Im Frühjahr hatte der Fachbereich Finanz- und Anlagemanagement der Europäischen Fachhochschule (EUFH) unter Leitung von Prof. Dr. Markus Hehn die Ergebnisse einer Studie für das Luxemburger Wirtschaftsministerium vorgestellt, bei der junge Unternehmen am Wirtschaftsstandort Luxemburg untersucht wurden. Jetzt reisen die EUFH-Forscher erneut nach Luxemburg.
Die Forscher der EUFH fanden heraus, dass die Bedingungen solcher Unternehmen vor Ort ausgesprochen gut sind. Sie identifizierten aber auch Bereiche mit Verbesserungspotenzial, unter anderem im Bereich Personalgewinnung. In einer weiteren Studie, deren Ergebnisse die Autoren in Luxemburg präsentieren, beschäftigten sie sich nun mit Ansätzen zur Optimierung der Personalrekrutierung bei innovativen Start-Up-Unternehmen in Luxemburg.
„In Luxemburg siedeln sich wegen der guten Rahmenbedingungen sehr viele neue Unternehmen an. Der hohe Lebensstandard, ein großes kulturelles Angebot, ein stabiles politisches Umfeld und steuerliche Vorteile sind gute Argumente“, so Prof. Dr. Markus Hehn, Studiengangsleiter des Fachbereichs an der EUFH, der die Studie gemeinsam mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Marko Thomas Scholz und Verena Köhn erstellt hat. „Nicht selten haben sie vor Ort dann jedoch Schwierigkeiten, die gut qualifizierten Fachleute zu finden, die sie sich wünschen.“ Hier setzt die Studie an, die nach Ursachen forscht und konkrete, praxisnahe Handlungsempfehlungen gibt.
So schlagen die EUFH-Forscher zum Beispiel die Einrichtung eines neuen elektronischen Pools an der staatlichen Arbeitsagentur (ADEM) vor, die ausschließlich offenen Stellen bei jungen Unternehmen in Luxemburg vorbehalten sein soll. Oder sie empfehlen den staatlichen Stellen in unserem Nachbarland, gezielt Personalakquise in Ländern wie Spanien, Portugal oder Indien vorzunehmen. Dort gibt es mehr Bewerber als offene Stellen.
Der Agentur Luxinnovation, die als erste Anlaufstelle für Forschung und Innovation in Luxemburg unter anderem Startup-Firmen berät, unterstützt und begleitet, empfehlen die Forscher eine Imagekampagne. „Zur Stärkung eines nach außen wirkenden gemeinsamen Arbeitgeberprofils kann es sinnvoll sein, eine Marke wie ,Start-Up-Valley‘ zu schaffen“, schlägt Prof. Hehn vor. Wer möchte schließlich nicht in einem innovativen Umfeld arbeiten, in dem junge Unternehmen dabei sind, die Welt aus den Angeln zu heben?
Bestimmt nicht zuletzt sei es zu empfehlen, so die EUFH-Forscher, dass die Unternehmen sich untereinander noch stärker als bisher vernetzen, dass sie darüber hinaus aber auch Kontakte zu internationalen Hochschulen suchen und pflegen, um deren Absolventen unter Umständen auf kurzem Weg für sich zu gewinnen.
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