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03/28/2003 08:20

Zur Fliegenjagd von Japan nach Kenia - und Jena

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Japanische Ökologin wertet Fliegendaten mit Spezialsoftware der Universität Jena aus

    Jena (28.03.03) Für viele sind Fliegen lediglich eine lästige Plage. Manche Menschen jagen solchen Insekten jedoch um die ganze Welt nach. Dr. Nobuko Tuno (36) von der Nagasaki Universität in Japan reiste extra nach Kenia, um dort Moskitos, ihre Ausbreitung und die Partnerschaft mit temporären Gewässern zu untersuchen. Nach 7-monatiger Feldforschung kam die japanische Ökologin - nach einem Zwischenstopp in den USA - mit den Daten an die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die in Kenia gesammelten Daten wurden in Jena mit Hilfe einer statistischen Analysis-Software ausgewertet und sollen, so Tunos Hoffnung, bei der Entwicklung von Maßnahmen gegen krankheitsverbreitende Fliegen hilfreich sein. Mit dieser speziellen Software des Uni-Instituts für Ökologie gelang ihr die Datenanalyse, so dass sie Morgen (29.03.) nach zweiwöchigem Aufenthalt die Saalestadt wieder verlässt.

    Neben der Software, die in der Arbeitsgruppe Ökosystemforschung unter Leitung von Dr. Winfried Voigt häufig angepasst wurde, war es Prof. Dr. Andrew Davis (46), der Dr. Tuno nach Jena zog. Der gebürtige Brite, der seit September 2002 erneut für ein Jahr am Jenaer Institut als Gastdozent lehrt, erforscht ebenfalls Fliegen - vor allem jene, die auf Pilzen brüten. "Damit ist Andrew einer der wenigen kompetenten Gesprächspartner auf meinem Forschungsgebiet. Pilze wie Pfützen sind temporäre Ressourcen, die rasch verschwinden", sagt Dr. Tuno, die dank eines seltenen Forschungsstipendiums ihres Heimat-Instituts für Tropenmedizin das Forschungsjahr frei wählen konnte.

    Neben ihrem speziellen Interesse an Moskitos forscht Dr. Tuno auch über die Beziehung von Fliegen und Pilzen; insbesondere die Art, wie Pilze durch Fliegen verbreitet werden. Wie diese Insekten-Pilz-Partnerschaft aussieht und welchen Einfluss sie auf die Verbreitung von Pilzen hat, interessiert die japanische Forscherin besonders.

    Es soll nicht der erste und letzte Deutschlandaufenthalt der Japanerin bleiben, hofft Prof. Davis. Da es Dr. Tuno "sehr gut in Jena gefallen" hat und das Umfeld am Institut für Ökologie sehr hilfreich für ihre Arbeiten war, planen beide Wissenschaftler ein gemeinsames Projekt zur weiteren Erforschung afrikanischer Fliegen.

    Dabei kommt es Andrew Davis zu Gute, dass er mit Tunos Heimatland vertraut ist: Der Brite hat eine Professur an der Universität von Hokkaido inne. Am Ökologie-Institut der Friedrich-Schiller-Universität, wo er sein - zweites - Jahr in Jena mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) verbringt, ist er vor allem in der Lehre eingesetzt. Davis unterrichtet die Studierenden und Mitarbeiter in Insekten-, Populationen- und Geschichte der Ökologie - in Englisch. Hinzu kommt ein Kurs zum wissenschaftlichen Schreiben in englischer Sprache, der gerade Nachwuchswissenschaftlern hilft, in der gängigen Wissenschaftssprache erste Publikationen zu verfassen - entsprechend groß ist die Resonanz auf diese freiwilligen Veranstaltungen. "Der Unterricht macht Spaß", wertet der Globetrotter Davis - und weiß, wie sich mancher mit den Spezialitäten der englischen Schriftsprache plagt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Andrew Davis
    Institut für Ökologie der Universität Jena
    Dornburger Str. 159, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949404
    Fax: 03641 / 949402
    E-Mail: Andrew.Davis@uni-jena.de


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    Die Fliegenforscher Dr. Tuno (l.) und Prof. Davis am Institut für Ökologie der Universität Jena. (Foto: FSU/Günther)
    Die Fliegenforscher Dr. Tuno (l.) und Prof. Davis am Institut für Ökologie der Universität Jena. (Fo ...

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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate
    regional
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

    Die Fliegenforscher Dr. Tuno (l.) und Prof. Davis am Institut für Ökologie der Universität Jena. (Foto: FSU/Günther)


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