In nahezu allen Wissenschaftsgebieten besteht die Gefahr, dass Forschungsergebnisse zu schädlichen Zwecken missbraucht werden. Diese Dual-Use-Problematik löst immer wieder Diskussionen über Nutzen und Risiken einzelner Forschungsvorhaben aus. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutsche Ethikrat veranstalten am Montag, 3. November 2014, in Halle (Saale) ein gemeinsames wissenschaftliches Symposium zu diesem Thema. Ziel ist es, das Problembewusstsein für einen möglichen Missbrauch von Forschungsergebnissen zu stärken.
Symposium: „Wissenschaftsfreiheit und Wissenschaftsverantwortung“
Montag, 3. November 2014, 11:00 bis 17:30 Uhr
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina,
Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
Bei dem Symposium stellen Experten Chancen und Risiken ausgewählter Wissenschaftsbereiche dar, zum Beispiel der Forschung zur Übertragbarkeit von Viren, zur additiven Fertigung (3D-Druck) oder zum Umgang mit großen Datenmengen (Big Data). Darüber hinaus geht es darum, wie Hochschulen, Wissenschaftsorganisationen und die Industrie Forscher für das Thema sensibilisieren und beraten können. Es wird die Frage aufgeworfen, wie sinnvoll Publikationsbeschränkungen sind und wer darüber entscheiden sollte. Zudem werden die Teilnehmer über die möglichen Konsequenzen diskutieren, wenn bestimmte Forschungsarbeiten untersagt werden.
Das Symposium soll Anregungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung geben: Durch Berichte über die aktuelle Praxis in anderen Ländern und die Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen der Wissenschaftsverantwortung, Forschungsethik und Risikopsychologie.
Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die Frage, ob freiwillige Kodizes anstelle von gesetzlicher Reglementierung von Forschung ausreichend sind, um das Risiko des Missbrauchs von Forschungsergebnissen zu minimieren. In einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Ist die Selbstverpflichtung der Wissenschaft durch Ethikregeln zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung ausreichend?“ diskutieren Prof. Dr. Andreas Barner, Boehringer Ingelheim GmbH, der Psychologe Prof. Dr. Wolfgang Gaissmaier, Universität Konstanz, Prof. Dr. Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Prof. Dr. Ulrich Sieber, Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht, Freiburg, und Prof. Dr. Silja Vöneky, Mitglied des Deutschen Ethikrates, Universität Freiburg. Moderiert wird das Podium von dem Wissenschaftsjournalisten Volkart Wildermuth.
Das Symposium ist öffentlich, bitte melden Sie sich bis Mittwoch, 29. Oktober 2014, an.
http://www.leopoldina.org/de/dualuse-2014
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Scientific conferences
German
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