Ein syrischer Arzt, eine polnische Köchin und eine chinesische Ingenieurin: An so vielen Stellen im Arbeitsmarkt ist kulturelle Vielfalt Alltag, aber noch immer ist sie nicht selbstverständlich. Um Vorbehalte abzubauen und neue Perspektiven zu ermöglichen, starteten Forscher des RUB-Instituts für Arbeitswissenschaft (IAW) vor drei Jahren die „TransVer-Offensive, Transkulturelle Vernetzung“. Gemeinsam mit ihren vier Projektpartnern (RevierRessourcen, Synko e.V., bkp Team, futureorg Institut) und vielen Gästen feierten sie am 31. Oktober den erfolgreichen Abschluss der dreijährigen Zusammenarbeit. Dabei stand die TransVer-Offensive noch einmal im „360-Grad-Blick“.
Ungewöhnliche Begegnungen und etablierte Methoden
Sei es zwischen Kolleginnen und Kollegen, zwischen einem Kunden und einem Mitarbeiter oder in Bewerbungssituationen: Viele Menschen begegnen kultureller Vielfalt immer noch mit Unsicherheit, häufig allein aus mangelndem Wissen. Die Folgen können Ausgrenzung und Ablehnung sowie Vermeidungsstrategien bis hin zu Diskriminierung sein. Die fünf Teilprojekte setzten sich vor drei Jahren zum Ziel, dem entgegenzuwirken. „Mit teils ungewöhnlichen Begegnungen und dem Einsatz etablierter Methoden in neuen Zusammenhängen haben wir es geschafft, Barrieren zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft abzubauen“, berichtet der Projektleiter Prof. Dr. Heiner Minssen, Arbeits- und Industriesoziologe am IAW. Diese Methoden waren unter anderem Workshops, Coachings, Lern-Assessment-Center und Positivkampagnen über erfolgreiche Menschen mit Migrationshintergrund. Die TransVer-Offensive ist Teil des Bundesprogramms „XENOS – Integration und Vielfalt“ und wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Erfahrungen aus dem Projekt
Vernetzt mit den Partnerprojekten aus Wirtschaft, Verwaltung und Vereinen hatten die RUB-Arbeitswissenschaftler sich vorgenommen, Veränderungen und erfolgreiche Organisationsentwicklungen anzustoßen. Ob das gelungen ist, wurde bei der Abschlussveranstaltung mit dem Titel „TransVer-Offensive 360 Grad“ gemeinsam mit den Beteiligten und Gästen diskutiert. „Wir haben uns gefragt: Was war? Was ist? Was bleibt?“, so Heiner Minssen. Die Gäste erhielten aus verschiedenen Perspektiven Einblicke in die dreijährige Projektphase: Die Bochumer Stadträtin, Birgitt Collisi berichtete von Workshops, Einzelcoachings und Lern-Assessment-Centern mit Mitarbeitenden aus den verschiedenen Bereichen der Bochumer Stadtverwaltung. Außerdem erzählte eine Reinigungskraft der Stadt, wie sie die Workshops als Teilnehmerin erlebte. Im Anschluss an die Vorträge konnten die Gäste sich auf einem Markt der Möglichkeiten über alle Projektpartner informieren. Bei der Preisverleihung des Diversity-Unternehmer-Awards 2014 wurde der Duisburger Geschäftsführer Abdullah Altun für seine besonders soziale und menschliche Einstellungspolitik als unternehmerisches Vorbild ausgezeichnet. Abschließend diente eine Podiumsdiskussion dazu, Strategien und neue Ideen für zukünftige Projekte herauszustellen.
Angeklickt
Die Webseite der TransVer-Offensive
http://www.transver-offensive.de/
Weitere Informationen
Prof. Dr. Heiner Minssen, Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und -gestaltung, Institut für Arbeitswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum, Tel. 0234/32 27730, E-Mail: Heiner.Minssen@rub.de
Redaktion: Tabea Steinhauer
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Social studies
transregional, national
Research results
German
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