragen werden". An einem weiteren Vertrag arbeitet die Universität Jena in diesen Tagen mit Nachdruck. Die amerikanische Pennsylvania State University hat großes Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert. Um die Details zu besprechen und einen persönlichen Eindruck von Jena zu bekommen, befindet sich seit heute (19.03.) eine hochkarätige Delegation der Penn State University an der Friedrich-Schiller-Universität. In den nächsten vier Tagen werden die sieben Amerikaner unter der Leitung von Dean Raymond Coward mit den Verantwortlichen und einzelnen Jenaer Wissenschaftlern intensive Gespräche führen, um mögliche Kooperationsfelder zu ermitteln.
"Dieses Programm ist völlig anders als sonst", betont Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen. "Die Kooperation soll weit über den üblichen Studenten- und Dozentenaustausch hinausgehen", sagt der Entwicklungspsychologe, dessen Lehrstuhl seit 1995 mit Partnern der Penn State verbunden ist. "Bei der geplanten Verbindung geht es - anders als bei den meisten Verträgen - um eine strategische Partnerschaft in der Forschung", erklärt Prof. Meyn. Die Friedrich-Schiller-Universität soll Partner der amerikanischen Hochschule werden zur gegenseitigen Stärkung der Forschung, verdeutlicht der Rektor der Universität Jena.
Die Amerikaner suchen Partner, die ihnen dabei helfen, "den Forschungsrang wechselseitig zu verstärken", weiß Prof. Silbereisen, der vor seiner Berufung an die Jenaer Uni Professor an der Penn State war und dort bis heute als Honorarprofessor tätig ist. "Wir werden als führende Forschungskapazität gesehen", wertet er das große Interesse der Amerikaner, denn "sie suchen sich ihre Partner nach der Qualität - egal an welchem Ort".
Jena kommt für eine solche strategische Partnerschaft auf mehreren Gebieten in Frage. Zunächst werden die Amerikaner - neben Gesprächen mit der Universitätsleitung - individuelle Treffen mit Jenaer Psychologen, Sozial- und Verhaltenswissenschaftlern sowie Naturwissenschaftlern und Medizinern durchführen, um konkrete Projekte zu ermitteln. Bedingt ist diese Vorauswahl durch die Ausrichtung des federführenden "College of Health and Human Development", wo die bereits bestehende Partnerschaft der Entwicklungspsychologen angesiedelt ist. An dieser Einrichtung der Penn State werden über 6.000 Studierende in Disziplinen wie Entwicklung über die Lebensspanne, Bewegungswissenschaften, biologische und verhaltenswissenschaftliche Grundlagen der Gesundheit, aber auch Hotel- und Freizeitmanagement sowie Krankenpflege ausgebildet.
Die Penn State mit ihren insgesamt rund 83.000 Studierenden verteilt sich auf mehrere Standorte. "Die riesige Universität ist wie eine Stadt mit einem eigenen Flughafen", beschreibt Prof. Silbereisen die Größe. Wichtiger ist ihm und der Jenaer Universität ein anderer Aspekt der renommierten amerikanischen Universität. "Penn State ist eine der weltweit führenden Forschungs-Universitäten", betont Silbereisen.
Sollten sich die Gespräche in dieser Woche sowie bei zwei weiteren Besuchen als fruchtbar erweisen, plant die Jenaer Uni für den Herbst einen Gegenbesuch in den USA. Dort sollen dann der Partnerschafts-Vertrag endgültig unterzeichnet und weitere Projekte vereinbart werden. "Ich bin optimistisch, dass es zu einer Zusammenarbeit kommen wird, die zum beidseitigen Nutzen führt", sagt Prof. Silbereisen.
Kontakt:
Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen
Institut für Psychologie der Universität Jena
Am Steiger 3 / Haus 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945201, Fax: 03641 / 945202
E-Mail: Rainer.Silbereisen@rz.uni-jena.de
(1.v.r.) Prof. Dr. Rainer Riemann empfing heute eine Delegation der Penn State University unter Leit ...
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transregional, national
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