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03/31/2003 11:51

Sanierung schadstoffbelasteter Grundwässer und Böden

Dr. Christine Dillmann Kommunikation
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Neuer BMBF-Förderschwerpunkt "Kontrollierter natürlicher Rückhalt und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Grundwässer und Böden" (KORA)
    Die DECHEMA organisiert Auftaktveranstaltung am 3. und 4. April in Leuna.

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt im Rahmen seines neuen Förderschwerpunktes "Kontrollierter natürlicher Rückhalt und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Grundwässer und Böden" (KORA) die Suche nach neuen, kostengünstigen und nachhaltig wirksamen Möglichkeiten bei der Sanierung von Altlasten.

    Die bisherigen nationalen und internationalen Erfahrungen bei der Sanierung von Altlasten und kontaminierten Grundwasserleitern haben gezeigt, dass auf verschiedenen Standorten einerseits die derzeit üblichen Verfahren an ökonomische oder an technische Grenzen stoßen und - bei allem Bemühen - Restschadstoffbelastungen grundsätzlich nicht vermeidbar sind.

    Andererseits werden die im Untergrund ablaufenden natürlichen Rückhalte- und Abbauprozesse nicht in ausreichendem Umfang berücksichtigt, weil sie noch nicht hinreichend bekannt sind und über ihre Wirkung noch zu wenige Kenntnisse vorliegen.

    Am 3. und 4. Aprill 2003 diskutieren über 150 namhafte Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker aus Hochschulen, Behörden und Verbänden in Leuna über Wege, die im Grundwasser und Boden natürlicherweise ablaufenden Abbau- und Rückhalteprozesse unter den Bedingungen eines dichtbesiedelten Raumes zu erkennen, in ihrer Wirkung zu bewerten und im Rahmen der Altlastensanierung gezielt zu nutzen. Über 56 Vorhaben des Förderschwerpunktes KORA, die in einem 2-stufigen Begutachtungsverfahren aus mehr als 200 Projektvorschlägen ausgewählt wurden, sollen hier vorgestellt werden.

    Ziel des Förderschwerpunktes ist es, am Beispiel von über 30 verschiedenen, jeweils branchentypisch belasteten Standorten (Raffinerien, Gaswerke, Chemiewerke, Deponien und Rüstungsaltlastenstandorte) die im Untergrund ablaufenden natürlichen Abbau- und Rückhalteprozesse zu erforschen.

    Dabei steht die Ermittlung anwendungsbezogener Grundlagen sowie ökologisch/ökonomischer Einsatzmöglichkeiten und -grenzen im Mittelpunkt.
    Darüber hinaus sollen Referenzlösungen geschaffen werden, anhand derer die Berücksichtigung natürlicher Selbstreinigungsprozesse bei
    Ø der Bewertung von Gefahren, die von schadstoffbelasteten Grundwässern und Böden ausgehen können,
    Ø der Bemessung und Durchführung von Gefahrenabwehrmaßnahmen sowie
    Ø der Bemessung und Durchführung von Nachsorgemaßnahmen
    demonstriert werden kann.

    Der neue Förderschwerpunkt ist zunächst für den Zeitraum 2002 - 2007 angelegt. Seine Durchführung wird durch das BMBF mit über 15 Mio. Euro gefördert.

    In die Forschungsvorhaben sind Wissenschaftler zahlreicher Fachdisziplinen einbezogen. So arbeiten u.a. führende und international anerkannte Geowissenschaftler, Chemiker, Physiker, Ingenieure Mathematiker, Biologen, Juristen und Gesellschaftswissenschaftler zusammen.

    Die FuE-Arbeiten im Rahmen des Förderschwerpunktes werden durch einen vom BMBF berufenen Lenkungsausschuss begleitet, der als Bindeglied zwischen Forschung und Praxis fungiert. Dem Lenkungsausschuss gehören externe Fachleute aus Vollzugsbehörden und Fachgremien sowie aus der Sanierungspraxis an.

    Die Ergebnisse des Förderschwerpunktes werden unter Mitwirkung von Fachleuten der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) und der Universität Stuttgart verallgemeinert in Handlungsempfehlungen zusammengefasst. Des weiteren ist die Erarbeitung von nach Branchen geordneten Leitfäden für die Sanierungsplanung, behördliche Genehmigungen und die Durchführung von Altlastensanierungsmaßnahmen vorgesehen, damit eine schnelle Überleitung der Forschungsergebnisse in die Praxis möglich ist. Federführend sind hier Wissenschaftler der Universität Tübingen, der TU Dresden, der Universität Kiel, des Dresdner Grundwasserforschungszentrums und der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) beteiligt.

    Für Deutschland als dichtbesiedeltes, hochindustrialisiertes Land mit zahlreichen schadstoffbelasteten Standorten ist es eine erstrangige Zukunftsaufgabe, unter Berücksichtigung aller ökonomischen Belange die Lebensgrundlage und den Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten und die Funktionen des Naturhaushalts mit Wasser- und Nährstoffkreisläufen langfristig zu gewährleisten. Hierzu, aber auch zur Lösung von Umweltproblemen in Ländern mit ähnlichen Randbedingungen trägt der Förderschwerpunkt bei.

    Weitere Informationen zum Förderschwerpunkt sind erhältlich im Internet unter
    www.natural-attenuation.de sowie über die zuständigen Projektträger

    PT WT+E, Außenstelle Dresden
    Hallwachsstr. 3
    01069 Dresden
    (Ansprechpartner: Frau I. Bernhardt, Tel.: 0351/463-31437; Fax: 0351/463-31442; Mail: iris.bernhardt@ptwte.fzk.de)

    PTJ, UMW, Außenstelle Berlin
    Wallstr. 17-22
    10179 Berlin
    (Ansprechpartner: Herr U. Wittmann, Tel.: 030/20199-476, Fax: 030/20199-430,
    Mail: u.wittmann@fz-juelich.de)


    More information:

    http://www.natural-attenuation.de


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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Mathematics, Oceanology / climate, Physics / astronomy
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

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